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Grundlagenausdauer-Training
#76
Ich muss da jetzt auch einmal was Unqualifiziertes reinhauen.

Ich hab mir voriges Jahr im Winter mein Traum-Rennrad aufgebaut und bin in den letzten beiden Jahren entsprechend mehr am Renner gesessen, als am Bike. Meine Pulswerte haben sich drastisch verringert, bei allen kurzen Runden am Bike, die ich regelmässiog fahre, bin ich mit bis zu 15 Schlägen niedriger unterwegs. Danken kann ichs 1500 km GA-Training im Frühjahr.

ABER

ich kann nicht mehr, so wie vor 3 Jahren noch, 45 min über meiner Schwelle fahren, und die liegt bei 174. Das war laut meinen Protokollen meines Bikecomputers regelmässig der Fall, ich bin auch am Rennrad irre lange im roten Bereich gewesen. Ganz einfach, weil ich fast immer nur in dem Bereich unterwegs war. Jetzt geht mir in dem Bereich recht schnell die Kraft aus, bzw. bekomm ich Krämpfe. Mein Maximalpuls liegt aber immer noch bei 200.

Manfred, deine Aussage mit dem üblichen Pulsbereich bei einem Bikeparktag kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hba schon vor 10 Jahren mitn Roli öfter meinen Polar X-Trainer den ganzen Tag oben gehabt, die Pulswerte waren dermassen hoch, das ich es selber kaum glauben konnte. 185-187 war Durchschnitt! Von dem her hat unser neuer Freund schon recht, im DH is nix mit GA 1/2.

Das ganze deckt sich mit den Aussagen eines Freundes, der Sportwissenschaftler, beruflich Regenerationstrainer in der Bundesliga und selbst mehr Rad gefahren ist, als viele hier herinnen zusammen. Er hat unter anderem die Tour d'Afrique mit der schnellsten Gesamtzeit beendet (Rennen Kairo-Kapstadt, 100 Etappen, 12.000 km) und die Extrem bei der Salzkammergut-Trophy mehrmals beendet. Er meint, für das übliche Radfahren und vor allem DH, sei GA komplett überschätzt und zeilgerichtetes Training wesentlich effizienter.

Und Erwin, bei aller Freundschaft, Sportmediziner bist auch keiner. Big Grin


Also, cool down everybody. Es klingt hier schon fast nach Religion :evil:
"Christ Illusion", das neue Album der US-Metal-Band Slayer, untermauert den Status der Metalmusik als drastischste wie auch wesentlichste Form der Gegenwartskunst - DER STANDARD, Printausgabe, 9.8.2006
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#77
Wieder dasselbe Problem mit Auslegungen usw. Ich niemals behauptet, daß NUR GA traniert werden soll. Für mich isses aber die Grundlage, natürlich am auch im oberen Pulsbereich zu trainiern. Wie soll ein z.B. ein Anfänger die hohen Belastungen verdauen, die das entsprechende Training fürs DH mit sich bringt? Natürlich muss ich auch im oberen Bereich trainien, auch klar. Auch sind Rennradfahre und Biken wohl zwei paar Schuhe, was die Pulsbelastung anbelangt. Und letztendlich ist wieder die Frage: was ist mein Ziel? Auch wenn GA-Training (wobei ich da jetzt an meine ersten Sätze erinnen möchte, kein AUSSCHLIELICHES GA training). Effizienter Ok! Am Ende des Tages stellt sich die Frage: Was will ich als Hobby Sportler erreichen. Will ich mich überhaupt spezifisch für eine Sportart trainieren. oder hab ich doch den Wunsch wie ein Profi zu trainieren? Die Frage ist nämlich untergegangen...
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#78
Sorry wenn ich jetzt etwas böse formuliere, aber hier wird etwas zu viel geistig onaniert.

Ich hab damals ohne jegliche Vorbereitung mit DH angefangen. Bin nur so ca. 1 mal die Woche eine kleine XC Tour gemacht.
Hab mich auch nicht weiter ums Training gekümmert und bin einfach gefahren. Mit dem Ergebnis das sich meine Kondition quer durch alle Bereiche merklich verbessert hat.

