1x11 - wer fährts, was bringts?

[hhacks]

Gezwungenermaßen steht eine Neuanschaffung an, und zwar solls ein Enduro werden, vorerst für Hausrunden mit ca. 500hm auf und ab und Wochenends 1000hm (hauptsächlich Schotterstraßen bergauf mit steilen Rampen) - langfristig solls mein oneforall Radl - inkl. gelegentlicher bikepark Einsätze - werden.

Jetzt frag ich mich ob da 1x11 (Oder auch 1x10) für mich eine Alternative zum bisherigen Setup ist (22KB mit HS-Overdrive dh. ca. 22/36 auf 11-34 Ritzel).
Noox`s sehr gut aufbereitetem Erfahrungsbericht zufolge muss ich mich entscheiden ob ich "Oben" oder "unten" verzichten muss. Dh. bei einem 28er Kettenblatt hätte ich dieselbe kleinste Übersetzung, bei einem 30er (oder mehr) dieselbe größte.

Jetzt würde mich folgendes interessieren:
- welches KB (bzw. welches Setup) fahrt ihr
- welchen Einsatzbereich deckt ihr damit ab (bikepark, Hausrunden, lange Touren)
- wechselt ihr das KB regelmäßig um euren Einsatzbereich abzudecken
- wo geht euch am ehesten ein zusätzlicher Gang ab?

danke

[noox]

Ich bin letztes Jahr einige Monate mit dem 30er bei 26" gefahren. Danach das 32er. Heuer bin ich momentan wieder beim 30er.

Ich bevorzuge eher das 30er. Im Gelände war's ma einmal für ein paar Meter zu langsam. Sonst immer ausreichend. Beim Uphill hab ich mir dagegen öfters das 30er gewünscht, als ich nur das 32er hatte. Auf langen eher ebenen Stücken, wos auch mal a bissl bergab geht (Straße) ist das 30er aber schon das eine oder andere Mal an die Grenzen gekommen - aber nicht schlimm.

Wobei man bedenken muss: Unterschied 28/30/32 sind jeweils eher nur ein halber Gang als ein ganzer.

[tomtom1986]

Also ich fahre DIY XX1 also die 1/10 Version. Hab Vorne ein 28er Kettenblatt und komm ganz gut damit zurecht. Ich fahr das ganze ohne Kettenführung aber dafür auch nie in nem Bikepark und auf den Trails immer mit Klickis also nicht volles Rohr. Bergauf passt das gut hatte vorher 22/36 also nen Gang kleiner auch noch. 30er Kettenblatt war mir zu schwer 28er geht gut. Die hohen Gänge vermisse ich gelegentlich aber da ich keine Rennen fahre ist mir das nicht wichtig da spar ich lieber ein bisschen Gewicht und die Kette bleibt wo sie ist. Mein Kettenblatt hat auch N/W.

Meine Touren sind auch so um die 400-600hm und gelegentlich mal bis 1000hm. Muss noch hinzufügen das die 1x10 Version etwas schlechtere Schaltperformance haben kann als das Orginal 1x11 kommt scheinbar aber immer etwas am Rahmen an bei manchen funkt es problemlos

hinten 42er OneUp und vorne 28er Wolftooth N/W

Und auf jedenfall Type 2 oder Shadow Plus beim Schaltwerk nehmen

Würde wenn ich jetzt nochmal umsteigen würde auf die neue X1 oder wie die heisst nehmen (die XX1 in der X9 Qualität)

[Wyatt_Erb]

Fahre seit letztem Jahr ausschließlich XX1 und bin sehr begeistert. Letzes bin ich eher ein 32KB gefahren, heuer im Winter auf ein 30er umgestiegen. Fahre ein Bronson C mit Next SL Kurbel, funktionierte perfekt und war im Gardaseeurlaub auch bei den typischen langen, steilen Anstiegen überhaupt kein Problem. Bergab kein Kettenverlust, kein Kettenschlagen. Alles perfekt auch im Gatsch. Und die Bodenfreiheit war mit sehr wichtig, weil bei Trails wie Anaconda und Coast, daß über fahren oder nicht fahren entscheiden kann. Gut Gardasee, da gibt's zwei, drei Felsen...
Bergab fehlt mir eigentlich auch kein Gang, der kleinste ist sicher ein Vorteil gegenüber 10fach Kassetten..

