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  1. #1
    Senior Member Avatar von q_FTS_p
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    Standard Begriffserklärungen/Fahrwerkeinstellungen

    Ich habe mir schon länger gedacht, dass hier im Board ein Thread fehlt, in dem alle gängigen Begriffe im Mountainbikesport erlärt werden, wie z.B. Redound, High-Speed Druckstufe, Positiv- und Negativkammer,...

    Die Wirkung, der einzelnen Versteller von Federelementen auf das Fahrverhalten wäre auch interessant.

    Aber auch eine rein technisch Erkärung, also was sich in der Gabel, im Dämpfer verändert, wenn man beispielsweise die Low-Speed Druckstufe verstellt, wäre wünschenswert.


    Der Sinn dahinter: Wenn man Probleme mit dem Fahrwerk hat, kann man hier nachschauen und sich informieren, was man Verstellen kann, damit es besser wird.

    Ich hoffe auf gute, informative Antworten.
    Geändert von q_FTS_p (2011-01-30 um 10:49 Uhr)

  2. #2

  3. #3
    Senior Member Avatar von q_FTS_p
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    Schon mal ein guter Anfang!

  4. #4
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    Im Prinzip kein Problem, auch wenn es sicher ein recht üppiger Thread werden wird.
    Wobei, wenn man sich aufs Wesentliche beschränkt, sollte es sogar übersichtlich bleiben.

    Dann fange ich mal mit Grundsätzlichem an. Ich versuche, es bewusst einfach zu formulieren! Natürlich kann man mehr ins Detail gehen und es gibt noch Wahrheiten dazwischen, aber das ist meiner Meinung nach für 90% aller Leser nicht unbedingt wichtig.

    Also los geht's:

    1. Federung/Feder
    Die Federung oder Feder ist ein Medium, was bei Druck nachgibt. Das kann eine Stahl-/Titanfeder oder eine geschlossene Luftkammer sein. Früher (oder bei Dämpfern als Anschlagpuffer) kommen auch noch Elastomere (Kunststoff-Elemente) zur Verwendung.

    1.1. Federhärte
    Die Federhärte ist dann eine Größe, die die Stärke der Feder angibt. Je größer die Federhärte - meist in LBS/Inch ("Pfunde pro Zoll") bei Stahl-/Titanfedern und in PSI ("Pfunde pro Quadratzoll) bei Luftfedern angegeben -, desto mehr Kraft/Gewicht ist nötig, um die Feder zusammen zu drücken.

    Im Falle der Luftfeder unterscheidet man zudem noch:

    1.2. Positiv-Luftkammer
    Das ist die Luftkammer, die beim Einfedern zusammengedrückt wird. Das erzeugt dann den zunehmenden Widerstand.

    Kleines Detail: Zwar ist mittlerweile die Federung von der Dämpfung in einer Gabel rohrweise getrennt, doch auch das Luftvolumen über dem Dämpfungsöl in der Dämpfungsseite der Gabel ist meistens im Prinzip eine Positiv-Luftkammer, die aber nicht unbedingt verändert werden kann und somit nicht "gezählt" wird.

    1.3. Negativ-Luftkammer
    Diese Luftkammer wird auseinandergezogen, wenn die Gabel einfedert. Bei manchen Gabeln kann man sie getrennt zur Positiv-Luftkammer einstellen, meistens stellt man sie aber automatisch mit der Positiv-Luftkammer ein, ohne es zu bemerken.
    Diese Luftkammer hat nur eine einzige Funktion: Das Losbrechmoment (d. h. die Kraft, die nötig ist, damit man die Gabel überhaupt zum "Bewegen" bringt) soll verringert werden.

    Einfachste Erklärung: In der Positiv-Luftkammer (siehe 1.2.) ist ein Überdruck. Gegen ihn zu drücken ist so, als würde man bei einem im Wasser befindlichen Auto die Türe öffnen wollen. Es geht nicht.
    Macht man den "Druckausgleich" (lässt das Auto volllaufen), kann man die Türe öffnen. Für diesen Druckausgleich sorgt die Negativ-Luftkammer.

    1.4. SAG
    Als SAG bezeichnet man den Federweg, den man schon nutzt, wenn man nur auf dem Rad draufsitzt. Der ist natürlich je nach Belieben, sollte aber im DH etwa 25-35% betragen.
    Hat man zu wenig SAG, ist die Feder zu hart, man braucht eine Weichere.
    Hat man zu viel SAG, ist die Feder zu weich, man braucht eine Härtere.
    Ja, so einfach ist das!

