Guten Abend, ich bin zufällig mal wieder hier im Forum und über diesen Thread gestolpert. Da will ich ein paar Infos los werden...
Vor über 10 Jahren machten sich ein paar Ärzte, allen voran Dr. Leatt in Südafrika Gedanken über Halswirbelverletzungen im Offroadsport. Sie überlegten lange, forschten und entwickelten einen einfachen Prototyp. Schnell wurde Ihnen bewusst welches Potential hier ist aber ohne sehr viel Forschung, Entwicklung, Tests wollten die Leute das Brace nicth auf den Markt werfen. Also reiste Dr. Leatt durch die Welt und suchte Partner. Bei BMW und KTM fand er 2006 Gehör. KTM setzte sofort das gesamte Offroad Know How zur Verfügung, befragte alle Teamfahrer, BMW stellte das hauseigene Crash Test Labor samt Entwicklungs- und Forschungsabteilung zur Verfügung unter der Bedingung das es auch ein BMW Brace und eine KTM Brace geben wird. Die Stiftung Wings for Life entstand und die Universität von München wurde von BMW zusätzlich noch angeheuert.
So wurde nach vielen Jahren Forschung, Entwicklung Ende 2007 ein Neck Brace auf den Markt gebracht dessen Siegeszug bis heute unangetastet ist und mit Auszeichnungen zurecht überhäuft wurde. Während andere Hersteller kopieren und sich dann zurücklehnen wurde bei Leatt Gas gegeben, das GPX Moto Club wurde 4x verändert, es folgte Club 2, Club 3 und heute das Race, die Carbonvariante und die günstigere nicht komplett einstellbare Version wurde ebenfalls immer weiterentwickelt. 2010 kam mit der DBX Schiene ein Brace das speziell den MTB Sektor ansprechen sollte. Hier ebenfalls von Comp, Comp2, Comp3 zu Comp4 ständige weiterentwicklung, ständige Crashtests und das wird in Zukunft nicht aufhören.
Die Firma in Südafrika ist gewachsen, längst hat Leatt ein Firmeneigenes Crashtestlabor, viele Ärzte und Ingenieure die Tag für Tag daran arbeiten den Schutz noch besser zu machen bzw. jetzt auch andere Protektion wie Westen, Safety Jackets, Knieschoner usw. zu entwickeln.
Das Zubehörprogramm für ein Leatt Brace ist umwerfend, es gibt vom Trinksystem, über 40 Paddings, Dreckcover, verschiedene Gurte einfach alles. Gleiches gilt für die Ersatzteilversorgung. Auch hier ist jede Schraube (wenn auch meist nur im Set) erhältlich.
Ein Leatt Brace ist das einzige volleinstellbare und damit best anpassbare Nackenschutzsystem am Markt. Es gibt wie oben genannt viele Versionen, es gibt unzählige Einstellmöglichkeiten und die Anpassung ist nicht immer ganz einfach.
Will man als Händler eine gewisse Kompetenz zu diesem Produkt haben muss man sich sehr stark dafür interessieren, am besten selbst nutzen und immer wieder nachfragen, testen, informieren.
Ein normaler Fahrradhändler der neben 50 Bikes noch 200 Komponenten, 100 Bekleidungsstücke usw. - sagen wir 500 Artikel im Laden hat kann sich unmöglich über jeden Artikel und insbesondere über so komplexe und beratungsintensive Artikel so einarbeiten wie es nötig wäre. Auch das Lager ist oft nur recht schmal gehalten. Deshalb bin ich auch leider der festen Überzeugung das 75% der Händler falsche Aussagen machen und falsch beraten. Ich merke das zumindest relativ oft...
Im gelben Forum gibt es einen langen Thread über Nackenschutzsysteme. Diesen zu lesen ist sehr zeitaufwendig und es wird viele Wiederholungen geben. Klar gibt es dort auch Freunde des Ortema Braces, EVS, Alpinestars usw. und das sei denen auch gegönnt. Manche - so auch ein Testbericht in der Freeride - sind der Meinung das das wichtigste an einem Brace das Gewicht, die komplette Bewegungsfreiheit und die grazile Bauweise ist. Das ist grundsätzlich total falsch. Die Arbeitsweise und der Sinn eines Neck Braces ist hier nicht erkannt worden.
Logisch gibt es immer wieder Reibungspunkte aber ich nenne Fakten die real existieren und entweder verstummen die Leute dann oder wissen sich nicht mehr anders zu verteidigen als ausfällig zu werden. Im Bikepark sieht man manche wo ich mir nicht vorstellen kann das das Brace seinen Zweck erfüllt. Würden sich manche Leute für 300 Euro beim Metzger viele Lyoner kaufen hätten die auch was zum um den Hals hängen und hätten am Ende des Tages sogar noch was zu essen.
Die Freude über den günstigen Preis währt aus Erfahrung bei vielen auch nur solange bis ein anderer Helm oder Safety Jacket gekauft wird. Dann passts auf einmal nicht mehr so und ein Neukauf wäre sinnvoll was die Kosten dann weit in die Höhe treibt.
Ich fahre MX und DH, nutze seit 2008 ein GPX Moto Club, fahre mit DH-FF und mit MX Helm, mit unterschiedlichen Safety Jackets, bei schönem Wetter und auch im Schlamm, putze und wasche mein Brace regelmäßig und bin zufrieden. Bei diesem weitreichenden Betätigungsfeld und unterschiedlicher Protektion hätte ich von manch anderen Hersteller 2, vielleicht sogar schon das 3. Brace kaufen müssen.
In diesem Sinne... kauft was Euch gefällt aber achtet auf die wichtigen Details worauf es wirklich ankommt, lasst Euch nicht verarschen vom Marketing und glaubt nicht jedem Verkäufer alles.
Ehe Ihr für schmales Geld ein Produkt kauft das Euch irgendwann nervt oder nur eingeschränkten Schutz bietet... spart noch etwas und kauft was vernünftiges.