Früher war ich nie sonderlich begeister von dem Luft-Zeugs, aber seit ich selber eine Z5 Air und eine SID XC hatte bzw. habe, bin ich von diesen Systemen ziemlich überzeugt. Vorallem weil man die Härte über einen sehr großen Bereich einstellen kann. Von Bock-Hart bis zum Super-Sensiblen Ansprechen. Allerdings ist das z.B bei Freeride Touren oder XCs problematisch, weil man immer eine Pumpe mithaben müsste.
Deswegen hab ich mir folgendes überlegt, wie man bei einer Luftgabel ohne Pumpe den Druck verändern kann. Komischerweise ist mir zuerst die komplizierte Variante eingefallen, auf die Naheliegendste bin ich net so schnell gekommen.
Also mal die Aufwendigere:
Die Luftkammer, die auch bei einer herkömmlichen Gabel vorhanden ist nenne ich Hauptluftkammer. Bei meiner Idee gäbe es oberhalb der Hauptluftkammer noch eine Zusatzluftkammer, die durch ein Ventil mit der Hauptluftkammer getrennt ist. Oben bei der Zusatluftkammer ist das Ventil zum Aufpumpen. Das Ventil zwischen Haupt- und Zusatzluftkammer hat 3 Stellungen: Geschlossen, Luft nur nach unten, Luft nur nach oben.
Zum Aufpumpen stellt man das Ventil so, dass die Luft nur nach unten kann. Also werden beide Luftkammern mit annähernd dem gleichen Druck befüllt. Aufgepumpt wird solange, bis der Druck hoch genug für die härteste Einstellung ist, die man fahren will.
Will man jetzt aber eine weichere Abstimmung, dann stellt man das Ventil auf die Stellung, wo die Luft nur von der Haupt- in die Zusatzluftkammer strömen kann. Dann drückt man die Gabel hinein. Eventuell Gabel kurz hochreissen und fest am Boden schlagen. Dadurch wird die Luft von der Hauptluftkammer in die Zusatzluftkammer gedrückt. Das Ventil lässt sie nicht mehr heraus, also wird der Druck in der Hauptluftkammer geringer. Je mehr ich das mache, als je fester die Gabel bei geöffnetem Ventil reingedrückt wird, desto geringer der Luftdruck in der Hauptluftkammer. Wenn der Druck passt, dann stelle ich das Ventil auf Sperrung in beide Richtungen. Somit habe ich jetzt eine weichere Gabel.
Wenn ich wieder die härtere Einstellung fahren will, stelle ich einfach das Ventil wieder so, dass die Luft von der Zusatzluftkammer in die Hauptluftkammer zurückströmen kann. Somit habe ich wieder den ursprünglichen Lufdruck (vom Aufpumpen) in der Hauptlufkammer.
Als ich mir das gestern nochmals genau überlegt habe, bin ich dann über Umwegen auf die naheliegendere Idee gekommen:
Eigentlich würde es eventuell auch Sinn machen, dem Ventil eine vierte Stellung zu geben, wo es komplett offen ist. Dann wäre mehr Volumen zur Verfügung, wäre quasi einer Einstellung mit weniger Progression gleich kommen würde.
Da habe ich mir dann überlegt, dass der Unterschied in der Härte/Progression zwischen offenem und geschlossenem Zustand Abhängig von der Position des Trennkolbens zwischen Haupt- und Zusatzluftkammer ist. Also Quasi dem Verhältnis bzw. der Größe der Kammern.
Und dann bin ich eigentlich erst auf die naheliegende Version gestoßen: Wieso nicht einfach so wie bei den meisten Gabeln/Dämpfer mit Federn eine "Vorspannung" machen. Sprich, dass man oben (beim Ventil) einen verstellbaren Kolben anbringt, der es erlaubt, das Volumen und damit den Luftdruck zu verstellen.
Gibt's eigentlich schon Luftgabeln mit so einer "Vorspannungsverstellung"?
Die Frage ist, welche System wirklich eine spürbare Änderung bringt. Von den meisten Feder-Vorspannungsverstellungen bin ich net sonderlich überzeugt. Ewig drehen, oft schwergängig, und merken tut man oft kaum was.
Vorteile - Nachteile:
Defektanfälligkeit:
hier hat sicher die "Vorspanungs"-Version einen Vorteil. Die 2-Kammern-Version hat das Problem mit dem Ventil.
Gewicht:
Vermutlich auch die "Vorspannungs"-Version im Vorteil.
Einfachheit der Verstellung:
Deppensichererer ist die "Vorspannungs"-Version. Aber vermutlich müsste man da ewig herumdrehen, und wenn man draufsitzt geht's vielleicht überhaupt zu schwer. Beim 2-Kammern-System muss man zwar wissen wie es geht, aber dafür geht's ganz schnell: Hart -> Weich => Ventil nach oben stellen -> Ein paar Mal Gabel reindrücken (z.B wärend dem Fahren), Ventil auf Blockade stellen. Weich -> Hart => Ventil nach unten stellen, Ventil auf Blockade stellen. Das wars.
Funktion:
Müsste man vermutlich ausprobieren. Jedenfalls verhält es sich mit der Progressivität unterschiedlich. Bei der "Vorspannuns"-Version ändert sich bei Verstellung das Volumen und somit auch der Druck. Bei der 2-Kammern-Version ändert sich nur der Druck, Volumen bleibt gleich.
Gibt's sowas schon? Was haltet ihr davon?
nòóx, Downhill Ranger