2006-02-19, 23:27
Polizei verhindert Massenschlägereien ausländischer Jugendlicher
Am Donnerstag mußten Ordnungshüter eine Menschenansammlung von 200 meist ausländischen Jugendlichen und Schaulustigen auflösen
Berlin - Mehrfach mußte die Berliner Polizei in den vergangenen Wochen geplante Massenschlägereien von ausländischen und deutschen Jugendlichen in Hochhaussiedlungen am Stadtrand verhindern. Nur zufällig wurden die Vorfälle am Freitag bekannt, die Polizei hatte es bisher nicht öffentlich gemacht.
In der Neuköllner Hochhaussiedlung Gropiusstadt, bekannt geworden 1978 durch die Berichte über Christiane F. und die „Kinder vom Bahnhof Zoo“, versuchten türkische und arabische Jugendliche aus verschiedenen Schulen in den vergangenen Wochen immer wieder, sich in größeren Gruppen zu treffen und Schlägereien anzuzetteln.
Erst am Donnerstag mußten Ordnungshüter eine Menschenansammlung von rund 200 meist ausländischen Jugendlichen und Schaulustigen auflösen, bestätigte die Polizei. Nur mit einem gezielten Einsatz von Beamten und Hunden konnten sie die Jugendlichen vom Rotraut-Richter-Platz drängen. Zwei Jugendliche wurden festgenommen, weil sie einen Baseballschläger und eine Machete bei sich trugen.
Ursache und Hintergründe der geplanten Gewalttätigkeiten seien unklar, heißt es bei der Polizei. Die Beamten hielten engen Kontakt zu der Helmholtz-Oberschule, von deren Schülern zum Teil die Aktionen ausgingen. Die Schulleitung wies die Polizei immer wieder auf geplante Randale von Schülern hin und verhinderte so Eskalationen. Täglich sind die Polizisten vor Ort im Einsatz und gehen mit Hunden Streife zwischen den Hochhäusern.
Im Märkischen Viertel, einer ähnlichen Hochhaussiedlung am nördlichen Stadtrand, vereitelte die Polizei am Montag mit einem dreistündigen Einsatz eine geplante Schlägerei von libanesischen und türkischen Jugendlichen und Angehörigen der rechten Szene. Mehrere Gruppen von bis zu 15 Jugendlichen wurden überprüft, durchsucht und aus dem Bereich verwiesen. Zwei Jugendliche wurden wegen des Besitzes eines Messers und eines „Nunchaku“ (zwei mit einer Kette verbundene Holzstücke) angezeigt.
Der CDU-Innenpolitiker Peter Trapp sagte: „Wir haben die ersten Anzeichen dafür. Es gibt ein Gewaltpotential. Es wäre gut, wenn der Innensenator und der Polizeipräsident in der Realität ankommen.“ Berlin müsse wieder mehr Geld für Polizei und Prävention ausgeben.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD), der bisher selten dazu neigte, Probleme schön zu reden, wollte sich zu den aktuellen Vorfällen nicht äußern. Die Polizeipressestelle erklärte, sie habe überhaupt erst am Freitag davon erfahren. Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vermutet dahinter eine Strategie. „Es ist schon mysteriös, daß über vier Wochen nichts mitgeteilt wird“, sagte GdP-Sprecher Klaus Eisenreich. „Offenbar will der Senat das Bild vermitteln: Berlin ist eine sichere Stadt.“ WELT.de/dpa
Artikel erschienen am Fr, 17. Februar 2006
Am Donnerstag mußten Ordnungshüter eine Menschenansammlung von 200 meist ausländischen Jugendlichen und Schaulustigen auflösen
Berlin - Mehrfach mußte die Berliner Polizei in den vergangenen Wochen geplante Massenschlägereien von ausländischen und deutschen Jugendlichen in Hochhaussiedlungen am Stadtrand verhindern. Nur zufällig wurden die Vorfälle am Freitag bekannt, die Polizei hatte es bisher nicht öffentlich gemacht.
In der Neuköllner Hochhaussiedlung Gropiusstadt, bekannt geworden 1978 durch die Berichte über Christiane F. und die „Kinder vom Bahnhof Zoo“, versuchten türkische und arabische Jugendliche aus verschiedenen Schulen in den vergangenen Wochen immer wieder, sich in größeren Gruppen zu treffen und Schlägereien anzuzetteln.
Erst am Donnerstag mußten Ordnungshüter eine Menschenansammlung von rund 200 meist ausländischen Jugendlichen und Schaulustigen auflösen, bestätigte die Polizei. Nur mit einem gezielten Einsatz von Beamten und Hunden konnten sie die Jugendlichen vom Rotraut-Richter-Platz drängen. Zwei Jugendliche wurden festgenommen, weil sie einen Baseballschläger und eine Machete bei sich trugen.
Ursache und Hintergründe der geplanten Gewalttätigkeiten seien unklar, heißt es bei der Polizei. Die Beamten hielten engen Kontakt zu der Helmholtz-Oberschule, von deren Schülern zum Teil die Aktionen ausgingen. Die Schulleitung wies die Polizei immer wieder auf geplante Randale von Schülern hin und verhinderte so Eskalationen. Täglich sind die Polizisten vor Ort im Einsatz und gehen mit Hunden Streife zwischen den Hochhäusern.
Im Märkischen Viertel, einer ähnlichen Hochhaussiedlung am nördlichen Stadtrand, vereitelte die Polizei am Montag mit einem dreistündigen Einsatz eine geplante Schlägerei von libanesischen und türkischen Jugendlichen und Angehörigen der rechten Szene. Mehrere Gruppen von bis zu 15 Jugendlichen wurden überprüft, durchsucht und aus dem Bereich verwiesen. Zwei Jugendliche wurden wegen des Besitzes eines Messers und eines „Nunchaku“ (zwei mit einer Kette verbundene Holzstücke) angezeigt.
Der CDU-Innenpolitiker Peter Trapp sagte: „Wir haben die ersten Anzeichen dafür. Es gibt ein Gewaltpotential. Es wäre gut, wenn der Innensenator und der Polizeipräsident in der Realität ankommen.“ Berlin müsse wieder mehr Geld für Polizei und Prävention ausgeben.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD), der bisher selten dazu neigte, Probleme schön zu reden, wollte sich zu den aktuellen Vorfällen nicht äußern. Die Polizeipressestelle erklärte, sie habe überhaupt erst am Freitag davon erfahren. Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vermutet dahinter eine Strategie. „Es ist schon mysteriös, daß über vier Wochen nichts mitgeteilt wird“, sagte GdP-Sprecher Klaus Eisenreich. „Offenbar will der Senat das Bild vermitteln: Berlin ist eine sichere Stadt.“ WELT.de/dpa
Artikel erschienen am Fr, 17. Februar 2006