MaDuS schrieb:marcus klausman hat das bei einem biketest gesagt, dass man mit den hayes immer früher abbremsen muss als mit den anderen bikes.
ich halte an Klausmann echt für an sehr sehr schnellen und sehr kompetenten Herrn in vielen Belangen - aber das ist echt moi a kompletter Topfen, oder von der Bike falsch zitiert/interpretiert.
Die Hayes reicht (so wie eigentlich jede andere vernünftige Bremse auch) um jederzeit Vorder- oder Hinterrad zu überbremsen. Wenn das nicht funktioniert, dann hat die Bremse was, und sollte repariert, eingestellt oder sonst was werden.
der knallharte Druckpunkt der Hayes und manche Hebelformen (z.B.: bei eher runden HFX-9 Hebel) sind nicht jedermanns Sache.
Wenn die Bremse heiß ist braucht man teilweise höhere Handkräfte - da kanns dann sein daß einem zum Ende des Laufes a bissi der Saft ausgeht. Aber bei normalen Strecken ohne extremes Gefälle (Maribor, Semmering,...) oder kurzen Strecken (Windischgarsten,...) steht die Hayes anderen Bremsen da um nix nach. Von "normalem" Singletrail und "Enduro" Einsatz mal ganz abgesehen - da brauchts ned mal 200er Scheiben vo u hi.
Wenn man mit der Handkraft Probleme hat (was ja individuell verschieden ist) und öfters auf steilen, langen Strecken fährt, dann sollte man sich schon überlegen eher Richtung Code, Gustav M,... zu gehen. Ich bin aus dem Grund auch von Hayes auf Gustav M. gewechselt, weil ich einfach in Schladming beim durchfahren Probleme bekommen habe.
Deswegen brauch´ ich die Hayes aber nicht schlechtreden!
Ansonsten machen Hayes eigentlich kaum Probleme. Hatte schon etliche Hayes selber im Einsatz oder im Shop zum reparieren.
Was öfters auftreten kann: Nehmerkolben bewegen sich nicht richtig (Quadringe schmieren und neu einsetzen oder ersetzen), und beschädigen leicht wenn man die Kolben ohne Bremsbeläge zurückdrückt (Kolben ersetzen - kosten ca. € 12.-)
Wenn man auf diese Eigenheiten Rücksicht nimmt, und beim Bremsbelagwechsel sorgfältig ist (Abrieb vorher rauswaschen, etc.) ist die Hayes eine echte Sorglosbremse.
Wenn man sie ordentlich behandelt und mit den richtigen Belägen ausgerüstet ist die Hayes sicher Formula Oro, Avid Juicy und Co ebenbürtig.
Gustav M, Code,... mit anderen Konzepten (2 Kolben Schwimmsattel, 4 Kolben,...) bringen gewisse Vorteile (mehr Anpressfläche,...) aber auch gewisse Nachteile (evtl. leichtes Schleifen, ungleichmäßige Kolbenbewegung der seriellen Kolben,...) mit sich, und sind auch um einiges teurer.
Es kann jeder wählen was er will, und was er für richtig hält - aber Aussagen "mir hat´s die Hayes zerfetzt" und "die Hayes ist für bergaborientiertes Fahren ungeeignet" sind schlichtweg falsch, oder resultieren zum größten Teil aus dem Unvermögen und der Schlampigkeit des Besitzers oder Mechanikers (meist noch schlimmer wenn diese in Personalunion auftreten)