Zitat:Im DH Bereich werden sich die Breitreifenmaße (behindertes Wort) sicher ned durchsetzen. Die Walken einfach viel zu viel. Klar, haben ja auch eine dünne Karkasse; sonst wärens ja Mopedreifen...Bei gleichem Luftdruck und Reifenaufbau haben breitere Ballonreifen geringeren Rollwiderstand als dünnere, das sie weniger walken. Da gibts es etliche Studien aus dem Straßenrennsport. Der Nachteil der breiteren Reifen ist Gewicht und Luftwiderstand (und Stabilität). Daher gibts es für jede Anwendung irgendwo einen Kompromiss. Schwungräder bei Motoren werden auch auf das Einsatzgebiet ausgelegt. Rennmotoren bekommen leichtere Schwungräder für höhere Dynamik, PKW Motoren werden auf Gleichlauf ausgelegt.
Zitat:Ich kenne jetzt doch schon ein paar sehr rational denkende Menschen, die Vorteil in 650B am DH Bike sehen.Zwischen 650B und 26" ist der Unterschied recht gering. Das mag sein, dass man je nach Setup, Strecke, Geometrie von Radl und Fahrerin hier oder dort Vorteile haben kann oder dass sich 650B tatsächlich als der "bessere" Kompromiss für die Masse der Radler herausstellt. Vielleicht aber auch nur besser für den Handel und Hersteller.

Zitat:Druck aufbauen geht aber nur, wenn du auch genügend Reifendruck fährst und der Reifen genügend Stabilität bietet. Sonst knickt oder schmiert er seitlich weg.Das gilt imho für (über)breite Ballonreifen auf übliche Felgenbreiten. Wenn du eine überbreite Felge fährst, schaut die Sache wieder anders aus. Damals mit den 3.0ern auf ~60mm breiten Felgen waren Reifendrücke möglich, die erst heute mit tubeless ereicht werden können. Aber überbreite Felgen -> Gewicht.
Zitat:Aber beim Pedalieren auf Ebenen Strecken/Bergauf? Wird das, aufgrund der erhöhten Auflagefläche, nicht zur Qual?Nein.. und ja.. und zwar nicht wegen der Auflagefläche sondern wegen des Gewichts, genauer: Trägheitsmomentes. Es kommt eben auf die Beschleunigung an. Beschleunigung heißt "Änderung der Geschwindigkeit" und zwar in alle Richtungen: Schneller, langsamer, links, rechts, oben, unten. Solange du mit annähernd gleicher Geschwindigkeit und Richtung rollst, wird das Laufrad mit dem höheren Trägheitsmoment dir "das Gefühl geben leichter zu rollen", einfach weil die "Trägheit" mithilft. Sobald eine Änderung der Geschwindigkeit notwendig wird - sei es langsamer oder schneller oder links oder rechts, macht sich das hohe Trägheitsmoment bemerkbar und es ist mehr Energie notwendig um dieses Delta v herbeizuführen. (edit: Das gilt zB auch für die Federung, Stichwort Verhältnis gefederte zu ungefederte Masse)
Es ist alles Physik. Die klassische Newtonsche Mechanik wird eben erst bei relativistischen Geschwindigkeiten ungenau.

Die subjektive Wahrnehmung ist dann wieder eine andere Geschichte. Der Mensch ist sehr leicht beeinflussbar, und selbst wenn die genaue phyiskalische Rechnung/Studien/Versuche, die Chemie oder wasauchimmer keinen Vorteil erkennen lassen würde, so ist die subjektive Wahrnehmung entscheidend und macht sich dann auch real bemerkbar. Wenn sich einer einbildet, er wäre mit 26, 650B, 29, rosa Trikot, Hasenohren oder lila Plüschschlapfen schneller, dann kann sich das auch real - also bei uns in einer "schnelleren Zeit" - auswirken.
(Bemerkung am Rande: Gerade beim "leichter rollen" kommt es auch auf die Aufmerksamkeitsphasen an. Bei Geschwindigkeitsänderungen durch schweres Gelände ist die Aufmerksamkeit auf das Fahren an sich konzentriert. Rolle ich aber jetzt flowig mit oder ohne Treten irgendwo lang, dann ist die Aufmerksamkeit beim Rollen an sich und daraus ergeben sich auch bestimmte subjektive Wahrnehmungen die die Realität verzerren können. Wäre der Mensch ein objektives Meßgerät, würden RedBull, Homöopathen, das Marketinggenie oder der Esoteriker, keinen Umsatz machen. :lol: :twisted

:: georg ::
[SIZE="1"]Science flies you to the moon. Religion flies you into buildings.[/SIZE]
http://xkcd.com/129 http://xkcd.com/488
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