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Rennbericht Specialized Enduro Series Kirchberg
#1
Vorletztes Wochenende fand in Kirchberg in Tirol die 5. Runde der Specialized Enduro Series statt. Kirchberg war letztes Jahr schon im Rennkalender der Serie und die Strecken hatten definitiv Lust auf mehr gemacht. Zu erwarten waren dank Lift-Unterstützung wieder viele Downhill-Tiefen- und wenige Uphill-Höhenmeter.

Im Vorfeld sorgte das Datum des Rennens zumindest in meinem Freundeskreis für Unmut, da es genau mit einem der absoluten Saison-Highlights zusammenfiel: dem Bikes & Beats Festival in Saalbach. Die meisten Freunde und Bekannte hatten sich schon für Saalbach entschieden. Klar ist die Terminfindung innerhalb einer Serie und mit den Veranstaltungsorten nicht so einfach. Trotzdem wollte ich das nicht unbedingt unterstützen, da Saalbach dieses Wochenende seit Jahren quasi "gepachtet" hat.

So hatten wir uns ebenfalls schon für Saalbach entschieden, wobei uns allerdings der Streckenverlauf und insbesondere das Höhenprofil des Drei-Tages-Rennens in Saalbach stutzig machte: "Da wäre man ja mit dem Hardtail schneller." Ein XC-Rennen klingt weniger interessant. Ausschlaggebend war dann aber das Rennen am Samberberg. Coole Enduro-Strecken und ein richtig feines Renn-Wochenende mit den Kumpels. Also Anmelden für Kirchberg. Richtige Entscheidung.

Vorbereitung

Der längerfristige Wetterbericht fürs Wochenende war eher durchwachsen. Nicht extra viel, aber doch immer mal wieder Regen war angesagt. Am Samerberg bin ich bei den rutschigen und matschigen Verhältnissen auch mit dem Minion überraschend gut zurechtgekommen, aber trotzdem sollte es für solche Verhältnisse doch etwas Besseres geben. Und grad der Fleckalm-Trail hat fast immer nasse und tiefe Stellen dabei. Also noch schnell eine Conti Rubber Queen und einen High Roller II bestellt.

Donnerstag noch kurz nach Saalbach zur Z-Line-Eröffnung und dann ab nach Kirchberg. Mit dabei in unserer Runde waren noch Nikki Siedl - ehemalier 4X-Staatsmeister, der auch Anita Molcik - sie muss man nicht vorstellen - zum Mitfahren motivierte. Kurzfristig entschlossen sich dann noch Tobias Meister - auch kein Unbekannter in der österreichischen DH-Szene - und Lois Ehrenreich als Ranger-Kollege für das Enduro Rennen.

Freitag Früh sollte es nach der Anmeldung direkt mit dem Training - also den Besichtigungsfahrten auf den Stages - losgehen. Aber schon beim Anstellen zur Anmeldung sank die Motivation fürs Biken dank immer stärker werdenden Regens auf ein Minimum. Das Wasser schoss schon in Wellen über den Parkplatz und in die Schuhe. Die ersten Wagemutigen ließen sich davon nicht abbringen und starteten ihre Trainingsfahrt bei strömenden Regen. Wir gönnten uns erstmals ein zweites Frühstück.

Schon einen Kaffee später besserte sich das Wetter spürbar und der Regen hörte schön langsam auf. Also Adjustieren und Reifen wechseln. Tobias hat dabei gelernt, dass man für ein Enduro-Rennen langärmelige Sachen einpacken sollte, auch wenn ich ihm erzähle, dass Lois gemeint hat, es wird sonnig und warm. Ich habe gelernt, dass man Tubeless-Reifen mit Dichtmilch auch in 10 Minuten wechseln kann und Anita, dass schmale Nobbi Nic zwar ganz gut für die Trainingsrunde im Wiener Wald passen, aber ihrem Yeti SB 66 auf echten Enduro-Stages in den Alpen ein etwas abfahrtsorientierterer Reifen doch ganz gut tun würde. Zumindest ein schmaler Dirty Dan war aber noch mit dabei.

