Eure Meinung zu den neuen Laufradgrößen

[pAz]

was mich eig. am meisten wundert ist warum sich 29" im endurobereich bei den topfahrern nicht mehr durchgesetzt hat.
bis auf leov bei trek, bmc team, beerten, tracy mosley und manchmal CG am tallboy sieht man eig. keine 29er (mehr- curtis keene ist auch kaum noch am 29er).

da mekrt man halt doch dass die fahrer das fahren was vom sponsor verlangt wird (SC am neuen nomad, speci das 650er enduro, graves das neue sb6 usw)

bin mir sicher dass auf mindestens 50% der stages der world series ein 29er vom grundspeed schneller wäre wenns halbwegs mit der größe und dem fahrstil des fahrers zampasst.

[noox]

Wir sollten mal ein 29er Stumpjumper Probe fahren.

https://downhill-rangers.com/news/71...r-2013-dh.html

[DH 24/7]

was mich eig. am meisten wundert ist warum sich 29" im endurobereich bei den topfahrern nicht mehr durchgesetzt hat.

Eigentlich ganz einfach: es ist zu schwer und zu unhandlich.

[pAz]

zu schwer? mein 29er enduro wog 12,8kg mit reverb,minion bereifung und dh-fähigen LRS.
der unterschied zu 650b liegt gesamt vl. bei 300-400g

[Tyrolens]

300 bis 400 g rotierende Masse.

Trancy Mosley hat eh auf einem 29" Remedy alles gewonnen.

[Gonzo0815]

Eigentlich ganz einfach: es ist zu schwer und zu unhandlich.

zu schwer? mein 29er enduro wog 12,8kg mit reverb....

Lass ihn einfach, er will's oder kann's einfach nicht begreifen. Weil alles was nicht 26" ist, ist unfahrbar und sicher sackschwer

[hhacks]

Es gibt ein paar Dinge die mich in der Diskussion wundern - auf alle Fälle ist sie ziemlich unterhaltsam.

Da trag ich doch gleich was bei

Vor ein paar Jahren (ca. 2010) kam 29" im XC-Sport auf und es hat mich absolut nicht interessiert. Aber es gab ein paar Überzeugte die von Vorteilen beim Fahren berichteten und ein paar davon machten sich an ambitionierte Projekte, dass in Bereiche des MTB-Sports zu übertragen die abfahrtslastiger waren - mir fällt Intense ein - allerdings ohne großen Erfolg. 1-2 Jahre vergingen, ich habe vermehrt auch 29er Fullys im Umfeld - Wald und Straße - wahrgenommen, ein Specialized-Händler fällt mir ein der mir erzählte das er mehr 29er als 26er verkaufte.
Mich hats noch immer nicht interessiert und auch in meinem Umfeld niemand, aber über die Medienkanäle verstummten die Stimmen nicht und noch dazu kam eine 3. Laufradgröße in die Diskussion. Auch damit wurden Rennen gewonnen, im XC, mit 29er mittlerweile sowieso.
Dann kam Enduro.
Zuerst warens nur die Rennen in Italien und Frankreich, dann auch Deutschland. Das Rennformat und die Begeisterung dafür, auch bei mir, lies so manchen über Fahrradtechnologie nachdenken und was man besser machen konnte. Neues wurde eingentlich nicht erfunden, aber das was die Briten Trailbike-Geo nannten und schon länger fuhren war plötzlich State of the Art. Die Leute fuhren was es halt gab - 26er, 29er, 36er, 32er, 1fach prä-XX1, 140, 160, 180. Wohl auch abhängig vom Rennen. 2012 wurde es dann Ernst mit der EWS. Die ersten beiden Weltmeister fuhren noch 26er, aber spätestens 2013 hatte die Disziplin einen Standard gefunden: 27,5, 160mm, 65°

Warum rezitiere ich mein Halbwissen da (nix gegoogelt, sry für Verwechslungen, im groben dürfts stimmen)?
Curtis Keene z.B. erzählte mir sein Europamechaniker 2012 (mit dem ich hin und wieder fahre) hatte bei jedem Rennen bis 2014 das 26er und 29er dabei und is immer das 29er gefahren weils, seiner Meinung nach schneller war. Sein bestes Ergebnis hatte er allerdings diese Saison auf dem 27,5er. Hat ihn Specialized dazu gezwungen - oder war das Bike das bessere für den Wettkampf?

