2015-08-11, 19:55
willi schrieb:Die Federhärte solltest du nach dem SAG wählen. Das hat nichts mit durchschlägen zu tun.Im Normalfall ist das schon richtig. Bei der Gabel würde ich's aber nicht 100% unterschreiben. Einerseits wird der Sag doch in einem großen Bereich angegeben und andererseits gibt's schon schnelle Leute, die noch etwas weniger Sag fahren. Oft bekommst es nur mit Dämpfung auch nicht so hin. Aber im Normalfall stimmt es. Und ein Hinterbauf funktioniert normalerweise nicht richtig, wenn der Sag nicht eingehalten wird.
Umgekehrt ist's aber grad bei Einsteigerfederelmenten so, dass du da die Dämpfung teils gar nicht so einstellen kannst, dass du sie bei flotterer Gangart im Standard-Sag nicht durchschlägst. Dann wär's aber Zeit für bessere Federelemente.
Das meiste wurde hier schon gesagt. Die Erfahrung erwirbt man über die Jahre. Man fährt, man sieht lässige Produkte, die von anderen Fahrern gelobt werden. Andere Produkte werden verflucht. Bei manchen Dingen kommst drauf, dass sie dir daugen, andere weniger.
Der Preisunterschied ist fast immer durch Gewicht, Marke/Image und Funktionalität gegeben. Der Vertriebsweg ist auch entscheidend. Ein Direkt-Versender-Bike (Canyon, YT, jetzt auch Commencal, ...) ist meist deutlich günstiger als eine In-Marke wie Specialized, die nur über spezielle Händler verkauft werden.
Bei Federelementen ist's meist die Funktionialität (auch in Kombination mit dem Gewicht). Bei vielen anderen Bauteilen geht's hauptsächlich ums Gewicht (Schaltung). Früher auch um die Haltbarkeit. Aber mittlerweilen habe ich das Gefühl, dass das High-End-Zeugs teils schon so filigran gebaut wird, dass es auch nicht haltbarer ist, als normales Durchschnitts-Zeugs.
Bei Bremsen sind meistens schwerere Bremsen standfester bzw. haben mehr Bremsleistung (z.B. wegen größerer Bremsscheiben oder mehr Material am (2-Kolben-)Bremssattel). Um das Gewicht bei vernünftiger Standfestigkeit/Bremsleistungen halbwegs in den Griff zu bekommen wird's teuer (z.B. Shimano Ice Tech).
Bei den restlichen Anbauteile ist häufig die Marke wichtiger als der Rest. Gewicht macht natürlich auch viel aus (z.B. teure Carbon-Teile).
Im Downhill ist das Gewicht aber deutlich weniger entscheidend als z.b. im Enduro/All-Mountain-Bereich.
Oft ist es auch so, dass es Phasen gibt, wo die eine oder andere Marke einer anderen überlegen ist. Z.B. Bei Federgabeln hatte mal Marzocchi die Nase vorne, mal Fox, mal Rock Shox - früher auch Manitou. Hängt aber natürlich auch von den Modellen bzw. dem Einsatzgebiet ab. Auch bei SRAM und Shimano ist es ähnlich. Sowohl bei Schaltung als auch bei Bremsen.
Was da beliebter ist, sieht man häufig daran welche Produkte sich Leute einbauen, die ihr Bike selber aufbauen bzw. wenn jemand einzelne Komponenten austauscht. Bei Komplettbike ist es oft trügerisch. Unter Umständen will eine Firma, die grad etwas abloosed wieder ins Geschäft komme und bietet dem Radhersteller einfach den besseren Deal an.
Aufpassen muss man auch, dass in (Einsteiger- bzw. Mittelklasse-) Komplettbikes oft auch günstigere Versionen von diversen Bauteilen eingebaut sind. Eine Fox Float Enduro-Gabel gibt's z.b. in mindestens drei Performance-Varianten. Bei anderen Herstellern ähnlich. Der Klassiker war immer das XT Schaltwerk - die restliche Ausstattung dagegen weit unter XT-Niveau.