Die Neuerungen

Bereits letztes Jahr gab es beim Kirchberg-Enduro die Möglichkeit, auch das Rennen gemeinsam mit seinen Kumpels zu fahren. Hat man sich als Gruppe zusammengeschlossen, so war die Zeit des Gruppenlangsamsten beim Prolog ausschlaggebend für die Startzeit der ganzen Gruppe. Diese Startzeit beeinflusste dann auch die späteste mögliche Startzeit bei den einzelnen Stages.

Eine feine Sache, kann man doch so auch das Rennen gemeinsam mit seinen Kumpels fahren. Hat jeder seine individuelle Startzeit aufgrund seiner Kategorie und seinem Platz beim Prolog so würde man häufig alleine unterwegs sein.

Für das Rennen in Kirchberg hat sich "Mister Enduro Austria" Georgy Grogger das Buddy-Tool einfallen lassen. Bereits im Vorfeld musste man dort online seine Gruppe anmelden. Was dabei allerdings nicht angekündigt wurde: Die Top 50 der Serie durften nicht in der Buddy-Gruppe fahren. Schade - und hätte zumindest vorher angekündigt werden können. Außerdem wurde durch die Gruppeneineinteilung die Reihung so aufwändig, dass diese schon vorab vorgenommen wurde und nicht erst nach dem sehr spät stattfindenden Prolog.

Neu war auch die Technical Assistance Zone. Jeweils an den Parkplätzen der beiden Lifte war es erlaubt, fremde Hilfe anzunehmen. Meiner Meinung nach eine sinnvolle Einrichtung. Dies sorgt für eine gewisse Gleichberechtigung und für klare Verhältnisse. Außerhalb der TAZ darf sich ein Fahrer nur selbst helfen. Generell mussten aber Rahmen, Dämpfer, Gabel und beide Laufräder mit einem Aufkleber markiert werden und durften während des Rennens nicht getauscht werden.

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Die Stages

Wie zu erwarten, waren auch diesmal die gewerteten Stages auf den gebauten Singletrails an der Fleckalmbahn und am Gaisberg. Wie letztes Jahr wurden auf der Fleckalm zwei Stages gefahren. Ebenfalls wieder mit dabei war der Lisi Osl Trail. Diesmal aber nur der obere Teil. Dafür kam der seit heuer neue Gaisberg-Trail dazu.

Die Jugend-XC-Runde am Fleckalmbahn-Parkplatz, die letztes Jahr die erste Stage bildete, wurde ausgelassen. Allerdings wurde auf dem sehr technischen Downhill-Teil dieser Runde der Prolog ausgefahren. Die erste Stage hätte ein Teil der XC-Runde der KitzAlp-Bike-Veranstaltung werden sollen. Überlegung war, mit den Anstiegen Leute auszusortieren, die einen Start mit dem Downhill-Bike in Erwägung ziehen würden. Mit zwei knackigen aber nur kurzen Anstiegen hätte das aber nur bedingt funktioniert - vor allem beim zweiten in der Wiese musste man so oder so schieben. Die Stage wurde am Freitagabend dann kurzfristig gecanceled. Wegen zu viel Nässe in der Wiese. Sicher eine kluge Entscheidung, da man sonst das Bike auf der kurzen Etappe richtig böse eingesaut hätte und es vor dem Transport mit der Fleckalmbahn waschen hätte müssen. Staus und Diskussionen wären vorprogrammiert.

Die zweite und dritte Stage wurde auf den beiden je ca. 8 Minuten langen Teilstücken des Fleckalm-Trails ausgefahren. Im Unterschied zum letzten Jahr also gleich am Anfang statt am Ende des Rennens. Auf beiden Stages warten einige richtig fiese, nasse Wurzelabschnitte, die aber mit etwas Courage und dem nötigen Speed gut zu fahren sind. Im ersten Abschnitt sind drei kurze Anstiege im Wald, wobei ich mir bei einem nicht vorstellen kann, dass man den (sinnvoll) fahren kann. Außerdem ist ganz am Ende noch ein längerer richtig böser, kräfteraubender Anstieg. In der unteren Stage sind dafür einige flachere Abschnitte, wo man gut Geschwindigkeit halten muss.

Insgesamt ist der Fleckalm-Trail ein richtig feiner Enduro-Trail. Sicher nicht für Anfänger geeignet aber mit etwas Übung auf Wurzel-Trails hat man hier wirklich Spaß.