Im Winter gings dann ins Studio, nachdem ich mich nicht mit dem Thema wie Trainingsplan usw. nicht auseinandersetzten wollte. Im Verlauf des Trainings hab ich dann die Ausdauer auf reines Intervalltraining mit steigender Grundlast umgestellt und mich damit um einiges besser gefühlt.
Anfang der Saison hat sich der Pulsbereich sehr nach unten geschraubt, ca. 15 Schläge odersogar mehr. Der Hausberg 5km mit 500hm ging auch gleich auf Anhieb 3min schneller. Der erste Park Tag ging dann auch sehr cremig runter.

Wobei dort die Stärkung der Beinmuskulatur sehr positiv bemerkbar gemacht hat.

Also GA hab ich nie wirklich trainiert und schon garnicht Stunden lang. Mein Intervall dauert meist 35min. Mit je nach Fitness 5min. Normal und dann 2 - 3,5min Volllast, so das auch der Puls ans Maximum kommt und das 3 mal die Woche reicht.

Als Hoppyfahrer sind die hier diskutierten Trainingsmethoden und Ziele eher irrelevant. Es ist zwar durchaus interessant zu lesen, aber es wird sich doch sehr auf ein schwarz/weiß Denken versteift und das von beiden Seiten Wink
Das Leben ist keine Erdnuss!

Kaufen, kaufen, kaufen!
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#79
FLo33 schrieb:ich kann nicht mehr, so wie vor 3 Jahren noch, 45 min über meiner Schwelle fahren, und die liegt bei 174.:
Kann sich gesenkt haben. Bei mir auch der Fall, ging bei höherer Wattleistung nach unten.
Sportarzt (Lindschinger auf der Lahö) meinte, daß die Auswurfleistung sich verbessert hat, ist normal.
D.h. die Leistung von früher bekommst jetzt wahrscheinlich auch locker auf die Pedale, und wenns es drauf auslegst, innerhalb kurzer Zeit auch über Deine früheren Max. Leistungen.

187 Durchschnittspuls......hatte ich höchstens bei Rennen, net wenn ich z.B. den ganzen TAg in Maribor verbringe.
Da blieb es unter 170 (schaffte bis vor 2-3 Jahren auch noch 200).

Ist der Unterschied, fährt man auf Zeit oder auf Flow.

Aber wie auch immer, somit hat man bei den Biketagen eh schon viel Zeit im oberen Pulsbereich.
Da muß man, wenn man regelmäßig fährt, nicht auch noch viel Zeit in den EB legen. Ebenso der Unterschied MTB (Im Gelände und Berg, net Radlweg, eh klar) und RR. RR ist optimal für lange GA Einheiten, MTB ist eher das Problem, den Puls unten zu lassen. Wenn man regelmäßig MTB Touren fährt, ist der obere Bereich eh schön abgedeckt.
Meine Private Site: www.mankra.com
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#80
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sinnerfassendes Lesen aus der Mode gekommen ist. Wink

Nochmals als Zusammenfassung für die Eiligen: Es wurde von einem der später anderen vorgeworfen hat undifferenzierte Behauptungen loszulassen, undifferenziert behauptet dass GA Training im Downhill nicht notwendig ist. Wyatt_Earb hat dazu das einzige Richtige gesagt, nämlich Schmaaarn. GA ist als Grundlage sehr wohl notwendig. Es kommt doch bitte keiner auf die Idee von 0 weg Schnellkraft bzw Maximalbelastungen zu trainieren, dass muß das Herz-Kreislaufsystem erst einmal sinnvoll wegstecken können.
Aber natürlich kann man mit zu viel, falschen GA bereits Erreichtes wieder eliminieren. Klar. Dh. die Diskussion sollte sich eher um wann, wie viel etc GA. Aber das bedingt konkrete Trainingspläne, Aussagen und Wissen und als die Diskussion so weit war hat sich der gewisse User beleidigt verzogen.