[bubi]

ebenfalls untwergs mit 1x10 Umbau mit 42hinten 30er N/W vorne.
TipTop hatte/habe keine Probleme. Gardasee hab ichs am 601er geschafft die Kette zuverlieren, wobei ich da glaube das ich rückwerts getreten hab. Ein Nachteil hat die Kombo aber ziemlich im Gegensatz zur XX1..der schwere Gang. Im Normalfall auf den Trails hab ich keine Probleme damit. Allerdings hab ich beim Enduro Rennen in Riva den Prolog mangels Gang (und Fahrfehler) ordentlich versemmelt. Stage 2 hatte ich das selbe Problem -> Wadeln antrainieren und auf min 32er bei solchen Anforderungen bzw halt XX1.

Fazit: Ausprobieren ob die Übersetzung reicht.

[noox]

Ich war am Dienstag erstmals fast soweit, dass ich die Kette mit XX1 verloren hätt.

Bin etwas unter Zeitdruck eine Runde gefahren. Ca. 1:05 bergauf, dann als einzige Pause das Herstellen der Abfahrtsadjustierung, 7 Minuten auf/ab am Grat entlang und dann 7 Minuten Downhill mit sehr vielen Wurzeln. Hab dann schon gemerkt, wie die Kraft in den Beinen nachlässt, um g'scheit auf den Pedalen zu stehen. Nach der letzten Wurzelstufe eines Abschnitts, sehe ich, dass die Kette von unten her entweder auf der Fußspitze oder auf der Kurbel hängt - hab's nur kurz gesehen und kann mich nimmer genau erinnern. Weiß nur mehr, dass ich bei oder nach einer Stufe davor rückwärts getreten hab. Und vielleicht habe ich ja da mit der (komplett verdrehten) Fußspitze die Kette "aufgegabelt". Dazu kommt, dass es sehr gatschig war, und so die Kette nicht mehr ganz sauber ums Kettenblatt gelaufen ist.

Eine halbe Kurbelumdrehung, und es hat wieder gepasst. Aber es hätte nimmer viel gefehlt...

Vermutlich hatten auch die verschlissenen Crank Brothers Cleats eine Rolle gespielt. Weiter oben hat's mich mal aus dem Pedal gehaut. Die Crank Brothers Cleats halten einfach nicht sehr lange. Auf den Crank Brothers Candy ist der Halt dann nimmer so besonders.

[hhacks]

so kleines Update zum Thread:

Mittlerweile fahr ich 1x11x34 und finds den Hammer.
Ja, bergauf isses eine Spur zacher als bisher gewohnt, aber für die 1-3h Runde (max. 1h Uphill Graz Erhardthöhe) hats für mich noch immer gepasst.
Was steile lange Rampen angeht, wie z.B. Gardasee, bin ich zwar skeptisch, aber ich werds auf einen Versuch ankommen lassen.
Falls die Abstufung so gering ist wie noox sagt, dann würd wohl erst ein 30er oder sogar 28er wirklich einen Unterschied machen.
Mühsam ists eigentlich nur für die die mit mir mitfahren, weil die dann am 4. Ritzel fahren müssten und gern runterschalten würden, ich aber nicht langsamer kann, bzw. mit der Trittfrequenz nicht runter will

Was mich wundert, dass euch in den schweren Gängen nix abgeht. Ich hätte schon mit 22/36 auf 11-34 mir gelegentlich einen schwereren Gang gewünscht. Jetzt hab ich rechnerisch sogar eine größere Übersetzung und würde mir trotzdem mehr wünschen.
Andererseits gewöhne ich mir jetzt (wieder) einen runden Tritt - mit ziehen - an.
(Bedingt halt das Fahren mit Cleats, für wen das ein Kriterium sein könnte.)

Also - wer auch immer vor der Entscheidung steht, von mir gibts einen

[FLo33]

Ganz schlau bin ich jetzt nicht geworden, was hast denn jetzt für ein KB montiert? Eine 10-fach Kassette mit 11-34 meine ich raus zu lesen, aber nichts zum KB.

Ich hab auch letzte Woche umgebaut, ein 30er RaceFace Narrow Wide KB, hinten ein Hope 40tREx auf eine CS-M771 11-36 XT-Kassette, bei der ich das 15er und 17er Ritzel rausgenommen und ein 16er eingebaut hab. Hinten werkt ein 3 Jahre altes SRAM X9 Schaltwerk ohne Type 2, vorne eine Bionicon C-Guide v.2. Gewichtsersparnis netto 309 Gramm, leider kann ich meine X0-Kassette nicht mit dem Hope 40er fahren, sonst wären es noch einmal 100 Gramm

Gestern war Zeit für die erste richtige Ausfahrt - alles paletti! Schaltperformance einwandfrei, Kette hält vorne tadellos, auch ohne Kupplungslager, ist aber vermutlich auch dem C-Guide geschuldet.