Die vierte Stage war der obere Teil des Lisi-Osl-Trails. Der Untergrund ist hier ziemlich hart, sodass ihm der Regen kaum was anhaben konnte. Darauf folgte die einzige Uphill-Transfer-Etappe wieder zur Bergstation des Sessellifts. Beim Training konnte man sich die sparen und über den unteren Teil des Lisi-Ost-Trails nochmals den Lift nehmen. Beim Rennen wurde aber kontrolliert, dass auch jeder die Uphill-Transfer-Etappe passiert.

Die vierte und letzte Stage wurde am neuen Gaisberg-Trail ausgefahren. Obwohl immer wieder im Wald oder in Wald-Nähe, fährt man hier hauptsächlich auf Erdboden mit ein paar mehr oder weniger kniffligen Passagen. Durch den Regen war er zwar teilweise schmierig, aber präsentierte sich deutlich besser als noch bei der Eröffnung Anfang Mai. Neue Trails benötigen einfach eine gewisse Einfahrzeit.

Obwohl alle vier Stages gebaute Bike-Single-Trails mit Liftbetrieb sind, so sind sie dennoch sehr unterschiedlich und perfekt passend für Enduro. Auch wenn ein "größeres" Bike (Freeride/Downhill) auf den Wurzeln des Fleckalm-Trails vielleicht mehr Sicherheit vermitteln würde, so verliert man auf den Gegenanstiegen oder im Flachen. Der eher einfache Lisi-Osl-Trail mit den vielen engen Kurven ist sowieso für ein leichteres Bike prädestiniert. Am Gaisberg-Trail ist es vermutlich ziemlich egal mit welchem Bike man antritt.

Freitag: Training und Prolog

Nach dem Regen starteten wir das Training gleich mit Stage 4 - dem Lisi-Osl-Trail, da dieser am wenigsten Dreck versprach. Also ab vom Fleckalmbahn-Parkplatz zum Gaisberg auf der anderen Talseite. Am Osl-Trail stechen Tobias, dem "alten" Downhill-Racer schnell die einen oder anderen Abkürzer ins Auge. Wir klärten ihn aber gleich mal auf, dass das mit dem Enduro-Gedanken nicht zu vereinbaren ist. Eine insgesamt 25 Minuten lange Strecke lässt sich nicht abbandeln. Wenn dann welche abkürzen, dann sind die, die es nicht tun, die Dummen. Bei größeren Abkürzungen muss es zu Sanktionen kommen, damit dies gar nicht erst einreißt. Bei manchen sehr kurzen Abkürzer (hauptsächlich am Fleckalm-Trail) hätte ich mir aber selbst schwer getan zu entscheiden, ob das OK ist oder nicht.

Am Lisi Osl Trail gibt's prinzipiell nichts Schwieriges. Man muss nur die Kurven schön rund und sauber fahren und möglichst viel Speed mitnehmen. Am Gaisberg-Trail wurde das Bike dann erstmals richtig dreckig. Ein paar steilere Abfahrten im Matsch und schmierige Kurven sind hier das Kriterium. Bike-Waschen und zurück zur Fleckalm-Bahn. Am unteren Ende des Fleckalm-Trails wartete der kurze Prolog.

Die ersten paar Kurven am Prolog waren eine richtige Challenge. Aber auch auf der etwas hängenden Querung im Wald musste man im Pace bleiben.

Nach dem Training blieb etwas Zeit zur Vorbereitung auf den Prolog. Tobias und Nikki wechselten noch auf Flat-Pedale, Anita, Lois und ich blieben bei den SPD bzw. Crank Brothers Click-Pedale. Wir machten uns dann schon um einiges vor 17:00 zum Start des Prologs, damit wir den Run möglichst bald abgeschlossen haben. Wegen unterschiedlichen Zeitangaben wurde dann erst um 17:30 gestartet, sodass Tobias den Prolog eröffnete und unsere Gruppe gleich mal durch war. Als vermutlich die letzten noch im Wald standen, konnten wir so schon längst die Pizza genießen.

