2012-03-31, 11:02
Hi, und guten Morgen!
Rein „logisch“ sollte es so sein das die Norm den Kunden/User die Mindestanforderungen gewähren ... ist es aber nicht!
Die EU Normen (EN 14766 für MTB, EN 14781 Rennräder, EN 14764 City- und Trekkingfahrräder) sind Richtlinien die unter anderem auch die Felgen beinhalten und eine Mindestanforderung sowie den Prüfungsaufbau beschreiben.
Diese Normen sind aber als Leitfaden zu sehn… Weder Hersteller noch Handel oder sonst wer ist verpflichtet die Normen einzuhalten und schon gar nicht die Normprüfung durch zuführen. Eine „Kann-Bestimmung“ somit, da es kein Gesetz oder ähnliches gibt das an die Norm bindet.
Der Hintergrund ist denkbar einfach … Die derzeitigen unterdimensionierten Fahrradkomponenten werden vom Kunden regelrecht gewünscht. Alles dreht sich ums Gewicht. Dieser Markt ist so derart groß und vor allem zahlungsbereit das der Wirtschaft/Industrie usw. dies als „Grauzone“ sieht und genüsslich zu lässt. Ein kleiner Eintrag wie beispielsweise „nicht für den Verkehr geeignet“ in der Betriebsanleitung sichert den Hersteller schon rechtlich ab gegen „private Klagen“.
Ich habe einige Felgen bislang geprüft, da dies meine Diplomarbeit mit beinhaltete und ich Reverenzen zur Holzfelge benötigte. Das Ergebnis war leider sehr ernüchternd aber naheliegend. Ob „Karbon“ oder „Alu“ egal, wenn Material fürs Gewicht eingespart wurde konnten die Normfestigkeit nicht erreicht werden.
Danke für den strategischen Hinweis mit „übertroffen“, klingt echt besser. Ich bleibe im Forum aber lieber fachlich
Rückblickend war meine Wortwahl falsch mit „Überbelastung“. Gemeint war mit „Überbelastung“ das ein nicht, für die Anwendung spezifisch Kraft, sondern eine höhere Belastung auftritt. Einfach Situationen für das die Bauteile nicht unbedingt ausgelegt sind wie beispielsweise sehr harter Sturz oder Auto fährt seitlich über Felge in der Hauseinfahrt usw. Die Überbelastung war somit auf die Anwendung gedacht. Material technisch gesehen wäre eine Überbelastung natürlich im plastischen Bereich.
Holz hat sehr wohl ein „Form-gedächtnis“ und sogar ein sehr gut ausgeprägtes, sonst hätte wohl kein Bogen auf der Welt als Waffe funktioniert. Der elastische Anteil bei der Lastaufnahme ist materialtechnisch ein Leckerbissen. Das Holz im Ski neben der progressiven Lastaufnahme auch sehr wichtige Dämpfungseigenschaften einbringt ist unumstritten.
Betreffend der angesprochenen und nicht ersichtlichen Materialvorteile
Betreffend der Reifen im DH Bereich stimme ich zu. Da gibt’s derzeit leider wirklich zuwenig aber wir arbeiten daran.
Hier zwei nicht soooo akademische Spaß-versuche von heute Morgen betreffend meiner „zu ambitionierten“ Festigkeit unserer FR Felge im Vergleich zu einer anderen namhaften FR Alufelge
[video]https://www.youtube.com/watch?v=qDH4MlbASJw[/video][video]https://www.youtube.com/watch?v=WU6H-V0lYX0[/video]
LG Wolfgang
Rein „logisch“ sollte es so sein das die Norm den Kunden/User die Mindestanforderungen gewähren ... ist es aber nicht!