Geitiges Onanieren ist total wichtig. Wer das nicht macht bzw. machen läßt, ist die entscheidenden Sekunden hinten nach. Wenn die Menschheit nicht geistig onanieren könnte wären wir nicht am Mond gewesen, würde wir noch von Bäumen scheißen und es würde nur jedes 5te Kind den 10ten Geburtstag erleben. Also ist das geistige onanieren ist echt voll wichtig. Natürlich ist für 99,9% der User hier regelmäßig fahren gehen das beste Training überhaupt. Die restlichen 0,1% stehen aber an - es geht nichts weiter. Die müssen sich was überlegen.

Also Peace, Hello and Happines und weiter onanieren. Also geistig. Dabei das Biken nicht vergessen.

:mrpurple:
:: georg ::
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#81
Im Prinzip können wir ja nur alle das wiedergeben, was wir so gelesen haben und was wir an uns selbst beobachten. Selbst die, die in diesem Bereich eine Ausbildung haben, haben auch nicht selbst Studien-Reihen gemacht (davon gehe ich jetzt mal aus), sondern beziehen ihr Wissen bzw. ihre Meinung auch nur von dem was sie gelernt und gelesen haben (was natürlich sehr viel mehr ist, als das was wir anderen diesbezüglich wissen).


Meine Laien-Meinung bzw. -Interpretation:

Ich glaube nicht, dass in dem Leistungs-Bereich, den die meisten von uns betrifft, eine Verlangsamung durch Grundlagen-Ausdauer ein Problem ist. Ich bin auch immer wieder mit Leuten unterwegs, die wirklich gute Downhiller sind. Und die haben alle auch eine sehr gute Ausdauerleistung. Es gibt natürlich ein paar Ausnahmetalente und auch bei jüngeren Fahrern mag es auch öfters sein, dass sie schnell sind, ohne guter Ausdauerleistung. Aber die meisten haben doch auch eine sehr gute Ausdauerleistung.

Umgekehrt kann ich mir gut vorstellen, dass man bei fehlender Möglichkeit (z.B. Zeitmangel) lieber intensivere Einheiten trainiert, als zu wenige oder zu kurze Ausdauer-Einheiten.

Ich glaub aber auch, dass man beim Biken so oder so viel zu schnell in hohe Pulsbereiche kommt. Wenn man also die Möglichkeit und die Zeit (im Winter oder in der Vorsaison) hat, sollte GA-Training sicher eine gute Sache sein.

PS: Ich hatte auch immer ziemlich hohe Pulswerte beim Downhill-Fahren. Vor einigen Jahren beim letzten Downhill am Semmering hatte ich beim Rennlauf 189 Schnitt. Mittlerweilen komme ich ja kaum mehr über 180. Bei Enduro-Rennen heuer war ich bei den Stages mit 170 bis knapp über 180 unterwegs. An einem "Bikepark Tag" in Wagrain mit 16 Runs (die meisten Nonstop) war ich immer zwischen 160 bis knapp unter 180.
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#82
noox schrieb:Im Prinzip können wir ja nur alle das wiedergeben, was wir so gelesen haben
Da fängt das große Problem an:
Zu jeder Studie findest auch Gegenstudien an. Es gibt soviele Faktoren beim menschlichen Stoffwechsel, wahrscheinlich tw. noch unbekannte, welche in Wechselwirkung miteinander stehen.
Viele machen den Fehler, etwas zu lesen, wo 1-2 Faktoren untersucht werden und glauben, dadurch das Ganze zu verstehen.
2. Problem, Studien sind oft so ausgelegt, daß das gewünschte Ergebnis auch sicher rauskommt.

Willst mit einer Studie beweisen, daß 3x in der Woche 20min Sport reicht: Nimm als Testpersonen untrainierte Büromenschen.......
Schon steht in den Zeitschriften und Internet: Mehr als 20min Sport ist nicht notwendig.....

