2006-07-12, 23:57
Wie der Herr Tiroler ganz richtig schon gesagt hat: Schnell ist alles schwer.
Und dass schnell werden schwer ist, ist auch klar.
Was wir eher brauchen, ist viele Strecken.
Die haben wir:
Den Schöckl zum Radfahren lernen.
Die Planai für die Unterarme.
Windischgarsten im Regen für die saubere Linie.
Leogang zum Hupfen.
Afritz zum zäh werden.
Tieschen zum Staunen.
Und jetzt den Semmering, der für den Sport wahnsinnig viel bringen wird, weil er erstmals das Einzugsgebiet Wien integriert.
Nicht schlecht für's erste.
Dass es mit der absoluten Spitze nix ist, hängt mit ganz anderen Faktoren zusammen.
Warum der Matti Lehikoinen zum Beispiel so gut ist, dass er sich mit 20 Jahren fürs Honda-Werksteam qualifiziert? Weil der finnische Verband früh sein Talent erkannt hat, ihn mit 16 Jahren gemeinsam mit einem Haufen Kollegen im Frühling in einen Bus mit Kurs Mitteleuropa gesteckt hat mit genug Geld, um bis Herbst jedes Wochenende ein Rennen irgendwo in Europa fahren zu können. Auf jedem Untergrund, bei jedem Wetter, in jedem Land, mit jeder Sprache und jeden Gepflogenheiten. Matti & Co. haben im Herbst mehr gesehen als der durchschnittliche Österreicher nach zehn Jahren Austria-Cup. Im engen Feld der Top Ten der Welt kann aber selbst diese ideale Schule zu wenig sein. Immerhin: Er ist dort.
Auf argen Strecken lernst du nur Arges.
Schnell wirst du, wenn du unter wechselnden Bedingungen in einer guten Gruppe jeden Tag am Bike hockst. Aber genau dafür stimmen die Parameter in Österreich nicht. Unsere Schnellsten sind nach wie vor Semi-Profis mit einem Brotjob als Rucksack (Gö, Petsche, Rü), folglich ist ihr Speed exakt auf Semi-Profi-Level. Das ist einerseits natürlich eine phantastische Leistung (an der in den letzten Jahren viele, viele Downhiller gescheitert sind), andererseits aber eben nur das Ergebnis von Semi-Professionalismus.
Viel versprechende Signale kommen von den Youngsters aus der Schladming-Ecke, in einer idealen Welt kann auch der Haasnhias Sachen, die wir in diesem Land noch nicht gesehen haben. Ganz anders geartet und schwer bewundernswert Underdogs wie die Gosch-Mama, die es ihren Jungs ermöglicht, Rennen zu fahren und ihr Leben dahingehend umstellt. Aus solchen Keimzellen ist schon viel Gutes entstanden.
Andere hingegen, mit Talent gesegnet, haben es aus falsch verstandener Coolness schlicht vergeigt und werden vielleicht irgendwann einen Austria-Cup-Lauf gewinnen, mehr aber nicht.
Eins noch: Ich bin ein alter Depp, der seinen ersten Downhill vor über 11 Jahren gefahren ist. Den Zusammenhalt der Fahrer habe ich immer als beeindruckend empfunden. Weniger Arschlöcher als bei österreichischen DH-Rennen habe ich selten in einer Menge von über 100 Sportlern gefunden. Aber vielleicht ist das ja der Fehler: Es fehlt die internationale Härte. Mir als bekennendem Amateur kann sie trotzdem gestohlen bleiben.
Und der eine, der diese (mittlerweile spannende) Diskussion angezettelt hat, hätte sich ruhig auch unter seinem richtigen Namen einloggen können. Oder einen von jenen im Krankenhaus besuchen, die sich in den letzten Jahren auf den babyleichten österreichischen Downhill-Strecken verletzt haben.
Denn wie sagt der Herr Tiroler: Schnell ist alles schwer.
Und dass schnell werden schwer ist, ist auch klar.
Was wir eher brauchen, ist viele Strecken.
Die haben wir:
Den Schöckl zum Radfahren lernen.
Die Planai für die Unterarme.
Windischgarsten im Regen für die saubere Linie.
Leogang zum Hupfen.
Afritz zum zäh werden.
Tieschen zum Staunen.
Und jetzt den Semmering, der für den Sport wahnsinnig viel bringen wird, weil er erstmals das Einzugsgebiet Wien integriert.
Nicht schlecht für's erste.
Dass es mit der absoluten Spitze nix ist, hängt mit ganz anderen Faktoren zusammen.
Warum der Matti Lehikoinen zum Beispiel so gut ist, dass er sich mit 20 Jahren fürs Honda-Werksteam qualifiziert? Weil der finnische Verband früh sein Talent erkannt hat, ihn mit 16 Jahren gemeinsam mit einem Haufen Kollegen im Frühling in einen Bus mit Kurs Mitteleuropa gesteckt hat mit genug Geld, um bis Herbst jedes Wochenende ein Rennen irgendwo in Europa fahren zu können. Auf jedem Untergrund, bei jedem Wetter, in jedem Land, mit jeder Sprache und jeden Gepflogenheiten. Matti & Co. haben im Herbst mehr gesehen als der durchschnittliche Österreicher nach zehn Jahren Austria-Cup. Im engen Feld der Top Ten der Welt kann aber selbst diese ideale Schule zu wenig sein. Immerhin: Er ist dort.
Auf argen Strecken lernst du nur Arges.
Schnell wirst du, wenn du unter wechselnden Bedingungen in einer guten Gruppe jeden Tag am Bike hockst. Aber genau dafür stimmen die Parameter in Österreich nicht. Unsere Schnellsten sind nach wie vor Semi-Profis mit einem Brotjob als Rucksack (Gö, Petsche, Rü), folglich ist ihr Speed exakt auf Semi-Profi-Level. Das ist einerseits natürlich eine phantastische Leistung (an der in den letzten Jahren viele, viele Downhiller gescheitert sind), andererseits aber eben nur das Ergebnis von Semi-Professionalismus.
Viel versprechende Signale kommen von den Youngsters aus der Schladming-Ecke, in einer idealen Welt kann auch der Haasnhias Sachen, die wir in diesem Land noch nicht gesehen haben. Ganz anders geartet und schwer bewundernswert Underdogs wie die Gosch-Mama, die es ihren Jungs ermöglicht, Rennen zu fahren und ihr Leben dahingehend umstellt. Aus solchen Keimzellen ist schon viel Gutes entstanden.
Andere hingegen, mit Talent gesegnet, haben es aus falsch verstandener Coolness schlicht vergeigt und werden vielleicht irgendwann einen Austria-Cup-Lauf gewinnen, mehr aber nicht.
Eins noch: Ich bin ein alter Depp, der seinen ersten Downhill vor über 11 Jahren gefahren ist. Den Zusammenhalt der Fahrer habe ich immer als beeindruckend empfunden. Weniger Arschlöcher als bei österreichischen DH-Rennen habe ich selten in einer Menge von über 100 Sportlern gefunden. Aber vielleicht ist das ja der Fehler: Es fehlt die internationale Härte. Mir als bekennendem Amateur kann sie trotzdem gestohlen bleiben.
Und der eine, der diese (mittlerweile spannende) Diskussion angezettelt hat, hätte sich ruhig auch unter seinem richtigen Namen einloggen können. Oder einen von jenen im Krankenhaus besuchen, die sich in den letzten Jahren auf den babyleichten österreichischen Downhill-Strecken verletzt haben.
Denn wie sagt der Herr Tiroler: Schnell ist alles schwer.