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Thread: Disc-Schrauben

  1. #1
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    Standard Disc-Schrauben

    hab mal ne frage...wenn du ne disch hast und ne weile fährst dann hauts die schrauben so fest das sie entweder brechen beim lösen oder der kopf wird rund oder was weiss ich!! habt ihr ne lösung des problem zu umgehn?? hab das gleiche problem schon bei den entlüftungsschrauben gehabt obwohl ich sie noch nie gelöst habe und als ich sie lösen wollte ist sie abgebrochen..des nervt ganz schon!! also schreibt mal eure erfahrungen! danke!

    Gruß Dirty Rider >>www.nicolai.net<< >>www.mtb-fun-park.de<<[b]

  2. #2
    Super Moderator Avatar von georg
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    Das Problem rührt aber nicht von einem festerziehen während der Benutzung her.
    "dann hauts die schrauben so fest" ist also so nicht zutreffend.

    Es gibt 2 Ursachen:

    1) Die Schrauben wurden ab Werk zu fest angezogen. Unwahrscheinlich.

    2) Das ist schlicht ein Korrosionsproblem. Die Stahlschrauben werden ohne ein Trennmittel (Fett, Kleber etc) verwendet. Mit der Zeit fressen sich die Schrauben im Alu fest, das ist ein elektrochemischer Vorgang, der nur durch Trennung der beiden Materialen verhindert werden kann. Das gilt aber nicht für rostfreie Schrauben. Mit denen solltest du kein Problem haben.

    Abhilfe: Öfters mal zerlegen und Schrauben einfetten oder mit mittelfesten Kleber (Loctite blau) sichern. Je nach Anwendung.

    Wenn die Schrauben schon festgefressen sind: Da hilft nur mit MoS2 einweichen.. 1 Stunde wirken lassen, und dann vorsichtig mit dem besten vorhandenen Werkzeug zu lösen versuchen. Bei Problemfällen gleich Radikalmethoden überlegen und nicht erst, wenn schon alles zu spät ist.

    Aber: Was ihr alle für Schraubenprobleme habt, ist mir ein Rätsel. Ich kann mich an keine abgerissene Schraube beim Radl erinnern.. hängt aber vielleicht auch mit meinem Gedächtnis zusammen.

    Runde Köpfe: Das kommt häufuger vor. Ursache dafür sind einerseits billige Schrauben wie sie von manchen Herstellern (egal ob Edel- oder Schund-) verwendet werden, andererseits weiche und abgenützte Sechskan-t bzw. Imbusschlüssel, die nicht mehr sauber eingreifen, und die Schraubenköpfe dadurch runieren.

    Die dritte und absolut häufigste Ursache ist schlampiges Arbeiten. Dh. Schlüssel einfach irgendwie dran und geht schon.

    Und nicht zuletzt: Verwenden von uralt Schrauben. Im Fahrzeugbau dürfen Schrauben nur einmal auf Anzugsmoment gebracht werde, danach werden sie ausgetauscht. Das ist natürlich eine reine Vorsichtsmaßnehme, und für uns egal, aber das zeigt, daß auch Schrauben Verschleißteile sind und als solche behandelt werden müssen. Dh. Zweifel am Schräubchen: Weg damit. Schließlich hängt eure Gesundheit dran.

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    georg
    ..im übrigen bin ich der Meinung, das Shimano Monopol gehört zerstört!

  3. #3
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    korridierte schrauben lassen sich mit ein wenig wd-40 um einiges besser lösen, am besten geht das, wenn du von der rückseite zugang zum gewinde hast, z.b. bei den hope big un naben!

    hab mal ne frage wegen loctite, hab bei meinen schrauben das grüne genommen, wie stark is das? hat mir mein händler nämlich nich gesagt und ich glaub das is sau stark, hatte mir damals alle 6 schrauben vom laufrad rundgedreht, aber damals hab ich dummer weise auch die ganze schraube mit dem zeug beschmiert und diesmal nur nen winzigen tropfen!


