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Hallo,
eine Frage, mein Vorderrad hat seit den letzten Bikeparktagen ein leichtes seitliches Spiel. Ich vermute mal das die Lager der Vorderradnabe hinüber sind, nachdem die Achse fest sitzt.
Bekomm ich die auch irgendwie ohne Auspresswerkzeug raus (und die Neuen wieder rein) ?
Aja, weiß jemand auswendig welche Lager ich da brauche ?
Danke im Voraus,
lg Klaus
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2015-07-27, 23:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 2015-07-27, 23:34 von noox.)
Hab leider nur allgemeine Info:
Wäre interessant welche Naben verbaut sind. Roval?
Bei den Naben, die ich kenne, sind die Hülsen (die die Lager verdecken) entweder nur gesteckt oder durch einen Ring, der in einer Nut läuft geschützt. Z.B. Hope. Den Ring kannst mit einem kleinen Schraubendreher entfernen.
Idealerweise hast du jetzt ein Auspresswerkzeug. Wenn du sicher bist, dass die Lager kaputt sind, und du neue hast, dann kannst du die aber auch so rausschlagen. Bei den Naben, die ich kenne, ist zwischen den Lager eine Hülse in der die Achse läuft und die für einen fixen Abstand der Innenringe der Lager sorgt und so verhindert, dass die Lager beim Zudrehen der Achse seitlich belastet werden.
Diese Achse kannst du aber normalerweise leicht nach links und rechts verschieben, wenn du mit einem Schraubendreher reinfährst. Soweit ich mich erinnern kann, war die bei den Hope mit einem mittig der Achse platzierten O-Ring zentriert. Die Achse kann also leicht verschoben werden. Somit kannst du den Schraubendreher durch die Nabe durch auf den Innenring des gegenüberliegenden Lagers ansetzen und so vorsichtig ausschlagen, indem du rundherum ansetzt. Die Nabe liegt dabei auf einem Holz auf. Idealerweise ein Holz mit einem Loch, das eine Spur größer als das Lager ist. Aber man kann da auch improvisieren.
Wenn ich eine Nuss finde, die genau aufs neue Lager passt - die also auf dem Außenring aufliegt aber trotzdem minimal kleiner ist, dann verwende ich üblicherweise die zum Reinschlagen des neun Lagers. Wenn der Lagersitz nicht zu tief ist und ich keine Nuss finde, dann verwende ich das alte Lager. Wenn der Lagersitz tief ist, ist das aber kontraproduktiv, weil du dann zwei Lager eingepress hast...
Da ich mittlerweile sehr häufig Lager wechsle, habe ich mir aber einiges an Werkzeug geholt, damit ich das alles halbwegs professionell selber machen kann. Leider ist das Zeugs ziemlich teuer. Zum Einpressen kann man sich auch Gewindestangen, Beilagscheiben und Muttern besorgen.
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Danke für die ausführliche Antwort !
Ich muss gestehen ich hab noch nicht geschaut aber nachdem es der original Roval Laufradsatz ist nehme ich an die Naben sind es auch.
Glaube seit heuer verwendet Speci ja eigene Naben.
Einpresswerkzeug hab ich mir auch schon überlegt, aber bei einem gscheiten Satz bist halt gleich mit 200€ dabei ;-(
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2015-07-28, 20:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 2015-07-28, 20:18 von prolink88.)
reinschlagen würde ich bei neuen lagern nicht empfehlen....mußte lager nach paar tagen fahren wieder wegschmeißen ...man lernt
sowie Noox geschrieben hat mit nuss oder alten lager ansetzen und mit einer größeren Schraubzwinge reindrücken
da kann nix passieren
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2015-07-28, 21:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 2015-07-28, 21:44 von noox.)
Wenn man das Reinschlagen richtig macht, schadet es nicht den Lagern - wenn dann dem Lagersitz. Wichtig ist, dass die Kraft nur auf den Außenring wirkt. Was aber zugegebener Maßen nicht so leicht ist.
Wie ich oben schon geschrieben hab: Ich hab a bissl im Baumarkt nach einer entsprechenden fetten Gewindestange, Muttern und Beilagscheiben gesucht.
Steuersatz und Pressfit-Tretlager mache ich mit dem Steuersatz-Einpress-Werkzeug. Bei kleinen Hinterbau-Links etc. geht's häufig mit dem Schraubstock. Aber an manchen Stellen geht's eben mit Gewindestangen ganz gut. Eine Schraubzwinge grad ansetzen ist nämlich auch nicht grad easy... Wobei ich die ersten Steuersätze glaub ich auch mit Schraubzwingen eingepresst hab (wenn ich mich richtig erinnere). Aber Nabenlager habe ich früher eher eingeschlagen. Mit Schraubzwingen schon lange nimmer.
