2013-10-30, 08:24
MarookPhoto schrieb:Sorry für die nun folgende Klugscheisserei, aber wenn mir hier wiederholt vorgeworfen wird „Schamrrn“ zu erzählen, muss ich ein paar Dinge richtigstellen.Das untergräbt wird deine eigene Aussage. Mit dem Grundlagentraining, beeinfluße ich anaerobe Schwelle und Erweiterungsbereich.
das war die einzige korrekte Aussage in deinem Post
Nein, das Milieu wird nicht aufgrund der steigenden Laktatkonzentration „sauer“, sondern aufgrund vermehrter H+-Ionen. Die Laktatkonzentration steigt jedoch parallel zur Übersäuerung an und lässt sich wunderbar messen, weshalb dies auch noch immer in der Leistungsdiagnostik gemacht wird. Unter Belastung lässt sich die muskuläre Ermüdung UNTER ANDEREM durch die steigende Übersäuerung erklären. Die Übersäuerung nimmt aber nach Belastungsabbruch sehr schnell wieder ab, das ist spür- und auch gut messbar. Wenn Du also nach deinem Run wieder oben an der Strecke stehst, ist die Übersäuerung höchstwahrscheinlich bereits wieder beim Ausgangswert oder auf bestem Weg dazu (jaja, abhängig von der Dauer der Liftfahrt und dem Trainingszustand (Laktateliminierung) ich weiss…)
Ok, also wie erklärst du dann die Ermüdung? Deiner meiner Meinung nach ist der Glykogenspeicher schuld? Nach einem 3-5 min. Lauf und obwohl er locker 1h (beim wenig Trainierten) hält.? Das mit den H+-Ionen, welche man einfach korrekterweise, Protonen nennt, weiß ich natürlich. Macht jetzt alles für Mitleser komplizierter und ändert aber sonst nichts an den Aussagen. Die Laktatkonzentration bleibt nach Ende der Belastung erhöht, die Übersäuerung wird respiratorisch kompensiert und abgeatmet.
Im Grundlagenbereich wird KEIN oder nur eine unerhebliche Menge an Laktat produziert. Bei einer linear steigenden Belastung und Herzfrequenz, steigt die Laktatkonzentration nach der anaeroben Schwelle progressiv an. Bei Ausdauerspezialisten sind die Laktatwerte im Grundlagenbereich sehr tief (oft unter 0.5mmol) aber die Progression extrem steil und schnell zu Ende (nicht selten bereits bei <8mmol). Das heisst nach der Anaeroben Schwelle sind diese Athleten extrem schnell am Belastungsmaximum. Der „rote Bereich“ wie du ihn nennst ist sehr schmal. Ein Downhiller ist im Rennen mit 80-100% seiner maximalen Herzfrequenz unterwegs und das über c.a. 3-5 Minuten. Das ist extrem nahe an Vollgas, das ist der pure „rote Bereich“, das ist das totale Gegenteil vom Grundlagenbereich.
Ein Athlet einer Anaeroben Disziplin (wie es ein DHler sein sollte) weist eine bedeutend weniger progressive Laktatkurve nach der Anaeroben Schwelle und ein viel höheres Maximum auf (Laktatwerte nicht selten >12-15mmol). Das heisst der „Rote Bereich“ ist länger, die Laktattoleranz besser und die maximale Leistung höher. Jetz wirst Du zu Recht sagen, dass aber bei diesem Athleten im Grundlagenbereich der Laktatwert höher ist, als beim Ausdauerspezialisten. Ja, aber WAYNE! Dann hat er halt 2-3mmol (von rund 15) Laktat im Blut und weil er unter Wettkampfbedingungen (ausser vielleicht bei der Streckenbesichtigung) eh gar nie in diesen Intensitätsbereich arbeitet interessierts grad noch weniger.
Grundlagen sind das Fundament, man baut auch kein Haus vom Dach weg auf oder? Wenn ich mit intensive Traininsseinheiten, wie du sie beschreibst, als Normalo anfange, werde ich sehr schnell im Übertraining landen und hab somit keinen suffizienten Traininsreiz.
Und das man von Grundlagentraining langsam wird (übrigens redet keiner davon, daß NUR GA-Training gemacht werden soll), würde heißen, daß sich die unterschiedlichen Faserarten (Typ 1 und 2) ineinander umwandeln müssten, was nicht funktioniert.....Du schreibst hier sehr viel Theorie, nur solltest du sie sinnvoll einsetzen...