  4. #4
    Senior Member Avatar von Cru Jones
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    jo, das grüne ist saustark! da hilft, wenn das Gewinde mitm Heissluftföhn erwärmst. Und das nächste mal blaues nehmen! Es gibt da noch mehr Unterscheidungen als nur die Farbe, ich habe z.B. 222er.


  5. #5
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    naja..üne schrauben müsst ihr mir nix sagen..bin ja industriemechaniker und habs gelernt was was ist und wie es geht...wollte nur wissen warum des pasiert und ob ihr des problem auch habt...ich hab ein nucleon mit 1000enden schrauben und keien ist abgerissen..hab sowas auch noch nie oder sehr sehr selten geschafft! werkzeug verwende ich nur gutes und kein scheiss..schraben tausch ich auch aus wenn es sein muss..hab ja genug!!

    Gruß Dirty Rider >>www.nicolai.net<< >>www.mtb-fun-park.de<<[b]

  6. #6
    Super Moderator Avatar von Joker
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    warum fragste dann überhaupt ?

    noch nie eine abgerissen, dann schreib oben ned:
    "hab das gleiche problem schon bei den entlüftungsschrauben gehabt obwohl ich sie noch nie gelöst habe und als ich sie lösen wollte ist sie abgebrochen"

    )))

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  7. #7
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    lol, was für ein wiederspruch, aber detective joker findet alles


  8. #8
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    Standard Re: Disc-Schrauben

    war 2mal das ich am rad ne schrabe abgerissen hab..waren beidesmal die entlüftungsschrauben!!

    Gruß Dirty Rider >>www.nicolai.net<< >>www.mtb-fun-park.de<<[b]

  9. #9
    Super Moderator Avatar von georg
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    Standard Schraubenlösen, -sicherung und Klebstoffe

    Hallo!

    Irgendwann muß ich auch wieder mal etwas sinnvolles hier beitragen. Also, hier die

    Ursachen für das Versagen einer Schraubenverbindung


    Lockern

    Die Schraubenverbindung lockert sich, wenn eine bleibende Längenänderung in Achsrichtung der Schraube auftritt. Dies führt zu einer Verminderung der Vorspannkraft und damit unter Betriebslasten auch zu einer Verminderung der Restklemmkraft. Eine bleibende Längenänderung kann hervorgerufen werden durch:

    Setzen: Die rauhen Oberflächen der aufeinanderliegenden Teile (zB. Mutter, Unterlegscheiben) glätten sich unter dem Druck der Vorspannkraft. Daraus ergibt sich auch: Je mehr Beilagscheiben, bzw. zu verbindende Teile mit einer Schraube verschraubt werden, deste größer ist die Längenänderung durch Setzen.

    Kriechen: Die Flächenpressung an den Auflageflächen von Schraube und Mutter übersteigt die spezifische Druckfestigkeit des Materials der verspannten Teile. Das ist zB. bei Aluminium der Fall, wenn mit 10.9 oder 12.9 Schrauben verschraubt wird, und auf das korrekte Anzugsmoment gebracht wird.


    Sichern gegen Lockern

    Wird die Elastizität der Verbindung so vergrößert, daß zu erwartende Setz- und Kriechbewegungen ausgeglichen werden können kann der Abfall der Vorspannkraft weitgehend verhindert werden. Dies ermöglichen

    - Schrauben mit einem großen Klemmlängenverhältnis l/d (l = Schaftlänge, d = Schaftdurchmesser)
    - Bundschrauben und Bundmuttern sowie vergütete Unterlegscheiben, die die Flächenpressung und damit auch das Setzen an den Auflageflächen verhindern,
    - Schrauben und Muttern mit angepreßter, federnder Kopfscheibe bzw. konkaver Auflagescheibe,
    - Spannscheiben oder Tellerfedern mit hoher Steifigkeit.