    2. Dämpfung
    Die Dämpfung ist das Wichtigste. Ohne Dämpfung keine "echte Federung"!

    Grund: Drückt man eine Feder (siehe A) zusammen und lässt sie dann los, schnellt sie ungebremst zurück und knallt einem regelrecht entgegen. Das möchte man nicht!

    Also muss etwas her, was die Ausfedergeschwindigkeit abbremst. Das passiert immer über Reibung. Meistens, indem Öl durch kleine Öffnungen gedrückt wird, die eine variable Größe haben. Die Abstimmung der Dämpfung erfolgt also über die Größe der Öffnungen (Plattform-Dämpfungen ausgenommen).
    Je "mehr" Dämpfung man hat, desto kleiner werden die Öffnungen und desto langsamer federt das Element ein oder aus.

    Man unterscheidet dabei folgende Dämpfungen:

    2.1. Druckstufe/Compression
    Damit wird die Dämpfung (siehe B) beschrieben, die aktiv ist, wenn das Federelement einfedert. Bei einfacheren Federelementen kann man diese Dämpfung nicht oder nur eingeschränkt einstellen. Bei hochwertigeren Elementen unterscheidet man dabei noch zwischen:

    2.1.1. Low-speed Compression
    Dabei geht es um den Einfedervorgang, der langsam abläuft. Das tritt ein z. B. beim Tretvorgang ("Wippen", "Nicken") oder auch beim Durchfahren von Senken und Bodenwellen bzw. Kuppen, aber auch beim Durchfahren von Kurven und Anliegern. Dabei ist es im Grunde genommen unerheblich, ob die Gabel viel oder wenig eintaucht. Es geht lediglich um die Geschwindigkeit des Einfedern.

    2.1.2. High-speed Compression
    Hierbei sind schnelle (meist kurz- bis mittelhubige) Einfedervorgänge gemeint. Diese hat man in Steinfeldern, Wurzelpassagen ("Waschbrettpiste", "Rüttelpiste"), aber auch bei Drops und/oder verpatzten Landungen. Das Federelement wird dabei ruckartig zusammengedrückt.
    Auch hier ist es im Prinzip unerheblich, ob es nur wenige cm sind (Kopfsteinpflaster) oder der volle Federweg benötigt wird (Drop ins Flat).

    2.2. Zugstufe/Rebound
    Der wesentlich wichtigere Teil der Dämpfung, da dieser Teil dafür zuständig ist, die zusammengedrückte Feder kontrolliert durch Reibung wieder ausfedern zu lassen. Zwar unterscheidet man auch hier High- und Low-speed-Rebound, aber grade Low-speed tritt beim Fahrrad eher selten auf. Hier der Grund:

    2.2.1. Low-speed-Rebound
    Beschreibt ein langames Ausfedern. Das tritt nur ein, wenn der Druck auf die Feder langsam nachlässt. Dies ist der Fall, wenn man z. B. aus einer längeren Kurve oder einem weiten Anlieger wieder herausfährt oder man über eine länger gezogene Kuppe fährt. Das Federelement federt langsam aus. Beim Biken und speziell im FR und DH tritt dieser Fall aber eher selten ein.

    Daher ist viel wichtiger:

    2.2.2. High-speed-Rebound
    Bei den meisten Federelementen kennt man diese Einstellung als "Rebound" oder eben "Zugstufe". Es geht um einen Ausfedervorgang, wenn das Federelement wieder entlastet wird. Hier bestimmt lediglich die Federhärte die Geschwindigkeit in der das passiert. Daher muss man die Zugstufe auch erst NACH Auswählen der richtigen Federhärte einstellen!

    Für den Großteil aller Fahrer ist es am Besten, wenn das Federelement so schnell wie möglich ausfedert, ohne nachzuwippen (beim Drauf-sitzen-bleiben) oder anzuschlagen (beim plötzlichen Loslassen). Man nennt diesen Fall "Aperiodischen Grenzfall" - aber das geht schon weit in die Schul-Physik.

    Punkt ist: Man möchte, dass nach dem Einfedern über dem Hindernis, das Federelement möglichst schnell wieder in die "Normal-Position" (SAG) zurückfährt, um aufs nächste Hindernis vorbereitet zu sein.