Übrigens: Bei den aller meisten Lagern ist von Haus aus eher wenig Fett drinnen. Die sind auch nicht für die Dreckverhältnisse, wie's beim Mountainbiken auftritt, gemacht. Daher mache ich mittlerweile alle Lager (auch die neuen) vorher auf und drück links und rechts noch zusätzlich Lagerfett rein. Zum Aufmachen eignet sich am besten so ein feiner Schraubendreher (so in Richtung Uhrmacher-Werkzeug). Man sollte die Dichtung nämlich so wenig wie möglich beschädigen.
In irgendeiner Anleitung vom Original-Hersteller habe ich sogar gelesen, dass man das machen soll. Ich glaub es war die SRAM XX1 (Innenlager vielleicht?)
Wenn genügend Fett drinnen ist, kann weniger Wasser rein und sie fangen später zum Rosten an. Gefährdet sind aber nach meiner Erfahrung nach am weitaus meisten die Innenlager und teils auch die hinteren Nabenlager.
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Sorbas schrieb:Danke für die ausführliche Antwort !
Ich muss gestehen ich hab noch nicht geschaut aber nachdem es der original Roval Laufradsatz ist nehme ich an die Naben sind es auch.
Glaube seit heuer verwendet Speci ja eigene Naben.
Einpresswerkzeug hab ich mir auch schon überlegt, aber bei einem gscheiten Satz bist halt gleich mit 200€ dabei ;-(
Wenn du vorher nie etwas am Lager gemacht hast, wirst du keine Chance haben irgendetwas zu ersetzen oder zu tauschen.
Es gehört zu den eher anspruchsvollen Aufgaben in der Technik. Dazu braucht man sehr viel Zeit, Geduld und eine richtige Anleitung. Ohne diese drei Faktoren kannst du nur die Nabe zerstören.
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2015-08-14, 09:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 2015-08-14, 09:53 von noox.)
tienvangbac schrieb:Wenn du vorher nie etwas am Lager gemacht hast, wirst du keine Chance haben irgendetwas zu ersetzen oder zu tauschen.
Es gehört zu den eher anspruchsvollen Aufgaben in der Technik. Dazu braucht man sehr viel Zeit, Geduld und eine richtige Anleitung. Ohne diese drei Faktoren kannst du nur die Nabe zerstören.
Wie kommst du auf das?
Ich hab unzählige Lager gewechselt, wo ich vorher kaum Ahnung gehabt habe. Zeit und Geduld sollte man sich schon nehmen, wenn man es noch nie gemacht hat. Auch im Web recherchieren, ob jemand einen Tipp hat - oder vielleicht findet man sogar eine Anleitung, wie die Nabe aufbgebaut ist.
Grundsätzlichen Hausverstand sollte man natürlich haben. Vorteilhaft ist auch das richtige Werkzeug (Auspresswerkzeug), wobei es grad bei einer 20 mm Vorderradnabe meist nicht unbedingt notwendig ist.
Hab grad letzte Woche die vorderen Lager von einer mir bis dahin unbekannten Nabe gewechselt.
Eigentlich müsste man schon beim Kauf eines Bikes oder einer Komponente viel mehr darauf achten, wie leicht Lager zu wechseln sind und auch wie Lagerwechsel dokumentiert sind (inkl. genaue Bezeichnung der Lager).
Hab mich grad vor ein paar Tagen geärgert, dass die Angabe für die Steuersatzlager im Specialized Enduro in der Anleitung nur sehr ungenau ist. Ich hab vor einem halben Jahr schon mal recherchiert. Blöderweise dann die falschen erwischt. Als es jetzt vor ein paar Wochen Zeit war die Lager zu wechseln, habe ich bemerkt, dass sie nur so halb passen. Irgendwie schon, aber ident waren sie nicht. Beim sehr harten Anbremsen auf heftigen Bremswellen hat's dann einfach geknackt. Am Dienstag habe ich dann einen ganzen Abend recherchiert, wo ich die blöden Lager herbekomme. In Deutschland habe ich aber keinen gefunden, wo ich mir 100% sicher war, dass das die richtigen Lager waren. Hab dann in England bestellt - aber da ist die Lieferzeit halt länger
Da ist z.B. Hope schon vorbildlich. Auf Youtube gibt's Videos, wie man die Naben zerlegt. Ersatzteil bekommst in vielen normalen Shops ... So gehört sich das.
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Zitat:Wenn du vorher nie etwas am Lager gemacht hast, wirst du keine Chance haben irgendetwas zu ersetzen oder zu tauschen.
Es gehört zu den eher anspruchsvollen Aufgaben in der Technik. Dazu braucht man sehr viel Zeit, Geduld und eine richtige Anleitung. Ohne diese drei Faktoren kannst du nur die Nabe zerstören.
Geh bitte.. 
noox hat aber eh schon eine gute Antwort geschrieben.
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Kleiner Tipp am Rande.
Beim widereinbau der Lager eine ganz dünne Schicht Fett auf den Lagersitz. So beugst du der Gefahr von Korrosion vor und hast beim nächsten mal wechseln ein Problem weniger
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