Es ist ein recht komplexes Thema, wo es nicht so einfach ist, den Durchblick zu bewahren. Weiters steht recht viel Kohle dahinter und dementsprechend werden die Berichte auch ausgerichtet und tw. kann man sogar von manipuliert reden.
Meine Private Site: www.mankra.com
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#83
Ich habe mir meine vergangenen Posts nochmal durchgelesen. Ich bin darin teilweise auf die persönliche Schiene abgedriftet, wofür ich mich entschuldigen möchte! Sorry Jungs, ich bin wahnsinnig allergisch darauf, wenn ich öffentlich als Lügner oder zumindest Dummschwätzer bezeichnet werde, wenn ich mir sicher bin Recht zu haben. Ich habe mir für meine Posts jeweils wirklich Mühe gegeben, dass ich Zusammenhänge möglichst einfach erkläre und vor allem, dass ich keine Unwahrheiten verbreite, vieles habe ich sicherheitshalber nochmal nachgelesen. Inhaltlich stehe ich nach wie vor zu jeder Aussage und ich bin noch immer der Meinung, dass sie nach neusten Erkenntnissen richtig sind.
Ich bin übrigens nicht Sportmediziner, sondern Sportwissenschaftler und fahre selbst seit Jahren Enduro, Dirtjump und etwas DH. Ich arbeite momentan gerade als Zivi an einem Universitären Institut im Bereich Trainingswissenschaften (deshalb habe ich auch etwas mehr Zeit, um mich mit Euch im Internet zu streiten Wink.
In der heutigen Kaffeepause haben 8 Sportwissenschaftler (darunter auch promovierte und habilitierte Forscher) über dieses von mir eingebrachte Thema diskutiert. Niemand hat mir widersprochen. Von den Praktikern wurde lediglich angemerkt, dass in der Trainingsalltag tlw. auch bei Athleten anaerober geprägter Sportarten (wie z.b. DH eine ist) noch GA Training gemacht wird. Fazit der Diskussion war: Es wird zwar tlw. noch gemacht, aber einfach deshalb weil man es „immer so gemacht hat“. Eine schlüssige Begründung aus wissenschaftlicher Sicht dafür gibt’s nicht.

Ich bin froh, dass inzwischen ein paar Beiträge hier eingegangen sind von Usern, welche etwas offener für meine Ideen sind und diese mit ihren selbst gemachten Erfahrungen bestätigen.

georg schrieb:Lieber MarookPhoto,

in jeden Forum wirst du auf eine unqualifizierte, unbegründete, unspezifische und unrichtige Aussage die praktisch alle die sich in dem Thema auskennen vor den Kopf stoßen muß, dieselbe Antwort bekommen wie auch hier:

Schmarrn.

Im Gegensatz zu anderen Foren wird das hier aber begründet, du wirst auch nicht persönlich niedergemacht und beschimpft, sondern zuerst einmal als Unwissender behandelt, der sich etwas zu weit rausgelehnt hat.
Lieber Georg. Ich habe wirklich gesucht in meinen Posts und weder unqualifizierte, unspezifische oder unrichtige Aussagen gefunden. Ausserdem habe ich doch alles ausführlich begründet, sogar mit Beispielen vergleichbarer Sportarten und tlw. der physiologische Hintergrund etwas ausgeleuchtet? Kannst Du mir kurz konkret nennen, wo ich undifferenziert, unqualifiziert, unbegründet war? Dann versuche ich das gerne noch nachzureichen.

mankra schrieb:2. Problem, Studien sind oft so ausgelegt, daß das gewünschte Ergebnis auch sicher rauskommt.

Willst mit einer Studie beweisen, daß 3x in der Woche 20min Sport reicht: Nimm als Testpersonen untrainierte Büromenschen.......
Schon steht in den Zeitschriften und Internet: Mehr als 20min Sport ist nicht notwendig.....