Im Wettkampf waren sowohl Clementz als auch Graves mit 26ern der damaligen Konkurrenz überlegen. Im direkten Vergleich hat man aber wohl wiederholt und unabhängig von einander zumindest theoretische Vorteile beim 27,5er ausgemacht. Was macht man wenns einen nix kostet und man um jeden Preis gewinnen will? Das Bessere ist der Feind des Guten. Der Racers wills - der Sponsor bauts.

Hätte die neue Größe ohne die Disziplin soviel Erfolg? Nein.
Hätte Specialized aufgehört 26er zu bauen wenn Curtis Keene auf einem 29er gewonnen hätte? Ja.

Der Markt sind wir, und wir wollen besser, schneller, leichter selbst ohne Garantie denn wir könnens uns leisten. Wie schnell sich der Standard ändert hängt nicht von der Industrie ab sondern vom Endverbraucher.

Ich werde mein (leichteres und angeblich auch schnelleres) 26er jedenfalls weiterfahren, auch auf Rennen, gewinnen werde ich soundso nicht, verlieren werd ich aber auch nichts dabei.

So, dann habe ich auch mal was zu diesem Thread mit fraglichem Wert beigetragen. Gehts mehr fahren!

[noox]

Eigentlich ganz einfach: es ist zu schwer und zu unhandlich.

Es ist ja egal, ob's schwerer und unhandlicher ist: Wie Paz geschrieben hat: Insgesamt ist es schneller.

Was man aber auch nicht vergessen darf: Im Enduro-Bereich war das letztes Jahr eigentlich erst die erste bis 1,5 Version von Enduros mit 29ern. Da muss sicher auch noch dazugelernt werden.

[Tyrolens]

bin mir sicher dass auf mindestens 50% der stages der world series ein 29er vom grundspeed schneller wäre wenns halbwegs mit der größe und dem fahrstil des fahrers zampasst.

Das ist eine sehr vernünftige Aussage. 50% ist die Verteilung, wenn 29" nicht besser als, als 650B, aber auch nicht schlechter.

Will Specialized wirklich 650B pushen?

Die EWS wird bei den Männern ohnehin auf einem 650B Bike gewonnen, weil den meisten Teams gar keine 29"er zur Verfügung stehen und selbst die, die eines haben, sind trotz oder wegen 29" nicht schnell genug.

Im DH WC ist das noch einfacher zu sagen.

[noox]

Kann mir gut vorstellen, dass Specialized relativ früh begonnen haben ein 29er Enduro zu bauen. Vielleicht schon zu einem Zeitpunkt, wo 650b noch nicht so ein Thema war. War vermutlich auch eine Herausforderung. Und die haben sie gemeistert. Natürlich haben sie das dann so vermarktet, als ob das das einzig sinnvolle ist, und dass 650b a Schmarrn ist - Specialized-Fanboys glauben das dann auch noch

Viele andere Hersteller haben sich auf dieses Risiko nicht eingelassen. 650b ist immer mehr in den Vordergrund gerückt. Das Risiko beim Entwerfen eines 650b Rahmen auf Basis eines 26" Rahmen ist sicher überschaubar (im Vergleich zu einem Enduro mit 29"). Mittlerweile hat das jeder Hersteller und für den Durchschnitts-Fahrer ist ein 650b Enduro sicher besser als ein 29".

Es gab ja mal die Gerüchte, dass Specialized eine weitere Laufradgröße herausbringt. Ein echtes 27,5". Ich glaub ja, dass die Einführung von 650b nicht grad die klügste Entscheidung war. Wenn man schon eine 3. Laufradgröße bringt, dann doch wohl so, dass die Unterschiede zu 26 und 29 etwa gleich groß wären. 650b ist ja deutlich näher bei 26" als beim 29er.

[Wenzel]

Der Markt sind wir, und wir wollen besser, schneller, leichter selbst ohne Garantie denn wir könnens uns leisten.