    Hat man zu viel Zugstufe eingestellt, ist das Federelement noch nicht ganz in die Normal-Position zurückgekehrt => es steht nicht der volle Federweg beim nächsten Hindernis zur Verfügung.
    Hat man zu wenig Zugstufe eingestellt, ist das Federelement über die "Normal-Position" hinausgeschossen und es steht zu viel Federweg beim nächsten Hindernis zur Verfügung, was zur Folge hat, dass beim 2. Ausfedern das Federelement NOCH MEHR über die "Normal-Position" hinausschießt, und so weiter und so fort.

    Bei Rock Shox unterscheidet man mittlerweile:

    2.2.3. Beginning-stroke-Rebound
    Hier ist die Stärke der Zugstufe gemeint, die im Federwegsbereich 0 bis 85-90% arbeitet. Diese sollte entsprechend der High-Speed-Zugstufe eingestellt sein.

    2.2.4. Ending-stroke-Rebound
    Hier stellt man die Stärke der Zugstufe ein, wenn das Federelement bis 90% oder noch mehr einfedert. Das passiert fast ausschließlich bei harten oder falschen Landungen oder Sprüngen.

    Bei einer "normalen" Zugstufe ist bei vollem Einschlag immernoch die darauf folgende Ausfedergeschwindigkeit so groß, dass einen die Federelemente regelrecht herauskatapultieren ("Kick-off"). Man würde ein bißchen mehr Abbremsung wollen. Das BISSCHEN mehr kann man dann da einstellen.




    So... hoffe ein bißchen Klarheit in die Begrifflichkeiten von Federung und Dämpfung gebracht zu haben, da immernoch sehr häufig diese Begriffe verwechselt werden...
    Hoffe auch, es möglichst verständlich gehalten zu haben.
    Falls nicht: Bitte Kritik! Danke!
    Geändert von Ingo Beutner (2011-02-02 um 03:13 Uhr)

  5. #5
    Super Moderator Avatar von georg
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    Danke für den ausführlichen und gut strukturierten Beitrag!

    Verbesserungsvorschläge:

    Nummerierung ist inkonsistent. Pos und neg. Luftkammer gehört unter Feder. Ist sie zwar auch, dann gehört aber der Sag eigentlich nicht dazu.

    Feder
    a) Feder ist ein energiespeicher. Sinn der Feder ist es die Energie eines Stoßes zu speichern und wieder abzugeben.
    b) Federhärte: Hinweis, dass die Federhärte auf das Fahrergewicht abgestimmt werden muß. Erster Schritt der Fahrwerksabstimmung -> Folgt später beim Rebound
    c) Die Einheiten sind eine Frechheit. Ich weiß, dass die Deppen in der Fahrradindustrie alles in anglikanischen Maßeinheiten angeben aber ein Hinweis, dass eigentlich eine metrische Einheit auch gibt bzw der Hinweis, dass die richtige techn. Welt außerhalb des Fahrradspielzeugs in metr. Einheiten rechnet und einen Link für die Umrechnung derselben (gibt es einen FAQ Eintrag) gehört einfach da rein.

    Dämpfung
    a) Da fehlt der Hinweis, dass die Aufgabe der Dämpfung die kontrollierte Umwandlung der in der Feder gespeicherten Energie in Wärme ist. Also nicht ganz korrekt formuliert eine Energievernichtung durch Reibung, in unserem Falle meist Flüssigkeitsreibung durch das Dämpferöl.
    b) Die Abstimmung der Dämpfung erfolgt unter Anderem durch die Größe der Durchströmöffnungen und Plattformdämpfer sind davon generell NICHT ausgenommen.
    c) Beginning stroke und ending stroke: Bezieht sich weder nur auf die Zugstufe noch nur auf Rock Shox. Etliche andere Gabel- und Dämpferhersteller nutzen das oder haben das genutzt. Marzocchi eigentlich spätestens seit der ersten 888 ich glaube auch schon bei der Z1, Manitou schon vorher um nur einige Beispiele zu nennen.

    Das wär mal das erste was mir so beim schnellen Überfliegen aufgefallen ist.

    Ansonsten: Danke!
    Geändert von georg (2011-02-02 um 10:10 Uhr)
    :: georg ::
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  6. #6
    Super Moderator Avatar von Red
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    Ich bin mit der Erklärung zum Low-Speed Rebound nicht einverstanden.
    Der über die Lowspeed Zugstufe (LSR) eingestellte Querschnitt ist auch im Highspeed Bereich wirksam. Die Highspeed Zugstufe (HSR) öffnet zusätzliche Bohrungen, damit sich das Fahrwerk nicht in den Federweg "saugt".