Es ist ein recht komplexes Thema, wo es nicht so einfach ist, den Durchblick zu bewahren. Weiters steht recht viel Kohle dahinter und dementsprechend werden die Berichte auch ausgerichtet und tw. kann man sogar von manipuliert reden.
Man muss halt einfach wissen, mit welchen Quellen man arbeiten kann…In Zeiten wo jeder ne Homepage mit Inhalten ins Internet stellen kann ist dies umso wichtiger!
Ich habe rund drei Jahre in der sportwissenschaftlichen Forschung gearbeitet und kann Dir leider nur wiedersprechen. Natürlich gibt es diesen grenzwissenschaftlichen Bereich, wo irgendwelche Sportprojekte als Studien verkauft und als Marketinginstrumente von der Sportindustrie genutzt werden (tlw. sogar in Auftrag gegeben werden). Die „richtige“ Forschung funktioniert etwas anders. Da haben nur Erkenntnisse Gewicht, die in sogenannten „Peer-Reviewed-Journals“ publiziert wurden. Das sind Zeitschriften, welche ihre Beträge von mehreren internationalen Experten aus den jeweiligen Forschungsrichtungen beurteilen lassen. Das ist ne ganz harte Selektion, da wird um jedes diskutable Detail gestritten bevor eine Arbeit publiziert wird. Innerhalb dieser Fachzeitschriften gibt es ein weiteres Ranking, je nachdem wie oft die darin publizierten Artikel in anderen Forschungsarbeiten zitiert werden. Ausserdem müssen Sponsoren der Untersuchung offen gelegt werden. Was du hier schreibst ist die landläufige Meinung und ein Schlag ins Gesicht für jeden ernsthaften Wissenschaftler. Hier ist nämlich entgegen deiner Aussage sehr wenig Geld vorhanden, absolute Topcracks arbeiten ein unglaubliches Pensum für einen Lohn, für den Leute aus der Industrie nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig hätten.
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#84
Wyatt_Erb schrieb:Lieber MarookPhoto, im Prinzip wäre es mal einfach besser gewesen, dich mal hier etwas bekannt zu machen, ohne hier gleich "ketzerisch" reinzuballern. Gerade als Mann vom Fach sind dann pauschale Aussagen, wie "GA-Training machen langsam" doch nicht wirklich richtig und auch nicht zielführend. Ok, es mag eine, trotzdem umstrittene Umwandlung, von FT in ST-Fasern geben, doch wann passiert das? ist das für den Hobbysportler praktisch relevant, oder passiert diese wohl erst beim jahrelang trainierten Profi, der seine Ressourcen, hinsichtlich selektiver Hypertrophie ausgeschöpft hat. usw.
Ja, stimmt schon, irgendwann gings nur noch drum Recht zu haben. Allerdings hast Du ja auch bestritten, dass sich die Fasern überhaupt umwandeln und nicht, dass es nicht relevant ist für den Hobbysportler...aber egal

Mir gings drum, dass GA-Training wahnsinnig zeitintensiv ist, diese Form der Energiebereitstellung bei DH nicht vorkommt und das Training in dieser Zone im dümmsten Fall (einigermassen unklare Dosis-Wirkung) sogar langsam macht. Ich meine ich hätte das sogar so ähnlich geschrieben.

Zitat:Auch entspricht der Alltag eines Hobby-Dhlers vielleicht nicht der des eines Profis, somit ist auch die Belastung eine andere.
Der Hobbysportler möchte, wie Mankra es gesagt hat, doch nur gut durch den Dh-Tag kommen, ohne daß er vor lauter Übersäuerung den Berufsalltag nicht mehr übersteht? Gerade ein du hättest hier doch vorher mal die Ziele eruieren müssen, ohne gleich im Blindschuß dein Wissen preis zu geben oder?
Für mich ist auf dieser Stufe der Beratung kein Unterschied zwischen Profi und Hobbyathlet für die grundlegenden Traininngsprinzipien. Ich habe bewusst keine konkreten Trainingsempfehlungen abgegeben, sondern Sportarten genannte, bei denen intensive Belastungen und vergleichbare Kraftanforderungen vorkommen. Hätte ich die Empfehlungen z.b. in Watt angegeben, dann gäbe ich dir voll und ganz recht. Das coole ist ja bei den Trainingszonen, dass sie individuell sind, das heisst der Profi ganz andere Werte hat als der Hobbyathlet. Und ich glaube hier kommen wir an den Kern unserer Meinungsverschiedenheit. Nämlich, dass die Grundlagenausdauer die Grundlage für jeden Sportler und die Basis für intensives Training darstellen soll. Dem stimme ich nicht zu, ich halte dies für einen alten Zopf! Es heisst ja auch Grundlagenausdauer weils die Grundlage der Ausdauer ist und nicht Grundlagenbelastung oder so ähnlich. Ich sehe keinen Grund, warum man mit weniger gut Ausdauertrainierten Leuten nicht in den oberen Intensitätszonen trainieren sollte. Ich gebe Dir dazu ein paar Beispiele aus unterschiedlichen Feldern des Sports.