Genau das ist das Problem: zu viele Mitbürger versprechen sich von der Technik Wunderwirkungen. Da soll das kleinste Detail die tollsten Besserung bringen - mit den minimal besseren Überrolleigenschaften meinen sie, könnte man über Nacht zu einem Freeride-GoPro-Hero und Halbprofi mutieren.

Großer Denkfehler und leider häufiger Kaufgrund für neuesten Hype-Kram: das teure Zeugs soll am besten von hier auf jetzt Skills und Erfahrung ersetzen. Die Rechnung geht natürlich nicht auf: wer mit einem 26'' Downhills runterfährt wie eine Omma, der wird das auch mit 27.5'' oder meinetwegen auch 29'' ganz sicher nicht besser machen. Aber so ist das eben: die Hoffnung stirbt zu letzt. Und Geld haben die Leute ja scheinbar genug...

...vielleicht auch zuviel^^

[noox]

Klar gibt's die, die sich von Marketingsprüchen blenden lassen.

Ich weiß nicht, wie's euch geht. Ich bin viel mit Leuten unterwegs, die Rennen fahren. Viele mit sehr guten Connections zu Shops oder Sponsoren. Da ist's relativ normal alle 1-2 Jahre Bike zu wechseln. Wenn man viel fährt, sind 3 Saisonen eh schon fast Maximum.

Und wenn man sich dann schon ein neues Bike kauft, dann halt auch eher eins mit den neuen Features. Wenn ich nicht zuviel Geld hab, dann fahr ich halt die eine oder andere Saison länger mit dem 26er rum. Z.B. weil's die grad günstig am Gebrauchtmarkt gibt.

Nur weil's jetzt 27,5" Downhiller gibt, brauch ich ja net mein 26" Bike austauschen, wenn das noch super funktioniert.


Also man soll die 2 Dinge nicht vermischen:

Bringen die neuen Laufradgrößen was:
- Für mich klares Ja!*

Muss ich mein altes Bike wegschmeißen und mir eins mit größeren Laufräder holen:
- Nein, solange ich mir nicht sowieso ein neues leisten will!


*) Nachtrag: Je nach Einsatzzweck und Fahrergröße. 650b würde ich für Enduro und DH jedenfalls nehmen. Bei einem Bike mit weniger Federweg vielleicht sogar 29er...

[Gonzo0815]

Genau das ist das Problem: zu viele Mitbürger versprechen sich von der Technik Wunderwirkungen.

Falsch, 70% der Kunden gehen zum Hervis ect. und kaufen das was da ist bzw. was ihnen der "Fachverkäufer" aufschwatzt. Die interessierts net, die wollen a Radl und aus.

Die 30% an Freaks so wie wir, sind 10% Trendhuren die immer das neueste brauchen. 10% brauchens weil sie Rennen fahren und der Rest entscheidet halt wie's ihm vorkommt.

[fipu]

Ich habe leider nicht den ganzen Thread durchgelesen, daher kann ich hier nicht wirklich mitsprechen. Nur soviel...

Ich bin erst einmal ein Trek 29er gefahren. Dies auf meiner Heimstrecke.
Mein Fazit: Nichts für mich... Auf der Hälfte des Trails hats mich auf se Schnauze geschlagen. Nachteil => man fällt von etwas weiter oben runter... (Spass)
Aber was ich wirklich merkte war, dass die Räder unter meinem Gewicht (92kg) doch um einiges schwammiger und weicher waren als bei meinem 26er. Es ist mir aber auch klar, dass es ein Standart-Bike war, welches von den Komponenten nicht an mein Gewicht angepasst waren (Federung schon).
Auch mein Mech sagt, er verkauft mehr 29er als 26er. Klar, die Hersteller bieten das mittlerweile auch mehr an.

Fazit: Solange mein 26er noch gut geht, kümmert mich das Thema wenig, da es mir nicht um Sekunden geht. Hauptsache ich habe Spass.

[FLo33]

Teil 1 einer wissenschaftlichen Betrachtung des Themas:

26in/27.5in/29in - What's The Fastest MTB Wheel S…: youtu.be/vhS1HfvBeYA