    Die LSR einfach zu ignorieren ist also falsch, sondern sie sollte zuerst eingestellt werden, und dazu passend dann die HSR. Also z.B. die LSR so, dass die Federung nicht kickt, und dann die HSR so weit auf, dass sich das Federelement bei schnell aufeinanderfolgenden Schlägen schnell genug wieder in Ausgangsposition zurück begibt.

    Imho ist auch der Fall eines Drop z.B. ein LSR Event, weil beim Ausfedern gegen das Gewicht des Fahrers gearbeitet wird, die Feder also nicht frei ausfedern kann.


    Wenn an einem Federelement nur ein Zugstufenversteller exisitiert ist das meist die LSR. Das heisst meist nicht, dass das Federelement keine HSR hat, nur kann man sie nicht extern einstellen.
    Allerdings hatten z.B. alle Rockshox Boxxer Gabeln bis 2009 KEINE HSR, was das Abstimmen schwierig machte, weil schnelle Fahrer die Zugstufe fast immer ganz offen fahren mussten.



    P.S. Ganz wichtig! Man kann die Highspeed-Dämpfung nicht am Parkplatz einstellen.

    P.P.S. Noch wichtiger! Bei aktuellen Rockshox Boxxer Gabeln ist die Beginning Stroke Rebound eine Lowspeed Zugstufe und die Ending Stroke Rebound eine Highspeed Zugstufe.
    Geändert von Red (2011-02-02 um 13:30 Uhr)
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    "Frösche ans Standrohr tapen. Die quaken bei zu weitem Gabeleinschlag. " BATMAN -- batwheels.de

  7. #7
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    Schreibe es mal hier mit rein, da ja recht viele den Vivid fahren:

    Wie sind da die Zugstufen zu verstehen? Ist es wie an der Boxxer so, dass "Beginningstroke Rebound" der ganz normale LSR ist und "Endingstroke" dem HSR entspricht?

  8. #8
    Super Moderator Avatar von georg
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    Canfield Brothers hat schon eine sehr gute Grundlage geleistet, vielleicht findet sich jemand der/die, wenn noch ein paar Hinweise und Bemerkungen kommen, diese in den Eintrag von Canfield Brothers einfließen läßt und das ganze schön strukturiert? Dann kopiere ich das in die FAQ und verlinke den Beitrag mit dem Inhaltsverzeichnis.

    Die Hinweise vom Red sind meiner bescheidenen Meinung nach schlüssig und sollten in einen FAQ Eintrag einfließen.

    :: georg ::
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  9. #9
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    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    Nummerierung ist inkonsistent. Pos und neg. Luftkammer gehört unter Feder. Ist sie zwar auch, dann gehört aber der Sag eigentlich nicht dazu.
    Richtig.
    Zu meiner Verteidigung: Es war 2h nachts und als ich die Fehler am nächsten Morgen bemerkt habe, konnte ich leider nicht mehr editieren... :-)


    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    Feder
    a) Feder ist ein energiespeicher. Sinn der Feder ist es die Energie eines Stoßes zu speichern und wieder abzugeben.
    Auch richtig, aber wollte eben versuchen den Beitrag möglichst einfach zu halten und nicht alle Facetten und Details einfließen zu lassen. Was meinst Du?

    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    b) Federhärte: Hinweis, dass die Federhärte auf das Fahrergewicht abgestimmt werden muß. Erster Schritt der Fahrwerksabstimmung -> Folgt später beim Rebound
    Richtig! Muss verschoben werden.
    Oder vielleicht sollte man das generell trennen: Begriffserklärung und Vorgehensweise einer Dämpferabstimmung?

    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    c) Die Einheiten sind eine Frechheit. Ich weiß, dass die Deppen in der Fahrradindustrie alles in anglikanischen Maßeinheiten angeben aber ein Hinweis, dass eigentlich eine metrische Einheit auch gibt bzw der Hinweis, dass die richtige techn. Welt außerhalb des Fahrradspielzeugs in metr. Einheiten rechnet und einen Link für die Umrechnung derselben (gibt es einen FAQ Eintrag) gehört einfach da rein.
    OH JA, WIE WAHR! SI rules!
    Aber meine Intention - gleicher Punkt wie weiter oben: Ein Otto-Normaluser wird entsprechend den Vorgaben der Fahrradindustrie (ob sinnvoll oder nicht) weiterhin in lbs und psi arbeiten. Deswegen auch diese Angaben. Sollten wir das dann nicht so lassen? Glaube auch ein Hinweis sollte reichen.
    Fand es nur auch wichtig zu erklären, was sie überhaupt "auf Deutsch" heißen...

