Ja, stimmt noox, dieser Zusammenhang ist nicht so einfach herzustellen und so ganz weiß ich jetzt auch nicht, wie ich auf diese Argumentationsschiene geraten bin.
Ich denke, dass die, die schwierige Strecken verlangen, schon irgendwie immer gegen die Uhr fahren und sei es nur eine imaginäre, innere Uhr, immer sich die Frage stellend, ob der letzte run jetzt besser als der vorletzte war, ob man sich verbessert hat, oder nicht. Lediglich bei den ganz krassen Freeride-Sachen geht's wahrscheinlich mehr um den thrill alleine. Die, die wegen des flows faren (ist wohl die absolute Mehrheit), macht das überall, so lange es den flow gibt, spielt bei denen der Schwierigkeitsgrad keine Rolle.
Insofern müsste man aber davon ausgehen, dass jeder DH-Fahrer auch auf einfachen Strecken seinen Spaß haben sollte. Er muss nur schnell genug fahren. Was ich bisher von der Strecke in Zell am Ziller gesehen habe, wird die schon weit unter jenen Geschwindigkeiten abartig schwierig, die in Pietermaritzburg erreicht wurden (70 km/h, wenn ich mich richtig erinnere).
Also bei den Leistungsorientierten, die auch Rennen fahren, verstehe ich, dass sie auch sehr schwierige Strecken wollen, weil man ja ein Abbild der Rennbedingungen zum Trainieren braucht. Nur: Die Realität ist bekanntlich eine Illusion und jeder stellt sich unter einer renntaugliches Strecke etwas anderes vor und somit ist es auch rein subjektiv, zwischen schwierigen und einfachen Strecken zu unterscheiden. Oder kann man das irgendwie messen? Wenn sich ein Kurs schwierig anfühlt, meint man wahrscheinlich, dass er anstrengend zu fahren ist und die Schwierigkeit darin liegt, schnell zu sein??? Da werden völlig subjektive Eindrücke zu einem Bild verwurstet, das vielleicht mal die Realität trifft, oft aber auch nicht. Man sieht das auch schön am heurigen WC, der ja auch durch sehr unterschiedliche Strecken strahlt. Ich glaube hingegen nicht, dass es ein Downhillstreckenrezept gibt. 100 m Wurzelfeld, 50 m Steinfeld, 10 drops und fertig ist die DH-Strecke; ich glaube, dass das so nicht funktioniert. Zell ist auch insofern anders, als das meines Wissens die erste Strecke in AUT ist, die von Velosolutions gebaut wurde. Ich denke, dass der Baustil des Streckenbauers etwas sehr individuelles ist. Hinter Velosolutions steckt Claudio Caluori, selbst WC-Fahrer i.R. und heute Teammanager (Scott11).
Von den Photos zu schließen, könnte die Strecke in Zell auch noch durchaus schwierig werden. Das hängt vor allem von der Pflege ab. Das ewige auf und ab, sowie die Richtungswechsel (pump track like), werden bei höheren Geschwindigkeiten auf jeden Fall alles andere als unanstrengend sein.


In 10 Tagen wissen wir mehr. Leider soll das Wetter unterirdisch sein.
Einen Wunsch hätte ich noch, auch wenn er unerfüllbar ist, wäre es sehr schön, wenn die Talstation ohne Dauerbeschallung auskäme.