1. Es gibt viele Studien aus den vergangenen Jahren, wo mit völlig untrainierten Personen ein hochintnsives Training durchgeführt wurde und dies im Vergleich zu einem GA-Training (bei einer Kontrollgruppe) bedeutend bessere Ergebnisse auf die AUSDAUERLEISTUNG zeigte.

2. Thema Fitnesscenter. Da kommen völlig untrainierte Leute in ein Center und machen Krafttraining. Die Belastung von Krafttraining ist hochintensiv, sogar wenn anfangs mit tiefen Gewichten gearbetitet wird. Energetisch ist die entstehende Belastung durchaus mit intensiven Kurzintervallen vergleichbar.

3. Man müsste Personen ohne guter Grundlagenausdauer davon abraten Fussball zu spielen, weil es dabei immerwieder zu Belastungsspitzen (Intervallen) kommt.

4. Eigene Erfahrung: Pumptracks. Ich fahre regelmässig Pumptracks mit dem Dirter. Ich bin selbst nicht wirklich Ausdauertrainiert, gerade an GA fehlt es mir gewaltig. Ein bis zwei Runden auf unserem Track bringen mich an die absolute Grenze. Ich mache das Häufig nach Feierabend, an nem Wochenende auch mal über mehrere Stunden. Ich habe kein Problem mit Übertraining oder „Übersäuerung im Berufsalltag“ o.ä.

Und jetzt kommt das tollste überhaupt. Mit dem intensiven Training verbessert sich sogar die aerobe Leistung mindestens so stark wie bei einem GA-Training, aber man muss viel weniger Trainingszeit aufwenden. Ausdauerspezialisten, die kontinuierliche, mehrstündige Belastungen ohne Pause in ihren Wettkämpfen haben, müssen leider trotzdem noch nen Haufen GA-Einheiten fahren, um ihren Fettstoffwechsel so zu trainieren, dass er möglichst viel Energie pro Zeiteinheit liefern kann. Für sie ist es entscheidend die begrenzt verfügbaren Zuckerreserven (Glykogen) im Körper zu sparen.
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#85
MarookPhoto schrieb:Die „richtige“ Forschung funktioniert etwas anders. Da haben nur Erkenntnisse Gewicht, die in sogenannten „Peer-Reviewed-Journals“ publiziert wurden. Das sind Zeitschriften, welche ihre Beträge von mehreren internationalen Experten aus den jeweiligen Forschungsrichtungen beurteilen lassen. Das ist ne ganz harte Selektion, da wird um jedes diskutable Detail gestritten bevor eine Arbeit publiziert wird. Innerhalb dieser Fachzeitschriften gibt es ein weiteres Ranking, je nachdem wie oft die darin publizierten Artikel in anderen Forschungsarbeiten zitiert werden.

Man sollte trotzdem auch solche Zeitschriften mit einem wachen Auge lesen (muss ma eh meistens damit mas überhaupt versteht Wink ). Denn es gibt ja auch in der Wissenschaft Autoren, Journals oder einfach Gemeinschaften von Wissenschaftlern die eine bestimmte Richtung vertreten. Vielleicht gibts das in den Naturwissenschaften nicht so stark wie in den Sozialwissenschaften aber ich denke doch, dass es auch dort vorkommt?
Jedenfalls kann über das Setting eines Experiments bzw. den gewählten statistischen Werkzeugen, bis zu einem bestimmten grad zumindest, das Ergebniss beeinflusst werden. Auch wenn das hin und wieder unabsichtlich passiert, sollte man sich dessen bewusst sein. Und mitunter kann das doch relativ gravierende folgen für die conclusio bzw. die landläufige Meinung haben, vor allem wenn die Autoren in ihrer Wortwahl bzw. der beschreibung der Ergebnisse vl. nicht so penibel sind wie sie es sein müssten.