Die EU Normen (EN 14766 für MTB, EN 14781 Rennräder, EN 14764 City- und Trekkingfahrräder) sind Richtlinien die unter anderem auch die Felgen beinhalten und eine Mindestanforderung sowie den Prüfungsaufbau beschreiben.
Diese Normen sind aber als Leitfaden zu sehn… Weder Hersteller noch Handel oder sonst wer ist verpflichtet die Normen einzuhalten und schon gar nicht die Normprüfung durch zuführen. Eine „Kann-Bestimmung“ somit, da es kein Gesetz oder ähnliches gibt das an die Norm bindet.
Der Hintergrund ist denkbar einfach … Die derzeitigen unterdimensionierten Fahrradkomponenten werden vom Kunden regelrecht gewünscht. Alles dreht sich ums Gewicht. Dieser Markt ist so derart groß und vor allem zahlungsbereit das der Wirtschaft/Industrie usw. dies als „Grauzone“ sieht und genüsslich zu lässt. Ein kleiner Eintrag wie beispielsweise „nicht für den Verkehr geeignet“ in der Betriebsanleitung sichert den Hersteller schon rechtlich ab gegen „private Klagen“.
Ich habe einige Felgen bislang geprüft, da dies meine Diplomarbeit mit beinhaltete und ich Reverenzen zur Holzfelge benötigte. Das Ergebnis war leider sehr ernüchternd aber naheliegend. Ob „Karbon“ oder „Alu“ egal, wenn Material fürs Gewicht eingespart wurde konnten die Normfestigkeit nicht erreicht werden.
Danke für den strategischen Hinweis mit „übertroffen“, klingt echt besser. Ich bleibe im Forum aber lieber fachlich

Rückblickend war meine Wortwahl falsch mit „Überbelastung“. Gemeint war mit „Überbelastung“ das ein nicht, für die Anwendung spezifisch Kraft, sondern eine höhere Belastung auftritt. Einfach Situationen für das die Bauteile nicht unbedingt ausgelegt sind wie beispielsweise sehr harter Sturz oder Auto fährt seitlich über Felge in der Hauseinfahrt usw. Die Überbelastung war somit auf die Anwendung gedacht. Material technisch gesehen wäre eine Überbelastung natürlich im plastischen Bereich.
Holz hat sehr wohl ein „Form-gedächtnis“ und sogar ein sehr gut ausgeprägtes, sonst hätte wohl kein Bogen auf der Welt als Waffe funktioniert. Der elastische Anteil bei der Lastaufnahme ist materialtechnisch ein Leckerbissen. Das Holz im Ski neben der progressiven Lastaufnahme auch sehr wichtige Dämpfungseigenschaften einbringt ist unumstritten.
Betreffend der angesprochenen und nicht ersichtlichen Materialvorteile
- Die verwendeten Hölzer haben rund eine Dichte von 520kg/m³ (Fichte hat beispielsweise 460kg/m³ , das leichteste von uns verwendete Holz 340kg/m³)
- Aluminium hat eine Dichte von ~ 2.700kg/m³. Der Gewichtsunterschied ist mehr als 1:5!!!
- Wenn Alu nur ~2x schwerer wäre als unser Holz würde Alu im Wasser fast „schwimmen“ und oben auf treiben
- Ein Vollkörper wird weit schwerer gequetscht/deformiert/eingedrückt als ein Holkörper! Wie beispielsweise bei einem Steineinschlag, Stufe, Wurzel usw.
- Die in einer Felge wirkende Belastungsart, bei einer Krafteinwirkung, entspricht einer Torsion. Die Formel für das Torsionsträgheitsmoment beinhaltet die Querschnittsfläche des Körpers. Ein hohler Körper (wenig Querschnittsfläche) ist einem Vollkörper auf Torsion einfach benachteiligt.
- Die Tatsache des Verbundmaterials und die Möglichkeit der gezielten Materialverwendung an einem bestimmten Punkt. Durch gezieltes einsetzten der richtigen Holzart usw. am richtigen Ort des Querschnitts erfolgt eine signifikante Festigkeitssteigerung.
- In einer Hohlkammerfelge kann sich leicht Wasser und Dreck ansammeln. Beispielsweise bei langen Regen-rennen im Karbon-bereich ein diskutiertes Problem.
- Die angesprochenen Dämpfungseigenschaften von Holz.
Betreffend der Reifen im DH Bereich stimme ich zu. Da gibt’s derzeit leider wirklich zuwenig aber wir arbeiten daran.
Hier zwei nicht soooo akademische Spaß-versuche von heute Morgen betreffend meiner „zu ambitionierten“ Festigkeit unserer FR Felge im Vergleich zu einer anderen namhaften FR Alufelge

[video]https://www.youtube.com/watch?v=qDH4MlbASJw[/video][video]https://www.youtube.com/watch?v=WU6H-V0lYX0[/video]
LG Wolfgang