Leider wurden die Prolog-Zeiten scheinbar nicht online gestellt und waren auch am nächsten Tag nicht ausgehängt. Wenn man sich die Endergebnislisten ansieht, dürften da aber einige große Probleme gehabt haben. Auch in unserer Gruppe sind nur Nikki und ich mit einer halbwegs guten Zeit durchgekommen. Probleme dürften aber außer ein paar Spitzenfahrer fast alle gehabt haben.

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Samstag: Race-Tag

Beim ersten Blick aus de Fenster kam Freude auf. Die Fleckalm lag zwar noch im Nebel aber im größten Teil des Tales hatte sich die Sonne schon breit gemacht. Nikki musste leider schon über ein Stunde vor uns starten. Der Rest der Gruppe hatte dagegen bis fast 10:30 Zeit bis zum Check-In unmittelbar vor dem Start. Gemütlich frühstücken, auschecken und rüber zur Fleckalmbahn.

Start unserer Gruppe, rauf mit der Fleckalmbahn und die ersten paar Höhenmeter zum Start rollen. Wir hatten Glück und vor uns war keiner am Start. Bei einer 8 Minuten Etappe ist ansonsten die Wahrscheinlichkeit für Überhohlmanöver gar nicht so gering. Ich hatte mir vorgenommen, lieber dort oder da etwas rauszunehmen und dafür sturzfrei zu bleiben. Beim Samerberg-Rennen hat das schon ganz gut funktioniert. Stattdessen wollte ich bei den Tretpassagen und Gegenanstiegen möglichst Gas geben. Die gesamte Runde ist nicht extra lang - das sollte also schon drinnen sein. Im Vergleich zum Training war's dann unten raus aber gar nicht mehr so einfach auf den schnellen und leicht rinnenförmigen Trail-Abschnitten konzentriert zu bleiben. Den letzten Rest forderte dann der Anstieg auf den letzten Metern dieser ersten Etappe.

Nach der Zieldurchfahrt gab es kollektives "Auf-den-Boden-Fallen" und Liegen-Bleiben bis die Atem- und Herz-Frequenz wieder auf ein erträgliches Maß abgesunken war.

Auch auf der zweiten Stage war eine Zeitlang keiner gestartet, sodass wir nach relativ kurzer Erholungsphase zum Start der Stage rollten. Ich startete wieder als Erster merkte aber, dass die Pause etwas kurz war. Erst nach ein paar Kurven kam ich wieder in den Renn-Modus. Allerdings merkte ich dann, dass der Druckpunkt meiner Hinterbremse wanderte. Eigentlich waren die Beläge noch gar nicht so abgefahren, aber da ein Bremsbelagswechsel nach Ende der Stage half, dürfte das doch die Ursache gewesen sein. Gerade oben, war es teilweise kritisch, da hier auf lange Geraden enge Kurven mit tiefen Spurrinnen folgten. Auch vor einer Welle konnte ich nicht genug bremsen, aber es ging sich irgendwie aus. Bei der ersten Waldeinfahrt hörte ich dann plötzlich Tobias hinter mir. Eigentich mag ich das gar nicht, wenn jemand schneller ist und hinter mir fährt. Jedenfalls hatte mich das durchaus irritiert. Warum ist der schon da? Wie ich später erfuhr startete er nur wenige Sekunden hinter mir - nicht mit 30 Sekunden Abstand. Ich wollte dann schneller fahren, aber das führte dann nur zu mehr Fehlern. Bei einer weiten Kurve habe ich ihn dann vorbeigelassen. Auf den vielen, teils nassen Wurzeln hatte er bald mal einige Meter Vorsprung. Einerseits mag das abfahrtsorientiertere Reign X mit Stahlfeder-Fahrwerk hier im Vorteil sein, aber grundsätzlich ist Tobias auf schwierigen Strecken einfach besser. Unten wurde es dann flacher und ich bin kurzfristig wieder auf ihn aufgelaufen. Vielleicht war's das leichtere Bike, vielleicht auch die geraden, flowigen Abschnitte, die mir mehr liegen. Oder weil ich teilweise kleine Probleme bei Tobi erkannte und dann kurzfristig eine bessere Linie wählen konnte.

Statt direkt zur nächsten Stage fuhren wir zum Parkplatz - also der TAZ. Rad waschen und kleinere Setup-Arbeiten am Bike wie der angesprochene Bremsbelagwechsel.