PS: Ich find das hin und her in dem Thread übrigens super. So a diskussion is was schönes. Wenn jetzt noch jeder sei Meinung mit a paar Papers untermauert is perfekt! :3tongue: Wink

Was mich jetzt aber wirklich noch interessieren würde: Wie Trainiere ich jetzt als Hobbysportler der wenig Zeit hat meine Grundlagenausdauer am effektivsten? Smile
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#86
klamsi schrieb:Was mich jetzt aber wirklich noch interessieren würde: Wie Trainiere ich jetzt als Hobbysportler der wenig Zeit hat meine Grundlagenausdauer am effektivsten?

Das ist die eigentliche GretchenfrageWink

Und für die meisten User hier sicher am interessantesten.
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#87
...und ist GA sportspezifisch? Oder kann das durch andere Sportarten ergänzt werden?
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#88
Nochmal. Meine Meinung war niemals, NUR GA-Training auszuführen. Bin mir gar nicht sicher, ob wir dasselbe meinen. Ich meine nicht, stundenlang am Ergometer im GA1 Bereich herumzugurken. Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, daß man, wenn man von einem untrainierten ausgeht, hier ansetzen sollte. Das ganze lässt sich ja schnell steigern. Ich trainiere meine GA beim Enduro fahren und bin sicher auch eher im oberen Bereich, was den Puls betrifft. Ich denk, daß ist und bleibt, das beste Training. Zusätzlich zweimal die Woche Fitnesscenter, kombiniere Grundübungen mit funktionellen Übungen. Am Wochenende dann bis jetzt am DHler. Mehr geht sich bei mir zeitlich bzw. beruflich nicht aus, eine gewisse Regeneration brauch ich, weil ich in der Arbeit meinen Kopf benötige und ich nicht nach dem Wochenende komplett ausgepowert sein kann. Diese Kombination hat mich gefühlsmässig leistunsfähiger gemacht, früher bin ich eher auf der BMX-Bahn unterwegs gewesen, hab sehr viel anerob traininert. Aber das ist ja keine Wissenschaft, sonder nur Erfahrung.
Wie gesagt, die Frage ist immer, was ist das Ziel? Für mich ist es nicht im DH schnell zu sein, sondern meine Sport alltagstauglich ausführen zu können und nicht an meine Leistungsgrenzen zu gehen. Viele wird es nicht anders gehen.

Ich denke, das die Diskussion hier viel zu viel Interpretiationsfreiraum lässt, weil man bei solchen Diskussionen oft seitenweise schreiben muss, was glaub ich niemanden hier interessiert. Das mit der Faserumwandlung ist wie gesagt zum Teil umstritten, geht sie nur in eine Richtung usw. Die Gegenfrage wieder: hat es praktisch Relevanz? Wo ist die Schwelle dafür? Kommt der Körper mit seinen anderen Mechanismen ans Ziel sich die Belastung zu adaptieren? (Hypertrophie)
Als Sportwissenschaftler ja, klar. Für den Breitensportler sicher nein. Und kein Mensch kann, genauso wie die selbst geschrieben hast, wissen, ab wann diese Umwandlung der Fasern zum Tragen kommt.
Das ganze ist der alter Streit zwischen Wissenschaftler und Praktiker, den es in alles Bereichen, eben auch in der Medizin.
Die Wissenschaftler untersuchen anhand gewisser Thesen und Erklärungsmodellen gewisse Dinge, die dann mehr oder weniger bewiesen werden. Egal was für ein Fach, Physik, Chemie egal...es sind sehr oft Modelle, ein Grundgerüst um Dinger zu erklären. Wissenschaft bewiesen ist es solange, bis es widerlegt wird. Und das gibt es noch einige Dinge, wo man noch lange nicht alles weiß, gerade auch beim Menschen...
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#89
Zitat:Kannst Du mir kurz konkret nennen, wo ich undifferenziert, unqualifiziert, unbegründet war? Dann versuche ich das gerne noch nachzureichen.
Im Ersten. Das Posting mit dem du dich hier eingeführt hast. Das war nur auf Provokation aus, das mag in anderen Foren funktionieren, hier nicht.
Aber ich habe mich offenbar in dir geirrt, meine Einschätzung war du wärst hier nur auf Anerkennung aus, hast deswegen provoziert um ein wenig zu spielen. Dafür entschuldige ich mich und danke dir dafür, dass du das berichtigt hast. edit/ :beer: /edit