Gestern hab ich das 40er nie gebraucht, bin aber keine langen Anstiege gefahren. So gesehen bietet sich bei kurzen Ausfahrten mit nicht allzu langen steilen Anstiegen die Montage der SRAM 11-36 Kassette an und nur bei längeren Aktionen das 40er mit der modifizierten XT-Kassette. Ich bin aber von einem 26-36er KB-Setup gekommen und auch da hab ich den 1. Gang nur an Katertagen gebraucht...

[hhacks]

@Flo: ich hab das so gemeint 1x11x34 = sramx01 11fach mit 10-42er Kasette mit 34er Kettenblatt.

[Tyrolens]

Bei den neuen ProPain Bikes gibt es 11-fach übrigens zu relativ moderaten Aufpreisen.

Was mir beim aktuellen, unglaublichen Gammelwetter aufgefallen ist: Nach dem Waschen knirscht es am Kettenblatt, dass es gar nimmer lustig ist. Die Mischung aus Wasser und Dreck macht es und mir scheint vor allem der Starke Zug durch's Schaltwerk zusammen mit der Friktionsbremse hier noch mal zu wirken. Mache ich die Bremse auf, ist es nicht mehr so arg.
Da heißt es dann wirklich sauber, mit der Zahlbürste den Antriebsstrang zu putzen, neu zu schmieren und es flutscht wieder.

[FLo33]

Ok. Aber so klein ist die Untersetzung dann auch wieder nicht, 1,235. Bei 36/24 hast 1,5, ich bin immer 36/26 = 1,38 gefahren. Oder hast du 29er Radln, bzw. wie schwer ist deine Kiste?

[georg]

Mir den neuen größeren Laufrädern müßtet ihr die Übersetzung sowieso in abgerollten m (Entfaltung) angeben weil sonst ist das unvergleichbar.

Bei "Untersetzungen" - technisch korrekt "Übersetzungen ins Langsame" *1 - habt ihr Zahlen <1. Also zB 22/34 = 0,67xxx

Für 26" MTB ist mir 22/34 gerade ausreichend - 1x11 ist daher für mich inakzeptabel, weil ich damit bei einem 36 Ritzel vorne ein 23er oder 24er KB benötigen würde (bzw ein 26KB bei einem 40er Ritzel) - damit kann man bergab nicht mehr antreten. Ja, meinetwegen bin ich damit ein Wappler, aber ich bin mit 24/28 "groß" geworden, ich brauch dieses Machodings nicht mehr.

Alles an KB was kleiner ist als 32 würde ich am Standard MTB (also alles was nicht im Bikepark bewegt wird) nur aus Stahl fahren. Oder auch ein 32, 33 bzw. 34 aus Stahl wenn es das einzige Blatt ist. Sonst ist der Verschleiß ja gigantisch. Abgesehen davon müßten Kettenblätter ungerade Zähnezahlen haben, um den Verschleiß zu verringern. Macht keiner -> mehr Verschleiß -> mehr Ersatzteile -> mehr Umsatz.

11-fach Ritzelpakete kosten >200€ Seid ihr noch ganz dicht? Habt ihr alle Geldscheißer daheim, dass ihr sowas hinblättern könnt? Wo bleibt da die Relation zum Nutzwert?

Die Sinnhaftigkeit eines 10er Ritzels zweifle ich im Alltag auch an. Bei mir funktioniert oft das 11er nicht mehr, von den Vibrationen durch das 11-Eck ganz zu schweigen. Imho ist das sinnvollste kleinste Ritzel mit den üblichen Kettenabmessungen ein 12er. Weiß nicht wieso das bei anderen funktioniert. Vielleicht bin ich auch zu blöd um das einzustellen, zu faul das permanent klinisch sauber zu halten, oder was weiß ich.

Ich finde sowieso, dass die MTBs immer mehr zu cooleren Trekkingbikes mutieren. Das ist für den XC-Rennsport sicher sinnvoll, weil bei schwierigen Passagen Laufen schneller ist als fahren. Auch für den Normaloradler wäre ein Trekkingbike sicher funktionaler, aber das ist uncool und damit inakzeptabel. Daher bleibt nur die "Vertrekkingbikeisierung" des MTBs wenn der Umsatz steigen soll.

