Hinweis: Einen ausführlichen Testbericht der XX1 Schaltung nach einer Saison inkl. weiteren Details zum Verschleiß gibt es hier: XX1 in der Praxis – Langzeit-Test der 1x11 Schaltung von SRAM
Prinzipiell bin ich ja voll zufrieden mit der XX1. Aber neben der Tatsache, dass ich mit der Schaltperformance nicht 100% zufrieden bin (vielleicht das von mir verwendete Shimano Schaltseil zu dick) habe ich jetzt auch ein Problem mit den Kettenblätter.
Ganz am Anfang bin ich das 32er Kettenblatt gefahren, wobei ich nach ein paar Tage sicherheitshalber auf das 30er gewechselt bin.
Beim Samerberg Enduro-Rennen war es extrem matschig. Dabei sind mir dann mehrmals nach den Stages bei den folgenden Anstiegen komische Geräusche aufgefallen. Soweit ich das beobachten konnte, schien es, als würde bei hoher Tretkraft (steiler bergauf, oder Wiegetritt) die Kette unten nicht sauber vom Kettenblatt ablaufen (tangential), sondern noch den einen oder anderen Zahn weiter um das Kettenblatt laufen und dann erst zum Schaltwerk zurücklaufen. Das ganze ist einerseits mit einem deutlichen Geräusch verbunden und man sieht auch die Kette schwingen. Von oben ist es allerdings nicht so 100% ersichtlich. Anfühlen tut es sich fast so wie ein knapp eingestellter Umwerfer, an dem die Kette wegen der Verwindung streift, wenn man in den Wiegetritt geht.
Nach ein paar Metern - vermutlich, wenn sich der Dreck etwas runtergefahren hatte - bzw. nach etwas Reinigung, war der Spuk aber wieder vorbei, wiederholte sich aber bei mehreren Stages.
Ich bin dann ziemlich lange mit dem 30er Kettenblatt gefahren. Ich glaube für's Kirchberg-Enduro habe ich das 32er Kettenblatt montiert. Außerdem habe ich dann nach ca. 1000 km und 20.000 Höhenmeter (+ etwas Bikepark) die Kette gewechselt. Kette hätte nach der Messlehre noch nicht gewechselt werden müssen. Ich hab auch die gesamte Kettenlängen verglichen - die alte hatte sich um weniger als 1 mm gelängt.
Danach wollte ich für ein Enduro-WE wieder das 30er Kettenblatt montieren. Ich dreh eine Runde - war schon dunkel - aber merke, dass die Schaltung seltsame Geräusche macht, wenn ich kurz mal mehr Druck gebe. Hatte das mit dem Samerberg vergessen. Dachte eher an Kettenlänge, Schaltwerkröllchen-Abstand, ... und hab sicherheitshalber wieder das 32er montiert.
Jetzt für einen Enduro-Urlaubstrip wollte ich wieder das 30er montieren. Es ist alles feinst säuberlich geputzt. Kettenlänge passt genau laut Beschreibung (für's 32 wär's sogar zu kurz). Sobald ich stärker reintrete, macht es Geräusche und man sieht, dass die Kette nicht sauber vom Kettenblatt abläuft. Mehr so ruckartig, ratternd, Kette schwingt leicht. Besser beobachten kann ich es nicht, weil ich mit der Hand oder mit dem Fuß im Stand die Kraft so nicht zusammenbringe, dass ich das Phänomen direkt beobachten könnte.
Kann es wirklich sein, dass so ein XX1-Kettenblatt nur 1.000 km hält? Optisch schaut's schon minimal mehr abgfahren als das 32er aus, mit dem ich vielleicht 200-300 km gefahren bin (also etwas tieferer Abdruck der Kette in den Zähnen). Rein logisch müsste die Kette ja am hinteren Zahn beim Ablaufen hängenbleiben. Falls die Zähne bei allen Kettenblätter gleich geformt sind, dann müsste das Problem bei größeren Kettenblätter größer sein, als bei kleinen. Oder die Zähne sind pro Durchmesser unterschiedlich geformt und es ist gerade beim 30er etwas blöd...
Ich hab die Zähne verglichen. Die von einem nagelneuen 34er sind eher traprezförmig. Aber gerade beim 30er scheinen die breiten Zähne leichte Einbuchtungen zu haben, wo die Kettenglieder die Kraft übertragen. Kann sein, dass da die Kette hängenbleibt. Ist aber schwer zu sehen, wegen der Form der Zähne und der Eloxierung bzw. abgeriebenen Eloxierung.
Aber es darf doch nicht sein, dass ein 80 Euro Kettenblatt nach 1000 km hinüber ist?
Nochmals der Hinweis: Einen ausführlichen Testbericht der XX1 Schaltung nach einer Saison inkl. weiteren Details zum Verschleiß gibt es hier: XX1 in der Praxis – Langzeit-Test der 1x11 Schaltung von SRAM