Nun steht einer sachlichen Diskussion nichts mehr im Wege. Hier wird eben nicht gestritten. Wink Smile

@topic:
ad „Peer-Reviewed-Journals“: Zufällig kenn ich mich da ein bisserl aus. Ich bin ein Fan von wissenschaftlichen Arbeiten - keine Frage. So wie du es schilderst wäre es wünschenswert, aber so läuft die Praxis leider nicht. Je nach Impact Factor ist da viel Politik dabei und Studien sind meist schon ok, aber die Interpretationen teilweise haarsträubend. Aber natürlich hast du recht: So wie mankra das schreibt ist es nicht (gut so!) aber so Eitel-Wonne-Sonnenschein wie du es schilderst auch nicht. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte bzw. etwas außerhalb zu Gunsten der Wissenschaftlichkeit. Siehe auch klamsi.
Womit mankra leider eher recht hat ist die unwissenschaftliche Interpration der Studien die teilweise hart an der Lüge vorbeischrammen. Da sind diverse Interessengruppen dahinter, damit das rausgelesen wird was gerade in den Kram paßt. Nur ein aktuelles Beispiel: In einer amerik. Studie haben sie rausgefunden, dass Kinder die durchgeimpft sind häufiger in der Notaufnahme landen als bewußt ungeimpfte. Was wird da rausgelesen:
Impfbefürworter: Die Eltern sind verantwortungsvoiller und gehen mit den Kindern öfter ins Spital.
Impfgegner: Die Impfungen machen Kinder krank.
Beide verweisen auf dieselbe Studie die sicherlich wissenschaftlich erarbeitet wurde und stichhaltig ist aber eben nicht mehr aussagt (aussagen kann) als das geschilderte Faktum.
Der Absatz mit der Bezahlung ist leider nur zu wahr - hier werden Dissertanten und post-docs die in der (öffentlichen) Forschung bleiben wollen schamlos ausgenutzt. Löhne für die bessere Schreibkräfte nur ein müdes Lächeln haben sind an der Tagesordnung. Aber das gehört nicht hierher.

ad "Es gibt viele Studien aus den vergangenen Jahren, wo mit völlig untrainierten Personen ein hochintnsives Training durchgeführt wurde.." citation needed Wink

edit/
ad "Personen ohne guter Grundlagenausdauer" Was bezeichnest du mit "guter Grundlagenausdauer"? Einen Marathonisti? Dann hast du sicherlich recht, dieses Training ist für DH eher kontraproduktiv. Einen beruflichen Sesselhocker der die letzten 12 Jahre nix gemacht hat außer futtern und ins Auto steigen? Der wird mit Radtraining unten beginnen müssen, weil er dir sonst mit Herzinfarkt runterfällt. (Überspitzt formuliert)
/edit

Aus meiner unwissenschaftlichen Erfahrung heraus ist ohne GA ein von dir geschildertes Training zu ermüdend - zumindest für mich als berufstätigen Menschen. Da ich aber permament GA mache - weil ich einfach extrem viel unterwegs bin - wäre für mich zusätzliches GA Training vermutlich Zeitverschwendung bzw. kontraproduktiv für den Downhill - nicht für meine anderen Aktivitäten. Daher muß man sehr wohl achten ob man hier mit Hobbysportlern zu tun hat, oder mit Leuten die das ernst(er) meinen und individuell auf die Leute eingehen. Meine Meinung dazu.
:: georg ::
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#90
Ach süß, eine Diskussion über Wissenschaftstheorie. Big Grin
Herr Merkwürden
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