Hier der Artikel:
Der Biker-Himmel über Innsbruck
Ab Juli soll eine neue Mountainbike-Abfahrt die Attraktivität des Nordparks als Sommer-Sportgebiet steigern und alte Konfliktherde beseitigen.
INNSBRUCK (ke/jen). Freeriding nennen es die Fans, wenn sie sich mit ihren meist voll gefederten Mountainbikes über enge Wege oder querfeldein einen Weg ins Tal suchen: Ein Sport, der immer mehr Anhänger gewinnt.
Auch in Innsbruck wird die Freerider-Szene seit einigen Jahren stetig größer, eine Entwicklung, die nicht immer problemlos vonstatten geht: Als die Nordkettenbahnen im Herbst 2001 anfingen, Freerider mit ihren schweren Rädern auf die Seegrube zu befördern, wurden immer mehr kritische Stimmen laut, die sich über querfeldein fahrende Bergradler abseits befestigter Wege beschwerten.
Problemlösung:
Die Radbeförderung wurde vorläufig eingestellt, das Problem blieb in geringerem Ausmaß weiter bestehen. Die Innsbrucker Nordkettenbahnen GmbH suchten nach Möglichkeiten eines konfliktfreien Nebeneinander von Freeridern, Mountainbikern und erholungssuchenden Wanderen im Nordpark (Gebiet zwischen Seegrube und Hungerburg).
Fündig wurde Nordpark-Marketingleiter Christian Kammeringer im Gespräch mit der lokalen Freeride-Szene, als er von eigens für Freerider designten Talabfahrten hörte. Diese würden von den Radfahrern gerne angenommen und sie von der sensiblen Vegetation fernhalten.
Ende 2001 gründete Kammeringer die Arbeitsgruppe "Mountainbike", holte sich den Bike-Journalisten Christoph Malin als PR-Beauftragten und Downhill-Mountainbike-Staatsmeister Christian Piccolruaz als Streckendesigner ins Team und begann mit der konkreten Planung einer Freeride-Strecke. Folgender anspruchsvoller Streckenverlauf wurde in Zusammenarbeit mit einer Landschaftsökologin erstellt: Die Abfahrt beginnt am Hang zwischen dem Dreier-Sessellift und den Seilbahnstützen, wird dann unter Nutzung alter Steige entlang der Bahntrasse Richtung Hungerburg geführt, mündet im unteren Streckenabschnitt in einen mit Hindernissen gespickten Trail und überwindet dabei einen Höhenunterschied von 1040 Metern. Zweifel über die positive Abnahme der Strecke, die im April 2003 bei Stadt und Land eingereicht wird, gibt es von Seiten der Nordpark-Arbeitsgruppe "Mountainbike" keine, hätte man doch bezüglich Streckensicherheit und Umweltverträglichkeit alles Notwendige unternommen: Potentielle Gefahrenquellen wie Liftstützen und Wegekreuzungen wären baulich hinreichend abgesichert, eine ausreichende Information der Fahrer gewährleistet und die durchschnittlich nur einen halben Meter breite Strecke unter dem Gesichtspunkt größtmöglicher Umweltschonung geplant. Voraussichtlicher Baubeginn ist Ende Mai, spätestens Ende Juli soll die Strecke allen experimentierfreudigen Mountainbikern zur Verfügung stehen.
Nicht informiert:
Nichts von seinem Glück weiß freilich Innsbrucks Grünreferent VBM Eugen Sprenger (ÖVP). "Mit mir hat niemand über das Projekt gesprochen", reagiert Sprenger verwundert. Und eines ist für ihn ganz klar: "In diesem sensiblen Landschaftsbereich ist die Gefahr von irreversiblen Schäden sehr groß. Wenn etwa die Grasnarbe zerstört wird, kommt es unweigerlich zu großflächigen Auswaschungen." Übrigens: Ohne naturschutzrechtliche Bewilligung kann das Projekt ohnehin nicht verwirklicht werden. Das Areal (außerhalb des Skigebietes) liegt zudem im Schutzgebiet Alpenpark Karwendel.
Ebenfalls nicht informiert wurde Tirols Landesumweltanwalt Sigbert Riccabona. Auch er bedauert, dass sich keiner der Projektbetreiber mit ihm zusammengesetzt hat.
2003-03-27 20:00:16
In großen Teilen ein ziemlicher Unsinn, aber so ist das immer wenn ein Jornalist ein Story braucht, da müssen die Fetze fliegen und Mißstände aufgedeckt werden, was danach noch sein wird und was dabei alles zerdeppert wird is ja wurscht.
So z.B. die Aussagen von VzBgm. Sprenger mit dem Alpenpark: Links und rechts von der Seilbahn ist ein 2 Kilometer breiter Streifen vom Alpenpark ausgenommen, da sich Ski- und Liftbetrieb nicht mit Alpenpark vereinbaren lassen. Und genau unter der Liftrasse wird die Strecke verlaufen.
Aber wie gesagt, so was interessiert nach Erscheinen eines solchen Artikels keinen mehr.
Die Streckenführung ist fix geplant, aber bei den konkreten Bauten und Hindernissen kann es je nach Bedarf noch einige Änderungen geben.
Mehr davon wenn der Plan eingereicht und bewilligt worden ist.
Vielleicht können wir beim Festl ja schon was präsentieren.
Hier noch ein Link zu den Naturschutzgebieten, da sieht man gut, dass der Bereich um den Lift ausgenommen ist, und dann so eine Meldung von einem der sich Umweltstadtrad schimpft, weiss nicht mal wo die schützenswerten Gebiete sind, so was kann mich maßlos ärgern.
http://tiris.tirol.gv.at/scripts/esrimap.dll...