Also das hab ich schon vor 10 oder 15 Jahren in der Bike gelesen - stimmt aber tatsächlich:
Du wechselst häufig zwischen weiter vorne und wenige Meter vorm Vorderrad.
Ist extrem abhängig von der Geschwindigkeit und dem aktuellen Gelände. Angenommen du kommst grad um eine Kurve und bist an einer relativ einfachen Stelle: Dann schaust dir an, was jetzt so daher kommt, schaust also mal weit nach vorne. Also mal a grobe Linie anschauen, mögliche knifflige Teile abchecken, Wanderer, andere Biker, etc. Das geht in Bruchteilen von Sekunden. Jetzt hast du eine ungefähr Vorstellung davon, was dich erwartet. Dann schaust du wieder vor das Vorderrad. Wobei das jetzt sehr stark von der Geschwindigkeit und Schwierigkeit abhängt.
Ich würd mal so sagen, dass man je schwieriger eine bestimmte Stelle ist, und je leichter Stellen davor und danach sind, desto länger fixierst du diese Stelle. Spätestens, wenn du so Nah bist, dass du sowieso nix mehr ändern kannst, schaust weiter vor. Mit "Ändern" meine ich nicht nur Bremsen! Da geht's mehr um Lenken und aktiv fahren. Du schaust also ca. dort hin, wo du leicht noch was ändern kannst. Je schneller du bist, desto weiter vor schaust. Und zwischendurch immer einen Übersichts-Blick noch weiter nach vorne, damit du nix Unvorhergesehenes übersiehst.
Das ganze ist sehr theoretisch. In der Praxis muss das automatisch gehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je wissen wollte, wohin ich vorm Reifen schauen muss. Aber hin und wieder erwische ich mich, dass ich bei schnelleren Passagen den "Kontroll-Übersichtsblick" vergesse und das kann blöd ausgehen.
Und bei Fixieren von kniffligen Stellen: Immer dorthin schauen, wo man fahren will. Bei schmalen geraden Stellen (Rinnen) kann es auch von Vorteil sein weiter voraus zu schauen, weil man dadurch gerader bleibt und weniger leicht einen Fehler macht.
Ich könnte mir auch vorstellen: Wenn du mit dem Blick Probleme hast, dann bist du für dein Fahrkönnen vermutlich zu schnell. Also langsam steigern. Der Blick sollte automatisch kommen.