MadMag schrieb:Auf vielen Innenlager Lagern mit Gewinde ist die Drehrichtung eh aufgezeichnet. Dabei handelt es sich meines Wissens nach immer um die Festzieh-Richtung. Aufschrauben in die Gegenrichtung. Innenlager (wie auch Pedale) haben immer solche Gewinde, dass sie sich bei schwergängigen Lagern durch normales Treten aufschrauben würden. So soll verhindert werden, das sie durch normales Treten immer fester zugedreht werden. D.h. das Innenlager immer so aufschrauben, wie sich auch die Kurbel im Normalbetrieb dreht.[INDENT]Ist ein Truvativ GXP-Innenlager, hierfür brauche ich noch den passenden Schlüssel. Ansonsten sollte hier nichts weiter zu machen sein.
- Tretlager/Innenlager:
[/INDENT]
MadMag schrieb:[INDENT]Der Ausbau, also das Auspressen, der Lager soll anscheinend ganz gut mit einer kleinen Nuss (gleicher Durchmesser wie Außenring des Lagers), einer weiteren großen Nuss (gleicher Durchmesser wie die Öffnung des Rahmens für den Gegendruck) und einer durchgesteckten Gewindestange funktionieren. Mit einer Mutter und Beilagscheibe am Ende der Gewindestange zieht man die kleine Nuss immer mehr an, diese drückt dann das Lager nach außen ...
- Rahmenlager (Schwinge usw.):
Wie sieht es hier mit dem Erwärmen des Rahmens aus, falls die Lager fest sitzen?
Das Einpressen der Lager sollte gleich wie das Auspressen funktionieren? Oder doch das Lager mit der kleinen, passenden Nuss und einem Hammer in den Rahmen einschlagen?
Ein Trick, den man öfters liest, ist, die Lager über Nacht in die Gefriertruhe zu legenDas Lager soll sich durch die Kälte ein wenig in sich zusammenziehen, so gleitet es noch einfacher in den Rahmen?[/INDENT]
Da ich ziemlich oft Lager wechseln muss, und es beim Spezialized Enduro mit einfachen Nussen nicht geht (man muss sie wirklich von außen rausziehen), habe ich mir mittlerweile professionelles Werkzeug gekauft. Ist sau teuer, aber irgendwann zahlt es sich aus. Wenn du das Glück hast, dass es mit Nussen geht, dann mach es so. Ich würde - wenn es irgendwie geht - den Hammer immer weglassen. Also ein paar Gewindestangen, Beilagscheiben in diversen Größen oder auch mit Holz ein paar improvisierte Teile basteln.
Aus- und Einpressen geht häufig auch gut mit Nussen und dem Schraubstock (insbesondere bei kleineren Teilen wie Schwinge oder irgendein Link). Beim Einpressen darauf achten, dass man das neue Lager möglichst ganz außen presst. Am Anfang z.B. mit einer großen Beilagscheibe. Wenn das Lager versenkt ist, wird's teils schwierig, etwas Passendes zu finden. Wenn es nur 1-2 mm versenkt ist, habe ich teils auch mit dem alten Lager eingepresst und dieses dann wieder rausgedreht. Geht natürlich nicht, wenn das Lager tiefer versenkt ist.
Wenn man es mit einer Gewindestange sauber aus- und einpressen kann, ist mir bisher noch kein Lager untergekommen, wo Erhitzen notwendig gewesen wäre. Man sollte ja dann auch nich den Lack oder die Festigkeit vom Material beeinflussen (weiß nicht, wie kritisch das ist). Einfrieren von neuen Lagern habe ich schon gemacht - ob's notwendig ist... keine Ahnung.
MadMag schrieb:Beim Steursatz (und auch bei Pressfit-Innenlager) würde ich mir beim Ausschlagen mit Schraubenzieher auch nichts denken. Da sollte alles so massiv sein, dass da nix passiert. Die Lagerschale sollte halt nicht zu schräg werden.[INDENT]Die Wartung des Steuersatzes (Reinigen, Schmieren usw.) ist bis dato die einzige Erfahrung meinerseits in diese Richtung. Wie sieht denn hier der Ausbau/Einbau aus (Spezialwerkzeug?) !? [/INDENT]
- Steuersatz:
Es gibt noch ein kontroverses Thema. Würde mich interessieren, wie ihr das seht:
Viele dieser Kugellager sind ja auch für maschinelle Anwendungen gemacht, wo höhere Drehzahlen erreicht werden. Deswegen ist teils ziemlich wenig Kugellagerfett in den Lagern. Je nach Aufbau kommt da dann schnell mal Wasser rein. Anfällig sind da häufig die Innenlager, Steuersätze, manche Rahmen oder Naben (andere wieder weniger).
Ich entferne mittlerweile vor dem Einbau die Lager ganz vorsichtig die Dichtung mit einem feinen Uhrmacher-Schraubenzieher und presse noch zusätzlich Fett rein. Hab mir eine große Dose Lagerfett gekauft, mit der man ewig auskommt. Das fülle ich in eine Spritze mit der ich dann die Lager zusätzlich auffülle. Häufig auch auf beiden Seiten der Lager. Dann die Dichtungen wieder sauber einbauen.
Man liest oft, dass man das auf keinen Fall tun soll, da sonst die Dichtungen beschädigt werden und das Wasser leichter reinkommt. Wenn man vorsichtig ist, sollte das aber nicht passieren. Da jetzt deutlich mehr Fett drinnen ist, kann so gut wie kein Wasser rein -> können nicht rosten. Teils kann man das auch bei einer späteren Wartung auch im eingepressten Zustand zumindest auf der Außenseite noch machen.
Seit ich das mache, habe ich kaum mehr Probleme mit festsitzenden Lagern. Vorher waren Innenlager und Steuersätze oft schon nach einer halben Saison festgefressen, wenn ich viel in Bikeparks und bei Rennen bei Schlechtwetter unterwegs war.
Interessanter Weise steht in der XX1 Service-Anleitung beim Innenlager genau das drinnen: Dass man also vor dem Einbau zusätzlich Fett reindrücken soll. Manche Hersteller werben übrigens auch damit, dass sie Speziellager mit extra viel Fett verbauen.