Danach rüber zur Gaisbergbahn - zur 3. Stage. Da die ursprüngliche erste Stage ausgelassen wurde, sich die Stage-Startzeiten aber nicht verschoben hatten, war mehr als genug Zeit. Am Lisi-Osl-Trail hieß es, sauber um die teils engen Kurven zu kommen. Ich hatte einen gewissen Vorteil, weil ich den Trail heuer schon bei den Green Days einige Male gefahren bin. Dabei konnte ich mir auch etwas von Nikki abschauen. Als 4-Crosser weiß er, wie man solche Kurven richtig fährt und viel Schwung mitnimmt. Am Ende war er auf dieser Stage auch 15 Sekunden schneller als ich. Trotzdem hat mein Lauf gut gepasst - immerhin 25 Sekunden schneller als noch letztes Jahr.

Nach dieser Stage kam der einzige Transfer mit richtigem Uphill-Anteil. Allerdings auch nur 250 hm und genügend Zeit. Also kein Stress. Bis jetzt war das Rennen gut verlaufen. Der Gaisberg-Trail ist nicht schwer, hat aber ein paar wenige Schlüsselstellen, vor denen ich Respekt habe, da man bei einem Sturz doch einige Zeit liegenlassen kann. Die Fahrt war dann aber auch ganz gut. Einerseits hatte ich zwar das Gefühl, dass sie etwas verbremst war, andererseits bin ich an einer Stelle schon näher am Sturz als am Fahren gewesen.

Nach der Stage war das Rennen zu Ende - fast jedenfalls. Zuerst ging es noch zurück zum Fleckalmbahn-Parkplatz und wir mussten die Transponder abgeben. Fünf bis zehn Minuten später erschienen dann unsere Zeiten und Platzierungen am Monitor.

Ergebnis & Fazit

Nikki war schon deutlich früher fertig. Trotz zweier Stürze fuhr er auf den sehr guten 19. Platz bei den Men. Die große Unbekannte war Anita Molcik. Prinzipiell hätte sie als (damals) regierende Downhill-Staatsmeisterin und einer der besten 4X-Fahrerinnen sicher das Zeug so ein Rennen zu gewinnen. Allerdings hatte sie letzten September ihre aktive Karriere beendet. Außerdem war es ihr erstes Enduro-Rennen. Am Ende wurde es Platz 5. Die ersten 5 lagen allerdings innerhalb von 50 Sekunden, was bei einer Damen-Siegerzeit von über 28 Minuten relativ knapp ist. Nachher meinte sie, dass sie das Rennen verbremst hatte. Sie konnte es häufig nicht so laufen lassen, wie es notwendig gewesen wäre. Es fehlt dann doch die Rennpraxis.

Tobias verhaute den Prolog und hat auf der ersten Stage relativ viel verloren. Vielleicht wegen dem deutlich schwereren Bike und den Bergauf-Passagen? Bei den restlichen Stages war er knapp schneller als ich. 53. Platz. Bei mir ging sich ein Top-10 Platz bei den Masters aus. Lois wurde bei seinem ersten Enduro-Rennen und auf einem 29" Stumpjumper 16. bei den Masters und das obwohl er die zwei letzten Stages zuvor noch nicht gefahren war. Insgesamt erfreuliche Ergebnisse in unserer Truppe.

Insgesamt war das Enduro in Kirchberg wieder eine sehr gelungene Veranstaltung. Mit über 220 Teilnehmer ca. 50 mehr als noch im letzten Jahr. Die weitaus meisten kommen zwar aus Deutschland, aber es sind auch immer mehr Österreicher, die sich für das Enduro-Format interessieren.

Da der Uphill-Anteil relativ gering und das Rennen relativ früh vorbei war, blieb sogar noch Energie und Zeit für einen Chill-Out Run am Fleckalm-Trail. Danach ging es nach Saalbach, um noch am letzten Abend und Tag des Bikes & Beats Festivals dabei zu sein.

Kommendes Wochenende folgt das Enduro-Rennen am Kronplatz. Anfang September findet das 3-Länder Enduro am Reschenpass statt und eine Woche später die Ischgl Overmountain Challenge - ebenfalls ein Enduro-Rennen.