    Losdrehen

    Die Schraubenverbindung dreht sich selbstständig los, wenn Gleitbeweegungen zwischen den Kontaktflächen auftreten. (Vor allem bei Dämpferaufnahmen etc..) Denn durch diese erzwungenen Relativbewegungen werden in der Schraubenverbindung die Reibungskräfte überwunden und die Selbsthemmung des Gewindes aufgehoben. Nur wenn die Klemmkraft groß genug ist, um solche Bewegungen zu verhindern, muß zum Losdrehen das Moment ML überwunden werden:

    ML = Fv * [ d2/2 * tan (-phi + rho) + myA * rA]

    Dabei gilt:
    ML .. Losdrehmoment
    Fv .. vorhandene Vorspannkraft
    d2 .. Flankendurchmesser des Gewindes
    phi .. Steigungswinkel des Gewindes
    rho .. Reibungswinkel des Gewindes
    myA .. Reibungskoeffizient der Auflageflächen
    rA .. Hebelarm der Reibungskraft an den Auflageflächen

    Verhindert die Klemmkraft der Schraubenverbindung Relativbewegungen zwischen den verspannten Teilen nicht (alle Bauteile am Radl, bei denen Gelenke verschraubt sind), so führt die Schraube eine Schaukelbewegung durch: Die Gewindeflanken gleiten aufeinander und die Schraube wird fast reibungsfrei. Das Losdrehmoment ist dann

    Mi = -Fv * d2/2 * tan phi

    Dieses Losdrehmoment Mi, welches nur von der Vorspannkraft, dem Flankendurchmesser und dem Steigungswinkel des Gewindes anhängig ist, wirkt entgegen der Anziehrichtung und führt zu einem Lösen der Schraubenverbindung. Solche Gleitbewegungen zwischen den Kontaktflächen können hervorgerufen werden durch:

    - Dynamische Belastung in Achsrichtung: Eine pulsierende axiale Überlastung führt zu einer Relativbewegung an den Gewindeflanken.
    - Dynamische Belastung quer zu Achsrichtung: Verbiegen, unterschiedliche thermische Ausdehnung der Materialien, Stöße oder Vibrationen überwinden die Reibungskraft zwischen den aufliegenden Teilen.


    Sichern gegen selbständiges Losdrehen

    Bei entsprechend belasteten Schraubenverbindungen können folgende Maßnahmen das unkontrollierte Lösen verhindern:

    - Durch die Verwendung von hochfesten Schrauben sind größere Vorspannkräfte möglich, die hoch genug sind, um Relativbewegungen zu verhindern. Das funktioniert nicht immer, da beim Fahrrad manchmal (bei unsauberen Konstruktionen) diese Relativbewegungen erwünscht sind, und auch wegen der Verwendung von Alulegierungen die die maximale Vorspannkraft wie unter Lockern beschrieben beschränken.
    - Durch konstruktive Maßnahmen kann ein Klemmlängenverhältnis l/d>=6 erreicht werden, wodurch die Elastizität der Schraubenverbindung erhöht wird.
    - Durch Beeinflussung der Oberflächengüte von Schraube und Mutter kann die Reibung erhöht werden.
    - Durch Aufbringen von Klebstoff kann die Reibung im Gewinde erhöht und Stoffschluß erzeugt werden.
    - Durch Erzeugen von Stoffschluß (zB. Paßschrauben, Schweißpunkt *ggg*) kann der Schlupf im Gewinde begrenzt werden.


    Arten der Schraubensicherung

    Schraubensicherungen lassen sich in 3 Gruppen unterteilen:

    1. Setzsicherungen

    Setzsicherungen vergrößern die Elastizität der Verbindung und kompensieren so Setzbeträge. Dadurch wird die Vorspannkraft weitgehenst erhalten und ein Lockern der Schraubenverbindung verhindert. Das selbständige Losdrehen der Schraubenverbindung bei erzwungenen Relativbewegungen der verspannten Teile kann eine Setzsicherung aber nicht verhindern.

    Beispiele für Setzsicherungen:
    Spannscheiben, Tellerfedern hoher Steifgkeit. Die Sicherungswirkung von anderen Elementen wie zB. Federringen, Federscheiben, Zahn- und Fächerscheiben ist gering. Zur Sicherung von Schrauben ab der Festigkeitsklasse 8.8 sind sie ungeeignet.

