Bremsen sind für mich irgendwie noch immer so eine Sache, die ich nicht so richtig verstehe.
Am Enduro habe ich die XTR-Bremsen. Wie ich finde, gewaltige Bremsen. 2 Jahre überhaupt nie ein Problem mit nachlassender Bremsleistung - erst beim Enduro-Rennen in Sölden bei 35° und ein paar nicht gerade bremsenschonende Strecken (und ich zuvor noch fast nix gefahren).
Aber: Fast immer wenn die Bremsbeläge ca. halb oder etwas mehr abgefahren sind, bekomme ich Druckpunktwandern.
Ich fahre generell die Hebel sehr nah am Lenker. Generell ist es so, dass die Bremse beim Fahren minimal härter wird, als wenn sie länger steht. Aber halt so, dass das genau passt. Wenn aber dann die Bremsbeläge weniger werden, dann habe ich im kalten Zustand fast gar keinen Druckpunkt mehr und nach ein paar Minuten ist er dann so weit weg, dass es überhaupt nicht mehr passt.
Ähnlich war das auch bei den alten Elixir.
Was passiert da eigentlich in der Bremse? Ich nehme mal an, dass ich keine Luft im Sattel oder in der Leitung habe, sonst wäre ja der Druckpunkt nie hart, oder?
Eine mögliche Erklärung: Beim Entlüfen laut Anleitung sollte man ja die Bremsbeläge rausgeben und diese Distanz reingeben. diese ist relativ breit - die Kolben des Bremssattels sind komplett auseinandergspreitzt. So wird jetz entlüftet. Das System ist dann komplett voller Öl.
Ich nehme an, dass im Ausgleichsbehälter vom Bremshebel so ein Gummi ist, der sich ausdehnen kann, wenn die Bremsflüssigkeit (in meinem Fall Öl) warm wird. Stimmt das?
Aber was passiert, wenn die Bremsbeläge abgfahren werden? Als ich letztes Mal bei halb abgefahrenen Belägen die Schraube am Bremshebel geöffnet habe, hat da ziemlich viel Öl gefehlt. Zieht da der Bremshebel irgendwo Luft? Damit er das vergrößerte Volumen durch die weiter zusammenstehenden Kolben im Bremssattel kompensieren kann.
Irgendwie scheint da zumindest was offen zu sein. Als ich vor ein paar Monaten Bremsbeläge wechseln wollte, habe ich die Kolben nicht gscheit auseinander gebraucht. Da ich mich nicht erinnern kann, zuvor mal Öl nach gefüllt zu haben (außer beim Entlüften mit der Entlüftungsdistanz) wäre ich nicht auf die Idee gekommen, die Schraube am Hebel zu öffnen. Irgendwann mit genügend Krafteinfluss auf die Kolben hat's dann plötzlich bei den Hebeln rausgespritzt. Und zwar bei dem runden Einsatz vom Ausgleichsbehälter. Kann es sein, dass 35° im Vergleich zu 20° beim Entlüften im Keller da schon einen Unterschied im Ölvolumen ausmachen?
Ich hätte vor ein paar Wochen bei abgefahrenen Belägen mal versucht, einfach dieses fehlende Öl im Hebel nachzufüllen. Also möglichst so, dass keine Luft drinnen ist. Irgendwie schien das aber auch nicht hilfreich zu sein. Wobei ich jetzt grad festgestellt habe, dass da im Hebel schon wieder zu wenig Öl war. Vielleicht hatte ich ja beim ersten Mal doch Luft reingebracht...
Kennt sich da jemand aus? Wie das mit dem Ausgleich des Bremsbelags funktioniert? Wie sich Luft im System (je nach Stelle) auswirkt, etc. Wie es euch geht mit abgefahrenen Bremsbelägen, etc.
Kann es sein, dass man bei diesen filigranen Bremsen mit den kleinen Ausgleichsbehältern generell so ist, dass man hin und wieder Öl/Bremsflüssigkeit nachfüllen muss und beim Beläge-Wechseln dann wieder etwas auslassen?