Der offizielle Rennbericht folgt auf der letzten Seite.
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Gustav Wildhaber und Laura Brethauer sind die Schnellsten in Kirchberg

Der fünfte Lauf der Specialized-SRAM Enduro Series fand dieses Jahr zum wiederholten Mal im Rahmen des KitzAlp Bike Festivals statt. Kirchberg in Tirol präsentierte sich als perfektes Mountainbike Revier und konnte mit dem KitzAlp Enduro Rennen besten Spitzensport in entspannter Atmosphäre bieten.

Quelle: Specialized SRAM Enduro Series. Fotos: Christoph Bayer.

Über eine ganze Woche erstreckte sich das Festival im Brixental. Bereits am letzten Wochenende wurde die Marathon Weltmeisterschaft ausgetragen, bevor an diesem Wochenende weitere spannende Mountainbike Events auf dem Plan standen. Allen voran das KitzAlp Enduro Rennen mit etwa 250 Teilnehmern aus 15 Nationen. Nachdem am Freitag zum offiziellen Training und beim Prolog die Wetterverhältnisse doch eher bescheiden waren und somit die Strecke in eine einzige Schlammpiste verwandelt wurde, waren es am Samstag zum Rennen perfekte Bedingungen. Obwohl es noch bis in die Nacht hinein geregnet hatte, konnte der etwa 20 Kilometer lange Kurs ziemlich abtrocknen.

[bigimg]9474 Nach dem Start ging's erstmals rauf mit der Fleckalmbahn zur ersten Stage[/bigimg]

Am Freitagabend hieß es nach der Streckenbesichtigung Fertigmachen für den Prolog. Diesmal ging es jedoch nicht wie im letzten Jahr auf einen urbanen Kurs, sondern in ein Mountainbike-typisches Gelände. In der Men Kategorie setzte das Cube Action Team ein erstes Zeichen und belegte die vorderen drei Plätze. Für André Wagenknecht blieb die Uhr bei 1:14.967 Minute stehen und damit sicherte er sich mit sage und schreibe 4,7 Sekunden Vorsprung die Bestzeit. Hinter ihm reihte sich der Schweizer Gustav Wildhaber ein, gefolgt von Ludwig Döhl. Auch in der Women Klasse konnte das Team die Bestzeit einfahren. Schnellste war Laura Brethauer (GER - Cube Action Team), die auf dieser kurzen Distanz ihre Sprintstärke aus früheren Fourcross-Zeiten ausspielen konnte. Damit war die erste Hürde schon einmal genommen, schließlich ging die Prologzeit als erste Wertungsprüfung in das Gesamtergebnis ein.

Am Samstag waren dann weitere 4 Wertungsprüfungen angesetzt und allein schon die topographischen Daten ließen ein ziemlich spannendes und für die Teilnehmer kräftezehrendes Rennen erwarten. Der Rundkurs hielt für die Teilnehmer etwa 500 Höhenmeter bergauf und 2500 Höhenmeter bergab bereit. Demzufolge waren zweimal Aufstiegshilfen mittels einer Seilbahn integriert. Die doch recht langen Stages forderten enorme Bikebeherrschung und absolute Fitness. Jeder etwas ambitionierte Mountainbiker weiß, dass bergab im Rennmodus absolut anstrengend ist, insbesondere wenn es wie bei Stage 3 etwa 7 Minuten Fahrtzeit für die Schnellsten bedeutet.

Bei strahlendem Sonnenschein gingen ab 9.00 Uhr die Fahrer auf die Strecke. Vor ihnen lag ein entspannter Wettkampf mit einer reichlichen Portion Racing. Der Prolog gab schon mal einen ersten Hinweis auf die Ambitionen der einzelnen Teilnehmer, allen voran das Cube Action Team. Fast vollständig angereist und wie immer höchst professionell gingen die Mitglieder an das Rennen heran und somit war die Spannung oder vielleicht auch die Erwartung extrem hoch, als sie sich der Ziellinie näherten. Konnte André Wagenknecht seinen Vorsprung weiter ausbauen? Die Transponder wurden ausgelesen und sorgten für eine kleine Überraschung. Wagenknecht hatte Zeit eingebüßt und zwar einige. Gustav Wildhaber hat seinem Teamkollegen 32.53 Sekunden abgenommen und somit mit einer Zeit von 21:42.25 Minuten die Bestzeit hingelegt. Wagenknechts 22.14.79 Minuten reichten aber immerhin für Rang zwei, denn der Drittplatzierte Ludwig Döhl benötigte noch einmal 7 Sekunden mehr. Auf den nachfolgenden Plätzen reihten sich dann Ferdinand Brunold (GER - BerGaMont), Fabian Scholz (GER - Focus/enduro-mag.com), Martin Frei (SUI - GT-Akira Tuning Racing), Benedikt Purner (AUT - O´fetzn racing) und Petrik Brückner (GER - Rose Vaujany Team) ein. André Wagenknecht übernimmt damit die Führung im Cup und konnte sich so über das Thirty7even Leaderjersey freuen.

