War dieses Wochenende wieder mal mit ein paar Freunden in Fiss.
Möchte vorausschicken, dass ich doch ein Fan vom Park bin. D.h. meine Einschätzung ist sicher subjektiv gefärbt. Fan bin ich, weil der Park die erste richtig coole Jump-Line in Österreich hat und weil das was bis jetzt dort hingestellt wurde, sehr professionell wirkt. Fein find ich auch den noch relativ natürlichen Single-Trail.
Fangen wir mit dem Negativen an:
- Mittlerweile haben sich doch ein einigen mehr Stellen auf der Jump-Line deutliche Bremswellen gebildet. Insgesamt finde ich es zwar noch im Rahmen, aber im Vergleich zum ersten Monat doch deutlich wilder
- Die letzten Tage war es sehr nass. Der Singletrial war gestern relativ lang gesperrt, heute wurde er zumindest bis 13:00 nicht geöffnet. Der Jump-Trail ist zwar ziemlich cool, aber als einzige Strecke wird's dann irgendwann fad. Es ist zwar verständlich, dass die Strecke gesperrt wird, da sie sonst doch deutlich schneller kaputt werden würde. Sie war auch gestern Nachmitag noch genug rutschig, teils richtig schmierig und tief - aber lustig. Zusätzliche Strecken, die auch bei Nässe geöffnet werden, sind dringend notwendig. Sollen aber bis nächstes Jahr kommen.
Positiv
- Man sah immer wieder die Trailcrew aktiv an den Strecken arbeiten. Löcher entfernen, Wasser ableiten.
- Die Jump-Line scheint sehr nässeunempfindlich zu sein. Richtig nass und tief war es nur an einer Stelle, wo scheinbar eine Quelle austritt (außerdem ganz unten, wo man ein paar Metern auf Waldboden/Wurzeln fährt). Ansonst machte der nächtliche Regen die Strecke nur richtig griffig. Auf der blauen Anfänger-Strecke waren unten schon ein paar nasse Stellen, dank dem Belag aber nicht tief.
- Speziell für Sethimus: An vielen Stellen vermischte sicher der Belag schon mit der darunterliegenden Erde: der Trail war dort mehr braun als grau
- Der lose Schotter war an vielen Streckenabschnitten rausgefahren bzw. rausgekehrt worden. Insbesondere im Pisten-Querungs-Abschnitt der Jump-Line mit sehr vielen engen Kurven war der Grip genial und perfekt zum Kurven-Fahren-Lernen inkl. schnellem Umlegen. Spaßig und perfekt zum Üben der Kurventechnik. Allerdings: Als es trockenere wurde, hatte sich schon wieder etwas loses Material gelöst. Auch die Anfänger-Strecken sind jetzt in weiten Bereichen vom Schotter befreit. Da die schwarze gesperrt war, sind wir ein paar mal die Blaue bzw. Varianten gefahren. Einzelne Abschnitte sind auch für Fortgeschrittene durchaus mal eine witzige Alternative. Tipp: Kurventechnik üben. Rund bleiben, Bike reindrücken, Hüfte raus, Blick ans Kurvenende, anbremsen und möglichst früh wieder aufmachen.
- Es sind ein paar Streckenabschnitte optimiert worden. Z.B. eine neue Wall auf einem Anlieger, um einen zuvor schwer zu schaffenden Double zu vereinfachen (weil man jetzt deutlich leichter die nötige Geschwindigkeit erreicht).
Wo an der Jump-Line noch Verbesserungspotential liegt: Die ersten 3 Sprünge sind ja schon ziemlich gewaltig. Unter anderem ein 8-10 m Step-Down. Gleich danach ein ist ein Gap-Jump. Man hat eine ziemlich hohe Geschwindigkeit beim Step-Down. Für den Gap-Jump ist es relativ schwierig die Geschwindigkeit einzuschätzen. Ich persönlich hatte mich nie getraut den brakeless zu springen und bei mir hat der immer gepasst. Aber beim ersten Mal will man halt nicht zu kurz kommen und deswegen sind da schon zwei Freunde und auch andere über die Landung hinausgesprungen. Die Landung ist zwar echt lange, aber es bleibt schwierig abzuschätzen, wie stark man bremsen muss. Generell wär's da sicher nicht schlecht aus der Landung einen Table zu machen, damit auch die, die nicht die Rampe springen wollen, was davon haben. Die Anlieger danach sind auch eher suboptimal.
Unten sind die 3 Tables nach dem Drop sehr suboptimal. Der erste hat einen kurzen, potentiell kickenden Absprung und ziemlich aus der Richtung. An letzteres kann man sich gewöhnen. Der zweite ist irgendwie kein richtiger Table sondern mehr so ein rundes Ding mit einer kleinen Kante. Beim letzten muss man sich irgendwie zusammenreißen, dass man zumindest noch den letzten Rest der Landung erwischt und nicht zu weit fliegt. Es ist alles machbar, aber aus dieser Querung könnte man definitiv einiges mehr rausholen. Unten gibt's generell ein paar Tables, die eine eher steile Landung haben und daher mit der Zeit kurz werden.
Damit man sich was vorstellen kann ein Bild vom Step-Down und vom Gap-Jump danach von am Freund. Beim Gap ist am rechten Bildrand die Kante von der Landung, danach geht's ähnlich weit runter wie die Erdrampe davor raufgeht. Brakeless ist die Gefahr, dass man das überspringt...