    2. Verliersicherungen

    Verliersicherungen lassen zwar ein teilweises Lockern oder Losdrehen zu, verhindern aber das Auseinanderfallen der Schraubenverbindung. Hat für das Fahrrad keine Bedeutung, außer bei Möchtegernsicherungen von Scheibenbremsen.. >:-E|

    Beispiele: Kronenmuttern, Drahtsicherungen, Schrauben mit Gewindeeinsätzen aus Metall oder Kunststoff.

    3. Losdrehsicherungen

    Losdrehsicherungen verhindern das selbstständige Lösen der Schraubenverbindung.
    Dazu gehören: Schrauben mit Verriegelungszähnen, Rippflanschschrauben, Klebstoffe.


    Schraubensicherung mit Klebstoff (Loctite)

    Höchste Ansprüche an die Belastbarkeit einer Schraubensicherung muß die Losdrehsicherung erfüllen. Schraubenkleber sind meistens flüssige Einkomponentenklebstoffe, die möglichst den gesamten Freiraum zwischen den Gewindegängen ausfüllen und dort durch Metallkontakt und unter Luftabschluß aushärten. Der Klebstoff stellt einen Stoffschluß her und unterbindet so die Bewegung im Gewinde.

    Lösbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Schraubenklebstoffen (Loctite)

    Niedrigfest: Mit normalen Werkzeug leicht wieder lösbar.
    Mittelfest: Mit normalen Werkzeug noch lösbar.
    Hochfest. Mit normalem Werzeug nicht mehr lösbar.

    Werden niedrigfeste Produkte verwendet, lassen sich die gesicherten Schrauben ohne großen Kraftaufwand mit normalen Werkzeug losdrehen. Da der Klebstoff zusätzlich als Korrosionsschutz wirkt, können die Schrauben aufgrund von Korrosion nicht im Gewinde festsitzen.

    Eine mit niedrig- oder mittelfestem Klebstoff gesicherte Schraube läßt sich wiederverwenden, wenn vor dem erneuten Klebstoffauftrag loser, zerriebener Klebstoff entfernt wurde.

    Wenn eine Schraube bis zur Streckgrenze belastet und gelöst wird, sollte sie durch eine neue ersetzt werden. Denn beim nochmaligen Verwenden der Schraube riskiert man einen Bruch, wenn die gleiche Vorspannkraft angelegt wird.


    Auswahl von Loctite Schraubensicherunsklebstoffen

    Produktnummer, Gewindeverbindung bis M??, Losbrechmoment, Handfestigkeit Stahl/Stahl, Temperaturbeständigkeit, Farbe

    Niedrigfest

    221, M12, 9-21Nm, 10-20min, -55 bis 150°C, violett
    222, M36, 8-20Nm, 15-30min, -55 bis 150°C, purpur
    225, M80, 6-18Nm, 30-60min, -55 bis 150°C, braun

    mittelfest

    241, M12, 13-33Nm, 20-60min, -55 bis 150°C, blau
    242, M36, 14-30Nm, 10-30min, -55 bis 150°C, blau
    243, M36, 14-43Nm, 15-30min, -55 bis 150°C, blau
    254, M80, 13-33Nm, 30-60min, -55 bis 150°C, blau

    hochfest

    601, M12, 40-60Nm, 20min, -55 bis 150°C, grün
    270, M20, 25-54Nm, 15-30min, -55 bis 150°C, grün
    648, M20, 30-55Nm, 3min, -55 bis 175°C, grün
    273, M20, 28-48Nm, 10-30min, -55 bis 150°C, rot
    262, M36, 25-50Nm, 15-30min, -55 bis 150°C, rot
    275, M80, 25-55Nm, 20-30min, -55 bis 150°C, grün

    hochfest mit Kapillarwirkung (für nachträgliche Sicherung von bereits verspannten Gewinden)
    290, M5, 15-45Nm. 15-20min, -55 bis 150°C, grün

    Losbrechmoment gemessen an schrauben M10, 8.8, Mutternhöhe 0,8d nach DIN54 454

    _____________________________________________
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    georg
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  10. #10
    Super Moderator Avatar von Joker
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    Standard Re: Schraubenlösen, -sicherung und Klebstoffe

    danke, hab noch eine diplomarbeit gebraucht, bis jetzt........
    )

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