2013-11-05, 20:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 2013-11-05, 20:25 von MarookPhoto.)
Ja, hast schon recht, dass es langsam etwas am Thema vorbei ist. Aber ist doch auch ganz gut zu wissen, wie überhaupt zu neuen Erkenntnissen gefunden wird. Deshalb vorsicht für alle die das langweilt, der folgende Beitrag geht vorwiegend ums Thema Forschung.
klamsi schrieb:Man sollte trotzdem auch solche Zeitschriften mit einem wachen Auge lesen (muss ma eh meistens damit mas überhaupt versteht [IMG]file:///C:\Users\Admin\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image001.gif[/IMG]). Denn es gibt ja auch in der Wissenschaft Autoren, Journals oder einfach Gemeinschaften von Wissenschaftlern die eine bestimmte Richtung vertreten. Vielleicht gibts das in den Naturwissenschaften nicht so stark wie in den Sozialwissenschaften aber ich denke doch, dass es auch dort vorkommt?So weit ich das überblicke, gibt es schon auch in der naturwissenschaftlichen Bereichen der Sportwissenschaft Forschungsgruppen mit leicht unterschiedlichen Meinungen, ich meine aber, dass es bedeutend weniger Interpretationsspielraum gibt als in den Sozialwissenschaften und deshalb die Forschungsergebnisse homogener sind. Bis zu nem gewissen Grad wird schon diskutiert, aber irgendwann lassen sich halt harte Fakten nicht mehr ignorieren und es entsteht Einigkeit.
Zitat:Jedenfalls kann über das Setting eines Experiments bzw. den gewählten statistischen Werkzeugen, bis zu einem bestimmten grad zumindest, das Ergebniss beeinflusst werden. Auch wenn das hin und wieder unabsichtlich passiert, sollte man sich dessen bewusst sein. Und mitunter kann das doch relativ gravierende folgen für die conclusio bzw. die landläufige Meinung haben, vor allem wenn die Autoren in ihrer Wortwahl bzw. der beschreibung der Ergebnisse vl. nicht so penibel sind wie sie es sein müssten.Also in meinen Augen ist die Interpretation von aussen viiiieeel problematischer, als die der Autoren. Auf potentielle Verfälschungen der Resultate durch Design etc. wird in dem Forschungsbereich den ich kenne im Diskussionsteil der Artikel sehr intensiv eingegangen. Problematisch sind vor allem Zeitungen, die Resultate so reduziert kommunizieren, dass sie oft einfach nicht mehr richtig sind. Hab grad gesehen, dass Georg das schon ganz schön treffend beschrieben hat. Deshalb sollte man schon etwas Erfahrung haben mit wissenschaftlicher Literatur um sich ein Urteil zu "erlauben".
mankra schrieb:Solche Sätze zeigen wunderbar, die "Aussagekraft" von div. Studien, die Falsch-Interpretationen und die Steuerung des Ergebnisses durch den Versuchsaufbau:NEIN, so war es nicht. Ich habe den Artikel grad‘ nicht zur Hand, liefere den aber am Donnerstag nach, wenn ich wieder am Institut bin. Ich habe die Aussage aus einem Übersichtsartikel zum Thema „High intensity training“, der den aktuell anerkannte Wissenstand zusammenfasst. Da war nicht einfach nur eine Untersuchung berücksichtigt, sondern alle publizierten, mit einer bestimmten methodologischen Qualität.
Bei diesen Studien mit den Untrainierten wurde wahrscheinlich in der GA Gruppe der ebenso geringe Umfang gewählt, wie in der Intensivgruppe. Der Versuchszeitraum wahrscheinlich auf ein paar Monate (oder gar nur Wochen) eingeschränkt.
Kunststück, daß hier bei der Intensiv-Gruppe mehr rauskommt.
Zitat:Punkt 2 bis 4 zeigt wiederum auf, wie schon angesprochen, dass Personen, ob bewusst oder unbewusst, versuchen Argumente für die eigene Meinung zu sammeln und Gegenläufiges wird ignoriert.Das liegt aber dann an deinen Quellen…In der Forschung kenn man dafür Reviews und Meta-Analysen. Vor allem bei den Meta-Analysen wird nach einem bestimmten Schema nach Studien gesucht und die Ergebnisse (auch wenn gegenläufig der allgemeinen Meinung) zusammengefasst und „Gesamtergebnisse“ berechnet. Dann wird wiederum versucht Gründe zu finden, ob es Unterschiede in der Methodik gibt, welche zu den unterschiedlichen Ergebnissen führen etc. Bitte vergiss nicht, dass sich die Forschung in der Sportwissenschaft in den letzten 10 Jahren enorm entwickelt hat.
In den letzten fast 25 Jahren hab ich soviele Berichte, Bücher, Studien, Webartikel gelesen, im Prinzip immer wieder dasselbe:
Es wird eine Meinung vertreten und nur in dieser Richtung Argumente gesammelt.
Bei einer anderen Stelle liest man dann wieder Gegenläufiges, untermauert mit ebenso vielen "Studien".......
Zitat:In der Sport und Ernährungswissenschaft (letzterem wohl noch mehr) ist richtig Kohle im Spiel, ich glaub, darüber braucht man net diskutieren.Das ist einfach lächerlich, sorry. Du behauptest hier Dinge, die Du nicht beurteilen kannst. Dein Problem ist, dass Du nicht unterscheiden kannst zwischen Wissenschaft und „cleveren“ Marketingstrategien der Sport- und Ernährungsindustrie. Ich verstehe, dass dies als Aussenstehender teilweise wirklich schwierig ist. Aber solche Aussagen kann ich einfach nicht stehen lassen!