Ich finde außerdem eine Rohloff Speedhub funktioniert zuverlässiger als 1x11. Das Gewicht ist natürlich ein Nachteil.

Aber das sind nur meine 2Cents.

*1 Ich verwende auch "Untersetzung" - geht schneller.

[noox]

Ich weiß nicht, ob du dich noch erinnern kannst, als ich in einem Thread angezweifelt habe, dass ich mit einer Zweifach-Schaltung auskomme. Mittlerweile bin ich totaler Verfechter der 1x11.

XX1 hat definitiv noch Kinderkrankheiten, aber ich würde keine andere Schaltung mehr wollen (außer XX1-Varianten: X01, ... ).

Ich hatte bei meinem alten Enduro ursprünglich 22/32 oben (0,69). Das Bike hatte 14,5 kg, ich hatte ein paar kg zuviel und war nicht wirklich fit. Hab dann nach 1-2 Jahre auf 22/34 gewechselt (0,65). Jetzt mit XX1 fahr ich je nach Strecke oder Lust und Lauen 30/42 oder 32/42. Also 0,71 bzw. 0,76. Leichteres Bike, leichterer Fahre, bessere Fitness - so bin ich mit der XX1 deutlich besser dran als mit der alten 22/32 - und sogar der 22/34 Übersetzung.

Kohle von XX1 ist echt eine Frechheit. Andererseits spart man sich halt auch die Kohle für Trigger und Umwerfer. Je nach Vorliebe auch für Kettenführung.

Das Zeugs - insbesondere die Kassette - ist extrem teuer. Wenn man aber mal genauer nachrechnet, dann kann man bei einem höherwertigen Neubike kaum so günstig Gewicht sparen wie mit XX1/X01.

Ich hab jetzt ca. 65.000 Höhenmeter, 150.000 Tiefenmeter, 2500-3000 km auf meinem Enduro mit der XX1. Ich bin 9 Rennen gefahren. Ich glaub ich kann mich an 2 Situationen erinnern, wo mir das 10er Ritzel wegen Dreck durchgegangen ist. Einmal war da aber das 12 auch so voll mit Dreck, dass es genauso durchgedreht hat. Wenn ich mit dem 10er Ritzel unterwegs bin, dann geht es üblicherweise bergab. Mir wäre noch nie aufgefallen, dass das unrund zu treten ist.

Die 1-fach Schaltung hat aber nix mit der Vertrekkisierung des Mountainbikes zu tun. Genau genommen sieht man die 1-fach Schaltung genau bei denen, die sehr viel im Gelände unterwegs sind und auch grobe Sachen fahren. Bei Enduro-Rennen hat es mittlerweilen fast jeder 2 - wenn nicht mehr.

Schwachstelle ist allerdings das Kettenblatt (Verschleiß). Und mittlerweile fährt fast jeder mit Kettenführung. Bei >10 Minuten Renn-Etappen im Schlamm setzt sich das Kettenblatt irgendwann so zu, dass die Kette runterfallen kann. Ich bin momentan noch ohne unterwegs, aber die letzten 2 Monate ist sie mir 2x runtergefallen. Allerdings jeweils erst beim Stehenbleiben bemerkt.

[FLo33]

Also mit Machogehabe hat es wenig zu tun, wenn ich 30/40 fahr, find ich nicht sonderlich aufregend. Ich bin mit 53-39 und 13-21 mit 12 Gängen aufgewachsen. Und Geldscheißer ist mir leider auch noch keiner untergekommen. Der Umbau hat ganze 120 € gekostet und ist jederzeit reversibel.

Das mit den Trekkingrädern und dem XC-Worldcup versteht ich nicht, hast dir in letzter Zeit einmal ein Rennen angeschaut? Ich behaupte, vor 15 Jahren waren die DH-Strecken harmloser.

Und die 11-fach Kassetten haben ja 42 als größtes Ritzel, da bist mit 32/42 doch eh in vernünftigen Bereichen. Mit 30er oder gar 28er hast dann eh "normale" Untersetzung. Ob das 10er funktioniert weiß ich nicht, hab ja keines. Mein 11 reicht für das bissl Asphalt, dass ich mit dem Bike fahr. Und am Renner gehts auch einwandfrei und da tritt man das Ding dann doch manchmal aus, bergab, mit Rückenwind und Heimweh. ;-)

[Tyrolens]

Ich nehme auch gerne Nachteile in Kauf, wenn ich dafür keinen Umwerfer montieren muss.