    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    Dämpfung
    a) Da fehlt der Hinweis, dass die Aufgabe der Dämpfung die kontrollierte Umwandlung der in der Feder gespeicherten Energie in Wärme ist. Also nicht ganz korrekt formuliert eine Energievernichtung durch Reibung, in unserem Falle meist Flüssigkeitsreibung durch das Dämpferöl.
    Gleicher Punkt wie weiter oben: Wollte da einfach nicht zu sehr ins Detail gehen...

    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    b) Die Abstimmung der Dämpfung erfolgt unter Anderem durch die Größe der Durchströmöffnungen und Plattformdämpfer sind davon generell NICHT ausgenommen.
    Stimmt, aber da Platfom-Dämpfer ja durch federblockierte Öffnungen ein bißchen anders funktionieren, wollte ich sie - ebenfalls der Einfachheit halber - außen vor lassen. Deine Meinung?

    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    c) Beginning stroke und ending stroke: Bezieht sich weder nur auf die Zugstufe noch nur auf Rock Shox. Etliche andere Gabel- und Dämpferhersteller nutzen das oder haben das genutzt. Marzocchi eigentlich spätestens seit der ersten 888 ich glaube auch schon bei der Z1, Manitou schon vorher um nur einige Beispiele zu nennen.
    Jap, bei Rock Shox traten halt die Begriffe das erste Mal explizit (auch auf der Gabel selbst notiert) auf.

    Zitat Zitat von red
    Die LSR einfach zu ignorieren ist also falsch, sondern sie sollte zuerst eingestellt werden, und dazu passend dann die HSR.
    Problem ist, dass es nur wenige Federelemente gibt, bei denen man wirklich die Zugstufen getrennt einstellen kann! Selbst beim BOS und Elka (die ich persönlich für sehr gut befinde) kann man nur "eine" Zugstufe einstellen. Was in meinen Augen eigentlich auch völlig ausreichend ist...

    Zitat Zitat von red
    Imho ist auch der Fall eines Drop z.B. ein LSR Event, weil beim Ausfedern gegen das Gewicht des Fahrers gearbeitet wird, die Feder also nicht frei ausfedern kann.
    Richtig, da hast Du natürlich recht. Mein Denkfehler.

    Zitat Zitat von red
    Der über die Lowspeed Zugstufe (LSR) eingestellte Querschnitt ist auch im Highspeed Bereich wirksam. Die Highspeed Zugstufe (HSR) öffnet zusätzliche Bohrungen, damit sich das Fahrwerk nicht in den Federweg "saugt".
    Das hängt mehr von der gesamten Konstruktion ab und ist in meinen Augen etwas sehr speziell. Machen Hersteller arbeiten auch damit, dass bei kleinen high-speed Stößen (~1cm) gar keine Zugstufe arbeitet, was man auch als high-speed Zugstufe verstehen könnte... aber:

    Zitat Zitat von red
    Die Hinweise vom Red sind meiner bescheidenen Meinung nach schlüssig und sollten in einen FAQ Eintrag einfließen.
    Wir sollten bei dem Thema nur nicht vergessen, dass es auch der 14-jährige Newbie verstehen soll, der eine Boxxer oder einen BOS S**toy nur vom Foto aus der Zeitschrift kennt!

    Wir sollten da nicht zu sehr ins Detail gehen. Glaube sogar, dass wir eher nochwas aus Teilen meines Beitrages kürzen sollten, damit es nicht zu kompliziert ist. Was ist Eure Meinung?

    Was richtig ist: Ein Drop ist ein low-speed rebound Fall! Das sollte geändert werden.

    Zitat Zitat von georg Post anzeigen
    Ansonsten: Danke!
    Bitte, bitte!
    Hat mir ja auch Spaß gemacht. Mache sowas sehr gerne!
    Wobei ich selbst überrascht war, zu was ich um 2-3h nachts noch in der Lage bin...
    Geändert von Ingo Beutner (2011-02-03 um 02:38 Uhr)

  10. #10
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    Noch zwei Sachen vergessen:

