Brody schrieb:6632
geh heute doch noch zum arzt. fühl mich zwar net schlecht oder so aber vl. doch besser.
@punkt, kann der körper denn keine antigene bilden die auf die antikörper passen, im falle eines zeckenbisses`?
6634
der körper bildet antikörper, die die eindringenden antigene bekämpfen. bei einem zeckenbiss ist die gefahr von borreliose höher, als die von fsme. fsme ist leider nicht behandelbar. borreliose allerdings schon. nach einen zeckenbiss dauert es bis zu 8 wochen, bis antikörper nachgewiesen werden können. heißt also, der körper braucht einiges an zeit, um passende waffen gegen die borrelien zu bilden. die gefahr, an borreliose zu erkranken ist zwar recht hoch, aber nur in etwa 10% der fälle breitet sich die infektion im körper aus. in den restlichen fällen kann das immunsystem das ganze selbst regeln.
allerdings ist die borreliose ein heimtückisches biest.
das problem ist, dass eine infektion nur sehr sehr schwer diagnostiziert werden kann.
nur in 40% der fälle kommt es zu einer großen rötung um den biss. in dem fall ist die infektion auf jeden fall da!! allerdings gibt es da immer noch 60% die unentdeckt bleiben. das nächste problem ist, dass eine borrelieninfektion sehr langsam verläuft. es braucht wochen bis jahre(!), bis symptome auftreten. leider kommt hier das nächste problem. die symptome sind so unterschiedlich, wie es nur geht. alle aufzuzählen würde stunden dauern. genau das ist das größte problem, es gibt keine eindeutigen symptome.
behandeln läßt sich das ganze relativ gut mit hochdosierten antibiotika über 3-4 wochen. kommt es allerdings erst nach jahren zu symptomen, ist die behandlung sehr intensiv und vor allem auch unglaublich teuer. so eine behandlung dauert mehrere monate. und hier kommen wir zum nächsten problem. es gibt nur wenige ärzte, die sich mit der erkrankung auskennen. oft wird eine infektion nicht erkannt und breitet sich über jahre aus.
ich mache das so:
zecke mit einer hauchdünnen pinzette entfernen. diese ganzen zeckenzangen sind überwiegend müll.
JEDEN zeckenbiss aufschreiben mit bissstelle und datum. dazu ein foto speichern. eine rötung kann auch nach 2 monaten noch auftreten.
nach dem biss: sollten innerhalb von 3 monaten symptome auftreten (vermehrt starke kopfschmerzen, fieber, gliederschmerzen, schlafstörungen, herzflattern, augenschmerzen, oder sonstige sachen, die man sich nicht ohne weiteres erklären kann) sofort zum arzt und erwähnen, dass man einen zeckenbiss hatte.
mehr kann man nicht machen. bluttests sind nicht zu 100% verlässlich. das wichtigste ist, man achtet auf symptome und behält den biss immer im gedächtniss.
so geschehen auch bei mir vor einem monat. zeckenbiss, 10 tage dannach kopfschmerzen, augenschmerzen, fieber. nach 3 tagen zum arzt und von dort aus direkt ins krankenhaus eingewiesen (da haben die kollegen blöd geschaut als ich da aufgetaucht bin
). dort notfalllabor, blutkulturen, ekg und lumbalpunktion. mittlerweile geht es mir gut. borreliose wurde in einem ersten test ausgeschlossen, fsme auch. also, immer an die zecke denken.
:eek:
Widereingliederung 2012
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