[bigimg]9475 Sieger Gustav Wildhaber[/bigimg]

Die Women Kategorie wurde mit 28:17.48 Minuten von Laura Brethauer (GER - Cube Action Team) gewonnen, die damit endlich auch in dieser Saison ihre Qualität unter Beweis stellen konnte. Auf den nachfolgenden Plätzen rangierten Antje Kramer (Giant/SRAM) und Anna Mischke (Conti-Nicolai). Antje Kramer war mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden, schließlich bedeutet dies für sie die Führung im Gesamtklassement.

[bigimg]9476 Schnellste Dame: Laura Brethauer vom Cube Action Team. Ines Thoma und das restliche Canyon Factory Enduro Team fehlte.[/bigimg]

Schnellster der Masters Klasse war einmal mehr Wilfred von de Haterd (NED - Nicolai), der nach dem Sieg in Riva und den zweiten Plätzen in Samerberg und Willingen seine erste Position in der Serienwertung weiter festigen konnte. Aber auch Christian Schleker (GER - Freeride Magazin) kämpft weiterhin um einen Podestplatz am Ende der Saison und konnte diesem Ziel mit dem zweiten Platz in der Tageswertung ein Stück näher kommen. Dritter wurde schlussendlich Urs Stadelmann (SUI - Velothek-Kalag).

Die Teamwertung ging erwartungsgemäß an das Cube Action Team bestehend aus Wagenknecht, Wildhaber und Döhl. Den zweiten Platz fuhren Ferdinand Brunold, Fabian Scholz und Jordan Baumann für das Team Enduro-MTB.com 1 ein. Drittplatziert wurde das Team Rederberch Racing mit Tobias Reiser, Jens Kraft und Benny Herold geführt.

[bigimg]9477 Voller Erfolg für das Cube Action Team.[/bigimg]

In Kirchberg wurde das Reglement etwas strenger ausgelegt und insbesondere auch mehr kontrolliert. Diesmal herrschte wieder Full-Face-Helmpflicht, die nicht nur an einem Fairplay-Checkpoint kontrolliert wurde, sondern auch von Flying Marshals überwacht wurde. Das Austauschen von Bikes und einzelnen Parts wurde durch Markierungen verhindert, Rückennummern mussten laut dem Regelwerk des Österreichischen Radsportverbandes getragen werden, Food Zones und Technical Assistant Zones wurden ausgewiesen und noch Einiges mehr. Hieran wird deutlich, wo die Entwicklung hingehen wird. Auch wenn diese Disziplin immer ziemlich frei definiert wurde und von allen beteuert wurde, dass der Spaß doch im Vordergrund steht, wurden die Forderungen seitens der Teilnehmer nach mehr Kontrolle und somit mehr Chancengleichheit von Rennen zu Rennen lauter. Kirchberg war sicherlich nur ein erster Test weitere Regularien umzusetzen, aber Änderungen in diese Richtung wird es spätesten ab 2014 geben müssen.

Die Disziplin Enduro bleibt weiterhin interessant, die Stopps der Serie sind immer eine Reise wert und Gesprächsstoff gibt es sowieso immer. Weiter geht es nun mit dem schon vorletzten Rennen der diesjährigen Saison. Dazu führt es die Reisefreudigen unter den Enduristen Ende des Monats nach Kronplatz in Italien, einem weiteren perfekten Trailmekka. Alles Weitere findet sich wie immer auf enduroseries.net.
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