    P.S. Ganz wichtig! Man kann die Highspeed-Dämpfung nicht am Parkplatz einstellen.
    Druckstufe stimmt, aber Zugstufe schon: Durch plötzliches Loslassen am Lenker oder Sattel nach Zusammendrücken.
    Lässt man den Lenker oder Sattel ruckartig los, bringt das Bike annähernd diegleiche Masseträgheit der Feder entgegen, wie das Laufrad wenn es "frei" wäre und nach "unten" ausfedert. Klar nur annähernd: Die Gewichtskraft wirkt einmal gegen die Erdanziehung (Bike) und einmal mit der Erdanziehung (Laufrad), aber bei Highspeed-Rebound ist diese Diskrepanz in meinen Augen eigentlich vernachlässigbar klein.
    Und schneller kann eine Gabel oder einen Dämpfer nicht ausfedern, weil das ja ausschließlich durch die Federhärte festgelegt wird. => High-speed Rebound

    P.P.S. Noch wichtiger! Bei aktuellen Rockshox Boxxer Gabeln ist die Beginning Stroke Rebound eine Lowspeed Zugstufe und die Ending Stroke Rebound eine Highspeed Zugstufe.
    Meiner Meinung nach ist das nicht korrekt, da ja High- und Lowspeed unabhängig von der Tiefe des Einfederns sind!

    Wie schon geschrieben kann ich ja sowohl mit wenig Hub (= Beginning stroke) Highspeed (Kopfsteinpflaster) und Lowspeed (Gewichtsverlagerung Richtung Sattel), als auch mit viel Hub (= Ending stroke) Highspeed (großes Hindernis bei hohem Fahrtempo) und Lowspeed (Drop, Bodenwelle) erreichen.

    Tatsache ist auf jeden Fall, dass der Ending stroke nochmal eine zusätzliche Zugstufendämpfung ist, die nur beim tiefen Einfedern zusammen mit der "normalen" Zugstufe arbeitet und den Ausfedervorgang in diesem Bereich noch mehr abbremst.
    Kann man das vielleicht so verständlich umschreiben?
    Geändert von Ingo Beutner (2011-02-03 um 15:33 Uhr)

  11. #11
    Senior Member Avatar von q_FTS_p
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    Und wenn die Gabel zu unsensibel auf kleine Schläge (Steine) anspricht muss ich mich mit der LSC oder der HSC oder mit Beiden befassen? Ich glaub ja, dass das von der Fahrgeschwindigkeit abhängt, trotzdem hätte ich gerne eure Meinung.

  12. #12
    Senior Member Avatar von willi
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    Es wäre sicher interessant auch Grundwerte, bezüglich Luftdruck einzubeziehen.

    Ich hab einen Manitou 4x Swinger Coil. Aber die Werte die in der Anleitung vorgegeben sind, wären für mich unfahrbar.

    Ich hatte am alten Bike einen FOX DHX4.0, aber da konnte ich mich von den Grundwerten einfacher rantasten.

  13. #13
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    Zitat Zitat von willi Post anzeigen
    Es wäre sicher interessant auch Grundwerte, bezüglich Luftdruck einzubeziehen.

    Ich hab einen Manitou 4x Swinger Coil. Aber die Werte die in der Anleitung vorgegeben sind, wären für mich unfahrbar.

    Ich hatte am alten Bike einen FOX DHX4.0, aber da konnte ich mich von den Grundwerten einfacher rantasten.
    Nein. Ist total sinnlos, da du schliesslich auch nicht für jeden Stahlfederdämpfer einen "Grundwert" der Federhärte hast.
    Und mal ehrlich. Einfacher als mit nem Luftelement gehts nun wirklich nicht mehr. Bisschen aufpumpen, nachgucken wie weit er rein geht, ggf. ablassen oder mehr pumpen. Einfacher gehts echt nicht.

  14. #14
    Senior Member Avatar von willi
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    Sehe ich nicht so. Du musst auch an die Leute denken die erst mit dem Sport anfangen.


    Beim Fox war es wie gesagt einfach nach der Anleitung vorzugehen, aber zumindest sollten Grundwerte von Dämpfern(soweit nicht einfach in der Manual erklärt, einige Anhaltspunkte erfahren.)
    Geändert von willi (2011-02-03 um 22:00 Uhr)

  15. #15
    Super Moderator Avatar von Red
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    Zitat Zitat von Canfield Brothers Post anzeigen
    Machen Hersteller arbeiten auch damit, dass bei kleinen high-speed Stößen (~1cm) gar keine Zugstufe arbeitet, was man auch als high-speed Zugstufe verstehen könnte... aber:


    Bei solchen Stößen brauchst auch keine Dämpfung.
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